Frazer Nash Oldtimer kaufen

Geschichte von Frazer Nash

Frazer Nash wurde 1924 von Archibald Frazer Nash gegründet und etablierte sich mit innovativen Sportwagen früh in der britischen Motorsportszene. Die Fahrzeuge, zunächst inspiriert vom GN Cyclecar, zeichneten sich vor allem durch das markante Kettengetriebe aus, das schnelle Gangwechsel ermöglichte und im Wettbewerb zahlreiche Siege brachte. Durch den Verkauf an H.J. Aldington 1929 und die Gründung von AFN Limited entwickelte sich das Portfolio weiter – ab 1934 wurden BMW-Modelle in England unter dem Namen Frazer Nash-BMW eingeführt. Nach 1945 setzte man vermehrt auf den Bau hochspezialisierter Sport- und Rennwagen, die oft auf BMW- und später Bristol-Motorentechnik aufbauten. Frazer Nash feierte nach dem Krieg große Rennerfolge, auch in Le Mans, bei der Mille Miglia, der Targa Florio und im Formelsport. 1957 endete die eigene Automobilproduktion, doch die Marke lebt – nicht zuletzt durch Restaurierung und Motorsport – bis heute fort.

Modellgeschichte

Die ersten Modelle, wie der Falcon und der Colmore, waren ultraleichte offene Sportwagen mit Kettenantrieb. Bereits in den 1930er-Jahren stellte Frazer Nash vom Kettenantrieb auf herkömmliche Getriebe und importierte parallel BMW-Modelle wie 315 und 328, die als Frazer Nash-BMW verkauft wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden einige der bedeutendsten Frazer Nash Modelle: High Speed, Competition, Le Mans Replica Mk I und Mk II, Mille Miglia und Targa Florio. Die Le Mans Replica entstand zu Ehren des 3. Platzes beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1949. Unter den Nachkriegsfahrzeugen stehen besonders die Le Mans Replica und Mille Miglia im Fokus – alle geprägt von ausschließlich sportlicher Auslegung und geringem Komfort. Die letzte Baureihe, Continental, lief 1956/57 vom Band.

Besonderheiten & Highlights

Frazer Nash Fahrzeuge stechen vor allem durch ihr technisches Konzept und ihre Motorsport-Historie hervor. Das Kettengetriebe ermöglichte blitzschnelle Gangwechsel, die für den Erfolg auf der Strecke maßgeblich waren. Der starke Einschlag des Motorsports zieht sich durch alle Entwicklungsstufen: Viele Modelle wurden als reine Wettbewerbsfahrzeuge gebaut, darunter die Le Mans Replica und Mille Miglia. Besonderheiten wie Leichtbaukomponenten aus Aluminium, ultrakurzes Getriebe oder periodengerechte Instrumente waren bereits damals extrem fortschrittlich. Herausragende Fahrer wie Stirling Moss und Tony Crook fuhren Frazer Nash. Die Stückzahlen bleiben bis heute außergewöhnlich niedrig, z.B. wurden nur 29 Le Mans Replica gebaut, davon 7 in der MkII-Version.

Technische Daten

Sondermodelle und Raritäten

Unter den begehrtesten und seltensten Ausführungen zählt die Le Mans Replica MkII. Lediglich sieben Stück wurden mit dem parallelrohrrahmenartigen, sehr schmal gebauten Chassis gefertigt. Auch der Mille Miglia ist nicht nur namentlich eine Hommage an das italienische Rennen – die Verbindung aus Leichtbau, leistungsstarkem Bristol-Sechszylinder und aerodynamischer Karosserie war einzigartig. Viele Frazer Nash sind Einzelstücke oder entstanden als Spezialumbauten für den Werkseinsatz oder bestimmte Fahrer – diese Fahrzeuge sind durch Historie und Originalität besonders gefragt.

Motor, Fahrverhalten und Handling

Typisch für Frazer Nash ist das unmittelbare sportliche Fahrgefühl. Modelle wie Le Mans Replica und Mille Miglia setzen auf ausgeklügelte Fahrwerksabstimmung und präzise Lenkung – der niedrige Schwerpunkt und das geringe Gewicht machen sie auch heute in historischen Rennen konkurrenzfähig. Die Motoren, häufig die 2-Liter-Bristol-Sechszylinder, liefern ein sehr spontanes Ansprechverhalten und kräftigen Durchzug. Das Fahrwerk ist auf maximalen Traktion und Kurvengeschwindigkeit ausgelegt. Frühe Modelle mit Kettenantrieb benötigen spezielle Fahrerfahrung, bieten dafür ein einmaliges Fahrerlebnis abseits jeglicher moderner Filter. 1. Le Mans Replica (2,0-Liter Bristol, 125 PS, Aluminiumchassis, Stückzahl extrem gering) 2. Mille Miglia (aufbauend auf BMW-328-Technik, Leichtbau, Fahrwerk für Langstreckenrennen) 3. Targa Florio (Rennausführung, oft Einzelstücke)

Design, Innenraum und Ausstattung

Frazer Nash setzte stark auf Funktionalität und Leichtbau. Die Karosserien, oft aus Aluminium gefertigt, sind kompromisslos auf Motorsport ausgerichtet – spartanischer Innenraum, gewichtsoptimierte Sitze, chronometrische Instrumentierung. Ursprüngliche Farben wie Bristol Green unterstreichen den Wettbewerbscharakter. Sonderausstattungen umfassen Aluminiumtank, Ölkühler, Leichtbaufelgen und periodengerechte Instrumente. Viele der Werkfahrzeuge lassen sich zudem an einzelnen Designmerkmalen (fehlende Beifahrertür, abnehmbare Heckpartie, vertikal montiertes Reserverad) erkennen. Luxus war ein Fremdwort, alles fokussierte sich auf Leistung und Technik.

Weiteres Wissenswertes

Der Wert von originalen Frazer Nash Fahrzeugen wird durch Originalität, nachweisbare Renngeschichte und erhaltene Chassisnummern maßgeblich geprägt. Import und Restaurierung können durch historische Asbestteile erschwert werden, eine spezialisierte Szene sorgt aber für umfassende Dokumentation und Teileversorgung. Viele Fahrzeuge besitzen FIA-Historic-Passport und können bei internationalen Wettbewerben eingesetzt werden. Restaurierungen und Replika sind bei Experten üblich, wobei Nachbauten nach wie vor sehr begehrt sind.

Zusammenfassung

Frazer Nash Oldtimer repräsentieren eine der exklusivsten und technisch spannendsten Facetten britischer Sportwagengeschichte. Modelle wie Le Mans Replica, Continental und Mille Miglia verbinden kompromisslose Renntechnik mit puristischem Stil. Die Kombination aus niedrigen Produktionszahlen, intensiver Motorsportgeschichte und bemerkenswerter Technik macht Frazer Nash zu einer Ausnahme im Oldtimer-Markt – vorausgesetzt, man weiß mit einem echten Fahrerauto umzugehen.