De Tomaso Oldtimer kaufen

Geschichte von De Tomaso

Die Geschichte von De Tomaso beginnt 1959 in Modena, als der argentinische Rennfahrer Alejandro De Tomaso die gleichnamige Marke gründet. Zunächst konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau von Prototypen für die Formel 1 und andere Rennserien, doch entscheidende Erfolge bleiben aus. Ein Umbruch folgt: Ab Mitte der 1960er Jahre richtet sich De Tomaso auf Straßensportwagen aus – kompromisslos sportlich, technisch ambitioniert und mit klaren Anleihen aus dem Rennsport. 1969 bringt die strategische Partnerschaft mit Ford den Zugang zu zuverlässigen Großserienmotoren und internationalen Märkten. Besonders die US-V8-Technik wird charakteristisch für De Tomaso. Trotz beeindruckender Produkte kann sich das Unternehmen nicht gegen starke Konkurrenz wie Ferrari oder Maserati behaupten und gerät nach mehreren Eigentümerwechseln in finanzielle Turbulenzen. 2012 folgt die Insolvenz, die Rechte an der Marke gehen 2015 an einen chinesischen Investor.

Modellgeschichte und Baureihen

Den Auftakt der Straßensportwagen markiert 1963 die Vallelunga – ein Mittelmotorkonzept mit 1,5-Liter-Ford-Vierzylinder, produziert in nur 48 Exemplaren. Mit der Mangusta (1966-1971) setzt De Tomaso auf ein radikales Design von Giorgetto Giugiaro und einen Ford-V8 mit 4,7 Litern – etwa 400 Stück werden gefertigt. Der ab 1971 gebaute Pantera ist das erfolgreichste Modell der Marke: Über 7.000 Fahrzeuge, zahlreiche Sonderversionen und eine lange Bauzeit zeichnen ihn aus. Parallel entstehen Limousine und Coupé für die Oberklasse, die Deauville und Longchamp (beide von Tom Tjaarda/Ghia), produziert in sehr kleinen Stückzahlen. Spätere Modelle wie die Guarà und exklusive Einzelstücke oder Prototypen fügen das Bild der exzentrischen, rar gesäten Italo-GT abseits des Mainstreams weiter hinzu.

Besonderheiten und Highlights

Typisch De Tomaso: Ein einzigartiger Mix aus italienischer Karosserie-Ästhetik und selbstbewusster US-V8-Technik. Besonders der Pantera verbindet ein von Tom Tjaarda entworfenes Stahl-Monocoque mit dem Ford Cleveland V8 und ZF-Fünfganggetriebe im Mittelmotor-Layout – kompromisslose Sportlichkeit, alltagstauglich abgestimmt. Markante Designdetails wie Klappscheinwerfer, vier Auspuffrohre, Campagnolo-Leichtmetallräder und das charakteristische T-Logo mit Argentinien-Flagge unterstreichen den Individualismus. Die Produktionszahlen dokumentieren die Exklusivität: So vereint die Pantera 64 % des Angebots klassischer De Tomaso, bei den Aufrufen liegt ihr Marktanteil sogar bei 81 %. Modelle wie der Mangusta, die nur etwa 400 Mal gebaut wurden, oder die GT5- und GT5 S-Serien mit unter 400 Fahrzeugen, sind fast nicht zu finden und heben die Marke in den Rang echter Exoten.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlervarianten

De Tomaso hat einige extrem limitierte und begehrte Sondermodelle hervorgebracht. Besonders hervorzuheben: Der Pantera GT5 (252 Exemplare), GT5 S (136 Fahrzeuge), Pantera GTS Group 3 (34 Fahrzeuge mit Werkszertifizierung). Mangusta Sonderversionen und Prototypen – etwa vereinzelte Mangusta Spider – sind so rar, dass sie auf dem Markt kaum auftauchen. Werksumbauten für Motorsportzwecke (z. B. Pantera Group 3/4, Le Mans, Rallye-Versionen) stechen durch ihre Motorsporttechnik und Authentizität hervor.

