Talbot-Lago T150 Oldtimer kaufen

Geschichte des Talbot-Lago T150

Der Talbot-Lago T150 entstand Mitte der 1930er Jahre, kurz nach der Übernahme von Talbot durch Anthony Lago. In Suresnes bei Paris stellte Lago die Weichen für eine Neuausrichtung der Marke, die stark auf hochwertige Fahrtechnik und Individualisierung setzte. Eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des T150 spielte die Zusammenarbeit mit dem Stardesigner Joseph Figoni, dessen Arbeiten für die Marke stilprägend wurden. Das Werk bot nicht nur werkseigene Karosserien an, sondern ermöglichte auch, ein rollendes Chassis zu erwerben und durch unabhängige Karosseriebauer individuell veredeln zu lassen – eine Praxis, die Talbot von anderen Herstellern wie Delahaye unterschied. Die Marke etablierte sich in den späten 1930er Jahren mit dem T150 als feste Größe bei Motorsportereignissen wie dem Grand Prix von Frankreich, der Donnington Tourist Trophy und der Monte Carlo Rallye.

Modellreihen des Talbot-Lago T150

Der Talbot-Lago T150 erschien als T150 C und als T150 C 'Lago Speciale'. Besonders die rare Super-Sport-Ausführung (SS) mit kurzem Chassis wurde für sportlich ambitionierte Piloten entwickelt. Die reguläre Version besaß ein längeres Chassis, geeignet für opulente Luxuskarosserien. Die Fahrzeuge wurden nach individuellen Kundenwünschen ausgestattet und ausgeliefert, zum Teil auch als Rechtslenker – typisch für französische Luxusautos dieser Zeit. Die Figoni-Designs prägten die Baureihe, die 1938 mit einer zweiten Karosserie-Serie überarbeitet wurde: Diese zeichnete sich durch Wartungsfreundlichkeit, verbessertes Kofferraumvolumen und ein modifiziertes Verdeck aus. Nachfolger mit gleichem Stellenwert gab es nicht, die Produktion endete mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.

Besonderheiten und Highlights des Talbot-Lago T150

Der T150 überzeugte in den 1930er Jahren mit zahlreichen technischen Innovationen: Unabhängige Vorderradaufhängung, eine moderne Bremsanlage mit vier Trommelbremsen, Hochkompressionsmotor mit 140 PS und 4-Gang Wilson-Vorwählgetriebe machten ihn seiner Zeit voraus. Wesentlich war die große Bandbreite an Individualisierungsmöglichkeiten, Karosserievarianten und exklusiven Ausstattungsdetails – darunter Jaeger-Instrumente, Holzeinlagen und originale Farben wie 'Naval Blu'. Der patentierte, aerodynamische Figoni-Kühlergrill war als besondere Extraausstattung verfügbar. Mit nur 51 gebauten Exemplaren liegt der Anteil des T150 innerhalb der Marke Talbot-Lago sowohl nach Angebot als auch Nachfrage bei 100%. Damit ist der T150 unter den Talbot-Lago-Modellen das am stärksten gefragte und meistangebotene Fahrzeug.

Technische Daten des Talbot-Lago T150

Sondermodelle und Sammlerfahrzeuge

Die Super-Sport-Ausführung (SS) des T150 C mit kurzem Chassis sowie die exklusiven Figoni-&-Falaschi-Karosserien gelten als besonders gesuchte Varianten. Die zweite Serie der 1938 eingeführten Figoni-Karosserien bot Verbesserungen in Design und Nutzwert. Einzelne Fahrzeuge mit dem optionalen patentierten Figoni-Kühlergrill sind heute absolute Raritäten unter Sammlern.

Schwachstellen und Wartungshinweise

Trotz der bemerkenswerten Fertigungsqualität des T150 sollten Käufer auf die komplexen Vorwählgetriebe und die aufwendigen Motoren achten. Die auf Individualanfertigung ausgelegten Fahrgestelle und Karosserien erfordern Spezialkenntnisse in der Restaurierung, vor allem bei Modellen mit Figoni-Karosserie und patentiertem Kühlergrill. Aufgrund der Seltenheit originaler Ersatzteile ist die Pflege der Fahrzeugtechnik und regelmäßige Wartung essenziell, um den Wert des Fahrzeuges zu erhalten.

Motor, Fahrverhalten und Technik

Der weiterentwickelte 4-Liter-Sechszylinder sorgte für kräftigen Antritt und gleichmäßige Leistungsentfaltung. Dank des Wilson-Vorwählgetriebes ließ sich der T150 komfortabel und zügig schalten, insbesondere im Vergleich zu anderen Vorkriegs-Sportwagen. Die eigenständige Vorderradaufhängung und die groß dimensionierte Trommelbremsanlage trugen maßgeblich zur hohen Fahrsicherheit bei. Die Super Sport (SS) Ausführung bot dank kurzem Radstand erhöhte Agilität und Rennsport-Feeling, wie zahlreiche Motorsport-Erfolge belegen. Zu den besonders interessanten Ausführungen zählt der Talbot-Lago T150 C SS mit Sportmotor, kurzen Radstand und stromlinienförmiger Figoni-&-Falaschi-Karosserie – eine Kombination, die für ihr Fahrverhalten und die wettbewerbsfähige Technik bekannt ist.

Design, Interieur und Sonderausstattungen

Die Karosserien des T150 entstanden in enger Zusammenarbeit mit renommierten Designern wie Joseph Figoni. Insbesondere die Figoni-&-Falaschi-Varianten waren richtungsweisend in Sachen Aerodynamik, Formen und Farbgebung. Originale Ausstattungsdetails wie Jaeger-Instrumente, edle Holzeinlagen und der häufig gewählte Farbton 'Naval Blu' unterstreichen den Luxusanspruch. Typisch sind zudem filigrane Chromzierleisten, Scheinwerfer im Streamline-Design und originale Speichenräder. Im Innenraum wurde großer Wert auf individuelle Anfertigung nach Kundenwunsch gelegt. Sonderausstattungen, wie der patentierte Figoni-Kühlergrill, waren ebenso verfügbar wie aufwändige Verdecklösungen mit optimiertem Kofferraum.

Weitere Besonderheiten

Der Talbot-Lago T150 wurde serienmäßig als Rechtslenker ausgeliefert, was für französische Luxuswagen der Vorkriegszeit typisch war. Die Fahrzeuge galten als zuverlässig und sammelten bei Rallyes und Ausdauerveranstaltungen kontinuierlich Punkte. Neben den exklusiven Werk-Karosserien waren auch unabhängige Karosseriebauer an der Veredelung der Fahrzeuge beteiligt, was zu einer hohen Bandbreite an Variationen führt. Die T150-Modelle sind heute besonders auf klassischen Rallyes wie der Mille Miglia gefragt.

Zusammenfassung

Der Talbot-Lago T150 vereint aufs Feinste französische Ingenieurskunst, innovative Technik und exklusives Karosseriedesign der späten 1930er Jahre. Mit nur 51 gefertigten Exemplaren und einer Vielfalt an individuellen Ausführungen stellt er eine einzigartige Bereicherung im Portfolio klassischer Luxusfahrzeuge dar. Seine klare Dominanz innerhalb der Marke Talbot-Lago – sowohl beim Angebot als auch bei der Nachfrage – belegt die bis heute anhaltende Begeisterung für dieses Modell.