Talbot 105 Oldtimer kaufen

Geschichte des Talbot 105

Der Talbot 105 entstand in den frühen 1930er-Jahren unter der Leitung des Schweizer Konstrukteurs Georges Roesch. Aufbauend auf dem Erfolg des 14/45HP arbeitete Roesch gezielt daran, in seiner neuen Baureihe Peak-Performance und Alltagstauglichkeit zu verbinden. Talbot nutzte den 105 als Basis für Werksrennwagen, der nicht nur in Brooklands – damals der Inbegriff britischer Speedway-Historie – für Furore sorgte. Besonders 1931 markierte einen Höhepunkt, als das Modell einen dritten Platz bei den 24 Stunden von Le Mans einfuhr. Die Talbot 105-Reihe war verantwortlich für mehrere sportliche Triumphe, darunter der Gesamtsieg bei der Coupe des Alpes 1932. Mit über 330 Exemplaren setzte der 105 neue Maßstäbe für sportliche Viersitzer in der Vorkriegszeit.

Modellgeschichte der Talbot 105 Reihe

Die Talbot 105 Baureihe erschien 1931 als logische Fortentwicklung des 14/45HP und der späteren Modelle Talbot 70 und 90. Krönender Abschluss dieser Serie war schließlich der Talbot 110. Die Modellreihe zeichnet sich durch technische Feinheiten wie das verstärkte Chassis mit zusätzlicher Quertraverse und den fest am Rahmen montierten Motor aus. Damit bot der 105 eine Festigkeit, die insbesondere im Motorsport von Vorteil war. Der Talbot 105 war zudem als Basisfahrzeug für viele individuelle Karosserien von renommierten Karosseriebauern wie Abbotts of Farnham gefragt. Nachfolger des 105 war der Talbot 110, der die sportlichen Tugenden noch einmal aufgriff und weiterentwickelte.

Besonderheiten des Talbot 105

Auffällig war der Talbot 105 durch zahlreiche Detail- und Sonderlösungen. Die boat-tail-Karosserie – oft mit charakteristischem Flossenheck (als 'Bluebird'-Stabilisator bezeichnet) – betonte das aerodynamische Prinzip der Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge jener Zeit. Die flexibel nutzbaren Sitzanordnungen, mit Modellen, die in wenigen Handgriffen vom Zweisitzer zum Viersitzer umgebaut werden konnten, unterstrichen die Alltagstauglichkeit. Der Viergang- Sportgetriebe mit enger Abstufung und der große 35-Gallonen-Tank zeigen, dass der 105 sowohl für Langstreckenrennen als auch den täglichen Einsatz konzipiert war. Die Nachfrage und das Marktinteresse spiegeln sich: Bei Classic Trader machen Talbot 105 alle angemeldeten Fahrzeuge und Suchanfragen der Marke Talbot aus – der Marktanteil liegt bei 100 % sowohl bei den Inseraten als auch bei den Suchanfragen (Quelle: Marktdaten).

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlervarianten

Der Talbot 105 war Basis für zahlreiche Sonderkarosserien namhafter Karosseriebauer, etwa durch Abbotts of Farnham, die sowohl zweisitzige Roadster als auch umwandelbare Viersitzer fertigten. Besonderheiten wie das Flossenheck im Bluebird-Stil und serienmäßige Features wie klappbare Windschutzscheiben machen diese Fahrzeuge besonders. Eines der auffälligsten Sondermodelle ist der Talbot Abbott AV 105 Roadster, präsentiert unter anderem auf der Motor Show in Olympia. Die Kosten für ein solches Fahrzeug lagen damals bei rund £ 875 inklusive Fahrgestell.

Schwachstellen und bekannte Probleme

Obwohl detaillierte Schwachstellen für den Talbot 105 hier fehlen, sind allgemeine Hinweise für Vorkriegsfahrzeuge angebracht: Die Abstimmung des Chassis ist ebenso wie die Originalität der Karosserieteile nach Jahrzehnten kritisch zu prüfen. Fahrzeuge mit seltener Sonderkarosserie oder umwandelbaren Sitzen verlangen intensivere Pflege und mehr Erfahrung bei Wartung und Restauration. Rostschutz und Motorrevisionshistorie spielen für Werterhalt und Zuverlässigkeit eine wichtige Rolle.

Motor, Fahrverhalten und Getriebe

Der 2969 cm³ große Reihensechszylinder des 105 entwickelt bis zu 150 PS und ist mit einem eng abgestuften Vierganggetriebe gekoppelt. Das Setup sorgt für eine Beschleunigung und eine Endgeschwindigkeit, die in den 1930er Jahren kaum ein anderes Serienfahrzeug bot. Dank verstärktem Rahmen zeigt der Talbot 105 ein stabiles Fahrverhalten, was ihn für sportliche Langstrecken prädestinierte. Die boat-tail-Karosserie verbessert die Hochgeschwindigkeitsstabilität, während der riesige Tank kompromisslos auf Reichweite zielt. Bekannte Ausführungen sind etwa der Abbott Talbot AV 105 Roadster, ein Modell mit Bluebird-Flossenheck und umbaubarer Sitzfläche, sowie weitere von Coachbuildern gefertigte Einzelstücke, die Renntechnik alltagstauglich machten.

Interieur, Komfort, Exterieur und Design

Das Design des Talbot 105 trägt die Handschrift britischer Coachbuilder wie Abbott of Farnham: Individuell gestaltete Karosserien mit Boat-Tail oder Flossenheck prägen das Bild. Interieurdetails wie umbaubare Sitzflächen – vom Zweisitzer zum Viersitzer – gepaart mit luxuriösen Materialien und klassischen Instrumenten spiegeln die Fertigungsqualität von Hand wider. Zubehör wie klappbare Windschutzscheiben erhöhen Komfort und Fahrspaß, während Details wie die verdeckte Motorhaube oder das Flossenheck im Bluebird-Stil aerodynamische Funktion und Ästhetik verbinden.

Weitere relevante Besonderheiten

Die Präsentation auf renommierten Automobilausstellungen wie der Motor Show in Olympia machten den 105 schon im Verkaufszeitraum zu einer begehrten Basis für Individualisierung. Heute sind noch viele Fahrzeuge mit seltener Originalkarosserie und spezifischer Renngeschichte erhalten.

Zusammenfassung

Der Talbot 105 steht exemplarisch für Vorkriegssportwagen, die Technik, Komfort und Alltagstauglichkeit innovativ kombinierten. Besonders die Vielfalt durch individuelle Karosserien, das hohe technische Niveau mit 6-Zylinder-Motor und Bootheck sowie die ausgeprägte Motorsportgeschichte zeichnen dieses Modell aus. Wer heute einen Talbot 105 sucht, findet ein Fahrzeug, das britische Sportwagenentwicklung der 1930er Jahre auf den Punkt bringt – sowohl fahrdynamisch, gestalterisch als auch historisch untrennbar mit dem Namen Talbot verbunden.