Porsche 962 Oldtimer kaufen

Geschichte des Porsche 962

Der Porsche 962 wurde 1984 vorgestellt und entwickelte sich als Weiterentwicklung des erfolgreichen 956, angepasst an die Reglements der FIA-Gruppe C sowie der US-amerikanischen IMSA-Serie. Während der Gruppe-C-962C mit europäischer Technik auftrat, erhielt die IMSA-Version Modifikationen wie einen anderen Motor und verschiedene Sicherheitsfeatures. Der 962 trat erstmals in Daytona an und sammelte zahlreiche Pole-Positions sowie Gesamtsiege, darunter zwei Le-Mans-Gesamtsiege in Gruppe C und einen weiteren mit dem Straßenderivat Dauer 962 Le Mans im Jahr 1994. Das Chassiskonzept wurde rasch von vielen Privatteams übernommen, da der 962 variable Einsatzmöglichkeiten bot und sowohl technische als auch aerodynamische Optionen für verschiedene Rennserien erlaubte.

Modellgeschichte

Die Modellgeschichte des Porsche 962 beginnt als Nachfolger des Porsche 956, der 1982 eingeführt wurde. Im Zuge veränderter Reglements—vor allem hinsichtlich Fahrer- und Pedalsicherheit—musste Porsche das Chassis anpassen. Daher wurde die Pedalerie deutlich hinter die Vorderachse verlegt. Der 962 wurde ab 1984 zunächst in der IMSA-Serie eingeführt und dann als 962C auch in Europa eingesetzt. Im Laufe seines Einsatzes erlebte der 962 zahlreiche technische Überarbeitungen, vom Materialmix beim Chassisbau bis zu unterschiedlichen Motorvarianten für IMSA und Gruppe C. Nachfolger des 962 wurde der Porsche WSC-95, der ab Mitte der 1990er Jahre im Langstreckensport auftauchte.

Besonderheiten des Porsche 962

Der Porsche 962 steht für maximale technische Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit. Das Chassis wurde in verschiedenen Ausführungen und mit zahlreichen aerodynamischen Paketen aufgebaut. Sicherheitseinrichtungen wie die nach hinten versetzte Pedalerie setzten Standards nach dem tödlichen Unfall von Stefan Bellof. Die Mehrzahl der 962-Fahrzeuge entstand in Zusammenarbeit mit privaten Motorsportteams, die auf eigene Weiterentwicklungen bei Materialien und Antriebslösungen setzten. Herausragend ist auch der Wandel vom reinen Rennwagen zum exklusiven Straßensupersportwagen, etwa durch die Dauer 962 Le Mans-Version.

Technische Daten des Porsche 962

Sondermodelle und Sammlereditionen

Von besonderem Sammlerwert ist die Dauer 962 Le Mans-Ausführung, bei der 13 Exemplare auf Basis des 962 für den Straßenverkehr homologiert und gebaut wurden. Das spektakuläre Ergebnis führte sogar zu einem Le-Mans-Sieg 1994 mit einem straßenzulassungsfähigen Fahrzeug, was die Übergänge zwischen Rennwagen und Supersportwagen verschwimmen ließ.

Motor, Leistung, Getriebe und Fahrverhalten

Je nach Ausführung reichten die Leistungen des Porsche 962 von etwa 700 PS (IMSA) bis über 850 PS (Gruppe C). Die Fahrzeuge galten als sehr zuverlässig im Renneinsatz und boten eine ausgewogene Balance, dank Mittelmotor-Layout und ausgefeilter Aerodynamik. Das Handling profitierte von ausgeklügelten Fahrwerksgeometrien und einem hochstabilen Monocoque. Diese Eigenschaften erlaubten hohe Kurvengeschwindigkeiten und stabile Fahreigenschaften auf langen Distanzen. Herausragende Fahrzeuge sind IMSA-962 mit 3,2-Liter-Turbomotor und Gruppe-C-Versionen mit dem legendären 2,65- oder 3,0-Liter-Twin-Turbo-Aggregat. Die Straßenversion Dauer 962 Le Mans bleibt ein Unikat im Bereich straßenzugelassener Supersportwagen basierend auf einem Rennprototyp.

Design, Innenraum, Komfort und Sonderausstattungen

Das Design des Porsche 962 folgt rein funktionellen Vorgaben aus dem Motorsport. Flache Front, langer Radstand und ausladende Flügel verleihen dem Fahrzeug eine markante Silhouette. Die eingesetzten Materialien reichten von Aluminium bis CFK und Glasfaser, je nach Team und Ausführung. Im Innenraum blieb es spartanisch; Fokus lag auf Ergonomie und Sicherheit des Fahrers. Spezielle Straßenumbauten wie die Dauer 962 Le Mans-Version verfügten über ein deutlich luxuriöseres Interieur, Lederausstattung und Komfortfeatures, die im reinen Rennwagen undenkbar waren. Farblich dominierten die Lackierungen des jeweiligen Hauptsponsors sowie klassische Porsche-Farbtöne. Sonderzubehör war fast ausschließlich rennsporttauglich, etwa spezielle Datenlogger oder Telemetrie-Lösungen.

Weitere Besonderheiten

Im Verlauf seiner Entwicklung wurde der Porsche 962 von privaten Teams mit zahlreichen Modifikationen versehen, vom Materialmix über Motorvarianten bis hin zur Aerodynamik. Einzelne Chassis wurden restauriert und auf modernen Stand gebracht, was den Erhalt und die Einsatzfähigkeit bis heute sicherstellt.

Zusammenfassung

Der Porsche 962 steht für den Höhepunkt klassischer Porsche-Sportprototypen in den 1980er Jahren. Seine Vielseitigkeit, die Innovationskraft bei Technik und Sicherheit sowie die zahlreichen Rennsiege machen ihn einzigartig unter den klassischen Rennfahrzeugen. Modelle wie die Dauer 962 Le Mans-Version verdeutlichen, wie eng der Übergang von reinem Rennwagen zum Supersportwagen sein kann.