Schwachstellen und Wartungshinweise

Wie viele Exoten benötigen De Tomaso-Modelle regelmäßige Pflege, profitieren jedoch von ihrer robusten US-Technik. Besonders beim Pantera und Mangusta sollte das Kühlsystem überprüft werden (vor allem bei frühen Baujahren vor Umstellung auf größere Kühler und stärkere Lüfter). Die Karosserie – insbesondere Rostschutz bei Monocoques – verlangt Aufmerksamkeit. Elektrik und originale Teile wie Campagnolo-Felgen, Lederinterieur oder spezifische Armaturen sind wertbildend und sollten im Auge behalten werden, ebenso – sofern verfügbar – die Werksdokumentation (Betriebsanleitungen, Rechnungen, Zertifikate). Ersatzteile für Motor und Fahrwerk sind mitunter gut verfügbar, bei Karosserieteilen und Design-Accessoires wird es schwieriger. Typische Modifikationen: verstärkte Bremsen, bessere Lüfter, Vergaser-, Fahrwerks- und Auspuffoptimierung.

Motorisierung, Fahrverhalten und Getriebe

Die Fahrdynamik eines De Tomaso ist durch das Mittelmotor-Layout, die hohe Motorleistung und die für die Zeit moderne Fahrwerkskonstruktion geprägt. Der Pantera überzeugt mit 5,8-Liter-V8 und bis zu 350 PS durch hohes Drehmoment und brachialen Durchzug – die Fahreigenschaften sind alltagstauglicher als beim Mangusta, aber immer dramatisch und emotional. Ein ZF-5-Gang-Getriebe sorgt für knackige Gangwechsel, verstärkte Bremsen gewährleisten sichere Verzögerung. Die Limousine Deauville und das Coupé Longchamp bieten den US-V8 mit Automatikgetriebe als Komfortvariante. Charakteristisch: Der Motorsound – oft durch einen ANSA-Vierrohrauspuff verstärkt – und die hohe Zuverlässigkeit der Ford-Motoren für ein italienisches Fahrzeug dieser Ära. Besonders beliebt ist die Pantera mit 81,3 % der Suchanfragen bei Classic Trader. Weitere Modelle mit Sammlerwert: Mangusta, Longchamp, Deauville – jeweils mit eigenständigem Konzept, Seltenheitswert und US-V8-Technik im italienischen Chassis.

Design, Interieur und Sonderausstattung

Designikonen wie der Mangusta von Giugiaro und der Pantera von Tom Tjaarda/Ghia definieren die De Tomaso-Ästhetik – keilförmige Karosserien, ausdrucksstarke Linien, Doppelscheinwerfer oder – bei Sondermodellen – Klappscheinwerfer, flache Scheibenflächen, und markante Kotflügelverbreiterungen ab Pantera GT5/GT5 S. Farben: rot, weiß, orange, schwarz, blau – in Ausnahmefällen auch Sonderlackierungen. Typische Originalausstattung: Campagnolo-Magnesiumräder, Vier- oder Vierspeichen-Lenkräder (oft Momo), Lederinterieurs mit Sportsitzen, Klimaanlage (wahlweise), elektrisch bedienbare Fensterheber, klar ablesbare Veglia-Instrumente, Bordwerkzeug, Space-Saver-Reserverad. Besonderes Accessoire: Das T-förmige Logo mit blauer Umrahmung und Argentinien-Flagge als Reminiszenz an Alejandro De Tomasos Herkunft. Fahrzeuge wie Pantera oder Mangusta beeindrucken auch durch ihre handwerklich gefertigten Details im Innen- und Außenbereich.

Weitere Besonderheiten

Die Geschichte von De Tomaso ist eng mit privaten Renneinsätzen und Werksprototypen verbunden, von Formel-1- bis hin zu Le-Mans-Autos sowie VIP-Kundenfahrzeugen mit Individualisierung ab Werk (z. B. Sonderleder, exklusive Farben). Werke und Designstudios wie Ghia, Vignale, Maggiora oder Embo prägen die Entwicklung. Die Linkslenker dominieren zwar, aber einige Fahrzeuge – vor allem Deauville und Longchamp – entstanden auch als Rechtslenker-Modelle für internationale Kunden.

Zusammenfassung

De Tomaso verkörpert den seltenen Mix aus italienischer Karosseriekunst, amerikanischer Großserientechnik und Motorsportgeist. Besonders der Pantera prägt das Bild – sichtbar an 64 % Marktanteil im Angebot und über 80 % der Nachfragen. Mangusta, Longchamp und Deauville stehen für stilistische und technische Extravaganz, gepaart mit Exklusivität und Emotionalität. Wer einen De Tomaso Oldtimer sucht, entscheidet sich für anspruchsvolle Technik, ungewöhnliches Design und einen markanten Auftritt in jeder Sammlung oder auf der Straße.