Volkswagen Karmann Ghia Oldtimer kaufen

Geschichte des Volkswagen Karmann Ghia

Der Volkswagen Karmann Ghia entstand aus einer Kooperation zwischen dem deutschen Karosseriebauer Karmann, dem italienischen Designstudio Ghia und Volkswagen selbst. Er wurde erstmals 1955 als Typ 14 in Frankfurt vorgestellt. Die Karosserie wurde bei Karmann in Osnabrück von Hand gefertigt. Rund 60 % der Produktion wurden in die USA exportiert – ein ungewöhnlicher Schritt in dieser Nachkriegszeit, geprägt von steigendem Wohlstand.

Die Geschichte des Karmann Ghia „Typ 14“ beginnt 1953 mit ersten Entwürfen und Prototypen, die auf der Pariser Automobilausstellung präsentiert wurden. Schon 1957 folgte das Cabriolet. Der Typ 34 erschien 1961, auf Basis des VW Typ 3, mit kantigerem Design und stärkerem Motor. Bis 1974 wurden insgesamt ca. 443.466 Fahrzeuge (meist Typ 14, rund 42.500 Typ 34, einige hundert Typ 145 aus Brasilien) gebaut. Die Produktion endete zugunsten von VW Scirocco und Porsche 914.

Modellgeschichte des Karmann Ghia

Der Typ 14 (1955–1974) basiert technisch auf dem VW Käfer, wurde als Coupé und später als Cabriolet gebaut. Er erhielt im Laufe der Bauzeit diverse Detailoptimierungen, wie höhere Scheinwerfer (ab 1960), größere Rückleuchten und ab 1967 Scheibenbremsen vorne. 1961 kam der größere Typ 34, basierend auf dem VW Typ 3, mit selbsttragender Karosserie, mehr Komfort und eigenständigem Styling. Der Typ 34 wurde bis 1969 produziert, war aber teurer und entsprechend seltener. In Brasilien lief ab 1970 der Typ 145 TC vom Band, der deutlich stärker motorisiert war (bis zu 65 PS, 1600 cm³), aber nur für den südamerikanischen Markt bestimmt war.

Nach Ende der Produktion 1974 löste der VW Scirocco als sportlicheres VW-Modell den Karmann Ghia ab. Ein direkter Nachfolger war ab Werk nie geplant, obwohl Karmann einen Nachfolger (Cheetah) vorschlug.

Besonderheiten und Highlights des Karmann Ghia

Typisch für den Karmann Ghia ist seine vollständig handgefertigte Karosserie aus dünnem Blech. Die elegante Form mit italienischer Linienführung, markante Chromstoßstangen, niedrige Scheinwerfer und zahlreiche exklusive Details machen jedes Exemplar zu einem Unikat.

Der Typ 14 dominiert das Angebot mit 90,2 % aller inserierten Karmann Ghia Modelle und ist mit 80,1 % auch bei den Suchanfragen führend. Der seltenere Typ 34 hat mit 8,3 % (Angebot) und 15,4 % (Nachfrage) eine deutlich kleinere, aber dennoch markante Fanbasis. Der brasilianische Typ 145 ist nur mit 1,3 % vertreten, wird aber von besonders spezialisierten Sammlern gesucht.

Technische Daten des Volkswagen Karmann Ghia

Sondermodelle und begehrte Versionen

Als besonders gesucht gelten Fahrzeuge mit "Matching Numbers" und dokumentierter Historie, seltene Originalfarben sowie Modelle mit Sonderausstattungen wie elektrisches Stahlschiebedach, Original-Radios, oder spezielle Lederausstattung. Der Typ 34 ist aufgrund seines Preises und Designs deutlich seltener als der Typ 14. Originalzubehör wie das Nardi-Holzlenkrad, Werksradios, original Werkzeugtasche oder zeitgenössisches Zubehör haben einen hohen Sammlerwert. Cabriolets sind aufgrund der geringen Stückzahlen sehr begehrt. Die exklusiven Brasilien-Modelle (Typ 145 TC) sind vor allem in Südamerika Raritäten.

