1971 | Citroën SM

Citroën SM – Französische Grandezza mit einem Herz aus Modena

Es gibt Autos, die versuchen, Sportwagen zu sein. Und es gibt Autos, die einfach so weit vorne sind, dass sie gar keinen Vergleich brauchen. Willkommen beim Citroën SM – dem Coupé, das so radikal gedacht war, dass Citroën kurzerhand Maserati kaufen musste, um es zu bauen.

Historischer Kontext – Die Hochzeit zweier Welten

Anfang der 1970er-Jahre träumte Citroën von einem Grand Tourisme, der so bequem wie eine DS ist – nur bitte doppelt so schnell. Blöd nur, dass in Frankreich niemand wusste, wie man Motoren baut, die zuverlässig 220 km/h marschieren. Die Lösung? Man klopfte in Modena an – dort, wo schon immer Motoren entstanden, die mehr Temperament hatten als eine französische Revolution.

Citroën übernahm 1968 Maserati. Kein Witz – ein ganzer Konzernkauf nur, damit der SM seinen Motor bekam. Ausgerechnet Alfieri Maserati hatte kurz zuvor den seidenweich laufenden V6 entwickelt, der eigentlich für den Maserati Merak gedacht war. Für den SM wurde er auf 2,7 Liter Hubraum getrimmt – genug, um sich damals mit Ferrari Dino und Porsche 911 Turbo anlegen zu können.

Technik – Maserati-V6, made in Modena

Unter der langen Haube dieses Raumschiffs schlummert also kein x-beliebiger Sechszylinder, sondern ein echter Maserati Tipo C114 V6, gefertigt in Modena, von Mechanikern, die zuvor V8 und V12 für die GTs aus Italien zusammenschraubten.

✅ 2,7 Liter Hubraum, drei Weber-Doppelvergaser, 170 PS – für die damalige Zeit eine Kampfansage an Zuffenhausen.
✅ Ein Klang, der nichts mit biederen Citroëns zu tun hat – sondern klar erkennen lässt, dass hier italienisches Blut durch die Leitungen pulsiert.
✅ Ein Motor, der drehwillig wie ein Sportler agiert, während die Hydropneumatik alles andere in watteweichen Komfort verpackt.

Der SM war der erste und letzte Citroën, der mit so viel Maserati-Technik auf die Straße kam – ein wahres Einhorn der Automobilgeschichte.

Dieses Exemplar – Kultivierte Exzentrik trifft Perfektion

✅ Erstzulassung in Frankreich, Jahrzehnte in Sammlerhänden.
✅ 2025 komplett technisch revidiert – natürlich von Citroën-Spezialisten, die wissen, dass man den Maserati-V6 nicht wie einen 2CV behandelt.
✅ Karosserie: Frisch lackiert, edel, ohne die Spuren des Lebens ganz zu löschen.
✅ Innenraum: Unrestauriert und original – ein seltenes Detail.
✅ Dokumentation: Mit Originalrechnungen aus den 70er- und 80er-Jahren, darunter Belege, die schwarz auf weiß zeigen, dass dieses Aggregat tatsächlich aus Modena stammt.

Fahrerlebnis – Der Maserati unter den Citroëns

Wer den SM fährt, spürt sofort: Der Wagen will nicht einfach nur gleiten. Er kann auch anders. Sobald der Maserati-V6 in Drehzahlbereiche jenseits der 4.000 schnellt, wird der SM zur GT-Rakete – nur eben mit einer Federung, die den schlechten Asphalt in Südfrankreich vergessen macht.

Fazit – Ein Auto wie kein zweites

Dieser Citroën SM ist mehr als ein Klassiker. Er ist der einzige Citroën, der ein Maserati-Herz trägt. Ein Auto, das zeigt, was passiert, wenn französische Ingenieure und italienische Motorenkünstler gemeinsame Sache machen: ein Meisterwerk, das es in dieser Form nie wieder gab.

Falls du also einen Citroën suchst, der sich anhört wie ein kleiner Maserati – voilà. Und falls du lieber eine normale Limousine möchtest, dann rate ich dringend zu einem XM Diesel.