Matra Murena Oldtimer kaufen

Geschichte des Matra Murena

Der Matra Murena wurde von 1980 bis 1983 in Romorantin-Lanthenay produziert und war das finale Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Matra und Talbot (ehemals Simca, nach Übernahme durch den PSA-Konzern). Nach dem Erfolg und den Korrosionsproblemen des Matra Bagheera setzte Matra beim Murena erstmals auf ein vollverzinktes Chassis, das für höchste Rostresistenz sorgte. Das Modell etablierte sich als sportliches Coupé unter direkter Konkurrenz zum Alpine A310. Kam die Stückzahl des Murena mit 10.680 gebauten Exemplaren insgesamt eher klein aus, zeigte sich Matra gleichzeitig kompromisslos fortschrittlich im Design und in technischen Details. Die Produktion endete abrupt 1983/84, als Renault die Matra-Fertigungslinien für den Espace übernahm.

Modellgeschichte und Varianten

Das Basismodell war der Murena 1.6 mit 1.592 cm³ Hubraum und 68 kW (92 PS), gefertigt bis August 1982 in 5.640 Einheiten. Bereits ab 1981 folgte der Murena 2.2 mit 2.165 cm³ und 85–87 kW (116–118 PS), komfortabler ausgestattet und 4.560 mal gebaut. 1983 brachte Matra die Murena 2.2S-Version mit 142 PS, Doppelvergaser, scharfer Nockenwelle, Aerodynamik-Paket samt Seitenschwellern und Heckspoiler – nur 480 Exemplare dieser Topversion entstanden. Bemerkenswert bleibt die zentrale Dreisitzigkeit, die es so im Sportwagensegment kein zweites Mal gibt.

Besonderheiten des Matra Murena

Der Murena hebt sich ab durch seine mittlere Sitzanordnung für drei Personen, das rostresistente, verzinkte Fahrgestell, die pflegeleichte Kunststoffkarosserie sowie Klappscheinwerfer und eine weit aufschwingende Heckklappe. Hinzu kommt das markante, sportliche Fahrgefühl dank niedrigem Gewicht und agiler Balance. Im Verhältnis zur Gesamtproduktion von Matra macht der Murena laut unserer Datenbank mit 100 % Anteil das komplette Angebot der Marke Matra auf dem Gebrauchtmarkt aus und wird ebenso häufig gesucht.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlervarianten

Als besonderes Highlight gilt der Murena 2.2S. Nur rund 480 Exemplare dieses Modells wurden gebaut, ausgestattet mit Doppelvergaser, Leistungssteigerung auf 142 PS, scharfem Nockenprofil, speziell gestaltetem Aerodynamikpaket und eigenständigen Designelementen. Diese S-Variante wurde ab Werk für sportliche Fahrleistungen und eine markante Optik konzipiert.

Schwachstellen und Wartung

Dank verzinktem Rahmen und Kunststoffkarosserie sind Rostprobleme beim Murena, anders als beim Bagheera, kaum ein Thema. Dennoch sollte auf eventuelle Vorschäden an der GFK-Karosserie, Undichtigkeiten an den Dichtungen (u. a. an der großen Heckklappe) sowie auf Verschleiß der Gummibuchsen in der Aufhängung geachtet werden. Antrieb und Fahrwerk sind solide, die Beschaffung von Ersatzteilen gestaltet sich trotz Exotenstatus meist unkompliziert.

Motor, Fahrverhalten und Technik

Der Murena überzeugt mit seinem Mittelmotor-Konzept, das sowohl einen niedrig gehaltenen Schwerpunkt als auch eine ausgewogene Gewichtsverteilung garantiert. Das Fahrgefühl ist sportlich direkt, die Rückmeldung präzise, und das Handling in Kurven ist ein echtes Highlight; insbesondere das geringe Leergewicht von etwa 980 bis 1.060 kg spielt in engen Passagen seine Vorteile aus. Der 1,6er spricht mit 92 PS vor allem Puristen an, während der kräftigere 2,2 S mit 142 PS insbesondere auf kurvigen Landstraßen sehr lebendig ist. • Murena 1.6: 4-Zylinder, 1.592 cm³, 68 kW (92 PS), 5.640 Exemplare • Murena 2.2: 4-Zylinder, 2.165 cm³, 85–87 kW (116–118 PS), 4.560 Exemplare • Murena 2.2S: 4-Zylinder, 2.165 cm³, 104 kW (142 PS), Doppelvergaser, ca. 480 Stück

Interieur, Komfort, Exterieur und Design

Das auffälligste Designmerkmal ist die dreisitzige Anordnung nebeneinander, die viel Licht und Raum ins Interieur bringt und für sportlichen Charakter sorgt. Das Cockpit ist zeittypisch klar und funktional gehalten, überzeugt aber mit Liebe zum Detail, etwa bei Sitzbezügen und Instrumentierung. Außen fallen die klare Keilform, breite Glasklappe und Klappscheinwerfer sowie Details wie der Doppelauspuff ins Auge. Die Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff sorgt nicht nur für Gewichtsersparnis, sondern bietet auch ganz eigene Möglichkeiten bei Lackierung und Farbwahl – von klassischen Uni-Tönen bis zu den für die 80er-Jahre typischen Metallicfarben.

Weitere relevante Informationen

Der Murena wurde ausschließlich als Linkslenker gebaut. Die Ersatzteil- und Szeneversorgung ist trotz geringer Produktionszahlen heute recht gut. Die Verbindung von Motorsport-Historie, Leichtbau und exklusivem Sitzkonzept macht das Auto nach wie vor zum Gesprächsthema in Fachkreisen.

Zusammenfassung

Der Matra Murena steht für innovative Ingenieurskunst, Individualität und Fahrspaß fernab des automobile Mainstreams der 1980er Jahre. Seltene Stückzahlen, pfiffige Technik sowie das originelle Raum- und Sitzkonzept festigen seinen Status als französische Sportwagenrarität. Mit seiner Symbiose aus Alltagstauglichkeit, Leichtbau und markanter Optik bleibt der Murena ein Geheimtipp für technisch versierte Enthusiasten.