Schwachstellen und bekannte Problemzonen

Besonders bei Karmann Ghia Modellen ist Rost an Kotflügeln, Bodenblechen, Heizkanälen und Schwellerleisten kritisch – die handgefertigte Karosserie erschwert aufwändige Reparaturen. Spezifische Karosserieteile wie Kotflügel oder Blechteile sind seltener und teurer als bei anderen VW-Modellen. Technisch gelten die Fahrzeuge als robust: Motor und Getriebe sind leicht zu warten, doch Originalteile für spezielle Details (Innenausstattung, spezielle Zierleisten, Ersatzteile für Typ 34) können teuer sein. Elektrikprobleme treten bei älteren Modellen (6-Volt) gelegentlich auf. Regelmäßige Kontrolle der Verdeckmechanik beim Cabrio ist zu empfehlen.

Motor, Getriebe und Fahrverhalten

Der Karmann Ghia Typ 14 fährt sich dank Käfer-Technik unkompliziert. Der luftgekühlte Boxermotor liefert je nach Baujahr zwischen 30 und 54 PS, was eine Höchstgeschwindigkeit bis ca. 140 km/h ermöglicht. Das Fahrwerk bietet durch vordere Stabilisatoren und niedrigen Schwerpunkt respektable Straßenlage. Der Typ 34 bietet mit stärkeren Motoren und besserer Komfortausstattung ein entspannteres Fahrerlebnis. Die manuelle 4-Gang-Schaltung ist direkt und sorgt für solides Fahrgefühl. Ein unverwechselbares Merkmal ist der typische Boxersound. Wer auf Originalausstattung achtet, erlebt das klassische Fahrgefühl der 1960er Jahre. - Typ 14 Cabriolet (nach 1967): Mit Scheibenbremsen vorne, 12-Volt-Anlage und stärkstem 1,6-Liter-Motor eins der beliebtesten Sammlerfahrzeuge.

• Typ 14 "Lowlight" (bis 1959): Frühe Baujahre mit niedrigen Scheinwerfern und besonderen Details, selten und gesuchte Sammlerstücke.
• Typ 34 (ab 1966): 1600 cm³, 54 PS, serienmäßige Komfortfeatures, Doppelrundscheinwerfer, Exklusivität durch geringe Stückzahl.

Design, Interieur und Ausstattungsdetails

Die Formgebung stammt aus dem Turiner Designhaus Ghia. Die Karosserie ist von flachen, fließenden Linien, breiten Chromstoßstangen und formschönen Radläufen geprägt. Typentsprechend gibt es zahlreiche Farbkombinationen nach VW-Farbcode – von perlweiß über irisgrün bis zu pastellblau. Seltene Sonderfarben und Farbkombinationen sind besonders begehrt. Im Innenraum dominieren Kunstleder, Stoff oder (selten) Vollleder. Frühe Typ 14-Modelle bieten charakteristische "Grabsteinsitze", später kamen Kopfstützen und Automatikgurte dazu. Typ 34 hebt sich durch hochwertigere Ausstattung wie Holzdekor, Edelstahlapplikationen und mehr Instrumente ab. Zeitgenössische Radios (z.B. Blaupunkt, VW Emden), originales Zubehör wie Aschenbecher oder Nardi-Holzlenkrad steigern den Sammlerwert. Cabriolets bieten ein stoffbespanntes Verdeck, bei späteren Baujahren mit Glasheckscheibe.

Sonstiges zum Karmann Ghia

Originalzubehör wie Werkzeugtasche, Picknickkoffer oder Bedienungsanleitung steigern die Attraktivität eines Angebots. Viele Oldtimer-Manufakturen bieten Nachfertigungen für Polster, Verkleidungen und Chromteile an. Typisch für Exporte in die USA sind spezielle Blinker, Rückleuchten und Stoßstangenvarianten. Für die Youngtimer-Zulassung (H-Kennzeichen) sind viele Fahrzeuge durch ihren Originalzustand prädestiniert. Der Geräuschcharakter des Boxermotors und die überschaubaren Unterhaltskosten machen den Karmann Ghia besonders alltagstauglich für Oldtimerfans.

Zusammenfassung

Der Volkswagen Karmann Ghia vereint ästhetisches Design, solide VW-Technik und handwerkliche Präzision von Karmann. Vom Typ 14 bis zum exklusiven Typ 34 bietet das Modell eine breite Geschichte voller technischer und stilistischer Besonderheiten. Gerade wegen der aufwändigen Handarbeit und der italienischen Formgebung bleibt jedes Exemplar ein einzigartiges Stück Automobilgeschichte. Ob Cabrio oder Coupé – der Karmann Ghia ist ein faszinierendes Fahrzeug für Liebhaber, die Wert auf Originalität, Qualität und Fahrspaß legen.