Jaguar 420 Oldtimer kaufen

Geschichte des Jaguar 420

Der Jaguar 420 wurde im Oktober 1966 auf der London Motor Show als Fortschritt zwischen dem Mark II und den großen Limousinen der Marke vorgestellt. Als Reaktion auf den Wunsch nach einer leistungsstarken, dennoch handlichen Limousine positionierte Jaguar das Modell zwischen S-Type und Mark X. Basierend auf dem S-Type, brachte der 420 Optimierungen wie eine verlängerte Frontpartie, um einen stärkeren 4,2-Liter-Reihensechszylinder unterzubringen. Mit serienmäßiger Servolenkung, verbesserten Scheibenbremsen und umfangreicher Komfortausstattung setzte der 420 neue Maßstäbe für britische Sportlimousinen. Nach nur zwei Produktionsjahren – von 1966 bis 1968 – wurde er durch den XJ6 abgelöst.

Modellgeschichte

Technisch basiert der Jaguar 420 auf dem S-Type, übernimmt aber Elemente des Mark X wie beispielsweise den stärkeren Motor. Der S-Type wiederum war die Weiterentwicklung des Mark II mit modernisiertem Fahrwerk. Die 420er-Modelle sind an ihrer verlängerten Motorhaube und markanten Front zu erkennen. Mit 9.801 gebauten Exemplaren (davon rund 7.172 Rechtslenker und 2.629 Linkslenker) bleibt der 420 ein seltenes Fahrzeug. Als Nachfolger übernahm der Jaguar XJ6 ab 1968 die Rolle als Toplimousine im Portfolio. Parallel produzierte Jaguar den S-Type noch eine Zeit lang weiter. Auch die Daimler Sovereign-Version basiert auf dem 420.

Besonderheiten und Highlights

Typisch für den Jaguar 420 ist die gelungene Verbindung aus Komfort und präzisem Fahrverhalten. Die sportliche Abstimmung des Fahrwerks, Einzelradaufhängung an beiden Achsen und die leistungsfähige Bremsanlage machten ihn zur Referenz unter britischen Limousinen. Der 420 wurde häufig mit Lederausstattung, Wurzelholzinterieur und zahlreichen Extras ausgeliefert. Das Modell punktet mit vielen originalen Ausstattungsdetails, wie Drahträdern, Lucas-Nebelscheinwerfern, optionalem Schiebedach, originalen Werkzeugsets und seltenen Lackierungen nach Jaguar-Spezifikation. Modernisierungen wie ein zusätzliches Lüfterpaket oder nachgerüsteter Rostschutz sind bei restaurierten Modellen oft zu finden.

Technische Daten des Jaguar 420

Sondermodelle und Sammlervarianten

Bekannt sind vor allem die Daimler Sovereign-Versionen, die technisch identisch sind, aber zusätzliche Chromelemente und ein noch luxuriöseres Interieur bieten. Besonders gefragt sind original erhaltene Exemplare mit kompletter Ausstattung, seltenen Farben oder Zubehör wie Moto-Lita-Holzlenkrad, Drahträdern oder Lucas-Nebelscheinwerfern. Fahrzeuge mit lückenloser Historie, originalen Werkzeugsätzen und FIVA-Zertifikat gelten als begehrte Sammlerfahrzeuge.

Schwachstellen und typische Problemzonen

Beim Jaguar 420 verdienen Rost an allen Karosserieblechen, Schweller und Radläufen besondere Aufmerksamkeit. Die komplexe Kühlanlage kann bei mangelnder Wartung Probleme machen und sollte bei restaurierten Fahrzeugen oft durch einen zusätzlichen Lüfter ergänzt sein. Bremsanlage, Fahrwerk und die elektrische Anlage (Lucas-System) prüfen Kenner vor dem Kauf auf Funktion und Wartungszustand. Originalteile sind über Spezialanbieter weiterhin erhältlich, eine fachgerechte Restaurierung ist aber aufwendig, bringt aber viel Werterhalt.

Motor, Getriebe und Fahrverhalten

Der 4,2-Liter-Sechszylinder überzeugt durch eine gleichmäßige Kraftentfaltung, das kräftige Drehmoment bereits aus mittleren Drehzahlen und hohe Gleiteigenschaften. Serienmäßige Servolenkung und das komfortbetonte, einzeln gefederte Fahrwerk vermitteln überlegene Fahreigenschaften und entspannten Langstreckenkomfort. Die manuelle Variante wurde meist mit Overdrive geliefert, alternativ war eine Dreigangautomatik von BorgWarner verfügbar. Modelle mit originaler Schaltbox und Overdrive wirken besonders sportlich, während die Automatikfahrzeuge den Komfort betonen. - Jaguar 420 Limousine, Schaltgetriebe mit Overdrive: Sportlich-klassisch, selten mit voller Ausstattung erhalten.

• Jaguar 420 Automatik: Komfortmodell, gefragt bei Liebhabern entspannter Cruiser.
• Daimler Sovereign: Noch luxuriöser ausgestattet, Chromzierrat, eigene Markenplaketten.

Interieur, Komfort und Designmerkmale

Der klassische Viertürer zeigt in seiner Linienführung klare Jaguar-Designsprache: Chromumrahmungen, verlängerte Front, imposanter Kühlergrill. Der Innenraum wartet mit handgefertigten Holzarmaturen, hochwertigen Türverkleidungen in Leder (Connolly) und reichlich Wurzelholz auf. Seltene Extras sind das manuelle Schiebedach, originale Blaupunkt-Radios, 15 Zoll Moto-Lita-Holzlenkrad sowie komplette Tür- und Kofferraumverkleidungen in Leder. Typisch sind originale Instrumentensätze, optionale Jaguar-Sicherheitsgurte und handgefertigte Zierelemente. Die Auswahl der Lackfarben reicht von klassischen Tönen wie Opalescent dark blue bis hin zu individuell bestellten Sonderfarben.

Sonstiges und weitere Informationen

Die Ersatzteilversorgung ist für die 420er-Serie durch Anbieter wie SNG Barratt gesichert. Restaurierte Modelle verfügen oft über moderne Rostschutzmaßnahmen und zusätzliche Komfort-Features wie nachgerüstete elektrische Kraftstoffpumpen oder optimierte Kühlsysteme. FIVA-Zertifikate dokumentieren besonders originalgetreue Restaurierungen. Besonderheiten wie Linkslenker-Exemplare oder Fahrzeugpapiere aus Erstbesitz erhöhen die Attraktivität für Kenner.

Zusammenfassung

Der Jaguar 420 steht für britische Limousinenkultur der 1960er Jahre, verbindet markantes Design mit überzeugender Technik und luxuriösem Ambiente. Die geringe Produktionszahl garantiert einen hohen Seltenheitswert, während restaurierte Exemplare durch ihre solide Technik, komfortable Ausstattung und Fahreigenschaften überzeugen. Experten achten auf originale Ausstattungsdetails und sorgfältigen Erhaltungszustand, da dies Einfluss auf Wert und Fahrspaß hat.