Bizzarrini Oldtimer kaufen

Geschichte von Bizzarrini

Bizzarrini wurde 1962 von Giotto Bizzarrini in Livorno gegründet, der zuvor als Ingenieur wesentliche Beiträge bei Alfa Romeo, Ferrari (250 GTO) und Lamborghini geleistet hatte. Die Marke etablierte sich früh mit straßen- und rennsporttauglichen Hochleistungsfahrzeugen, wobei innovative Leichtbaukonzepte und fortschrittliche Fahrwerkstechnik umgesetzt wurden. Prägend waren enge Kooperationen mit Iso Rivolta (Grifo A3/C), die später in eigene Entwicklungen, etwa dem 5300 GT Strada, mündeten. Der wirtschaftliche Erfolg blieb trotz technischer Pionierleistungen aus, was zur Insolvenz 1969 und einer extrem geringen Produktionszahl führte. Der Name Bizzarrini steht bis heute für Ingenieurskunst und Motorsportgeist, und seit 2020 existieren Pläne für eine Revitalisierung der Marke.

Modellgeschichte von Bizzarrini

Das Flaggschiff, der Bizzarrini 5300 GT Strada, wurde in den 1960er Jahren als Straßen- und Rennwagen gefertigt und basiert auf dem Iso Grifo A3/C. Das Modell, von dem nur wenige Exemplare entstanden, wird von einem 327 cui Chevrolet-V8 angetrieben und vereint Aluminiumleichtbau und semi-monocoques Struktur. Der 1900 GT Europa folgte als leichtere, kompaktere und erschwinglichere Variante, meist mit Opel-Technik. Beide Modelle spiegeln die Übergangsphase von der Zusammenarbeit mit Iso zu Bizzarrinis Eigenständigkeit. Der P538 markierte schließlich das kompromisslose Statement im Rennsport: Mittelmotor, Gitterrohrrahmen und FIA-homologierte Spezifikationen prädestinieren ihn für den Einsatz bei legendären Langstreckenrennen wie Le Mans.

Besonderheiten und Highlights

Bizzarrini-Fahrzeuge zeichnen sich durch geringe Stückzahlen und ihre Nähe zum professionellen Motorsport aus. Der 5300 GT Strada ist für seine semi-monocoque Aluminiumkarosserie, Front-Mittelmotor-Konzept und inboard-Bremsen bekannt. Die kompromisslose Fahrwerksgeometrie resultiert aus Erfahrungen der Ferrari 250 GTO-Entwicklung. Der P538 überzeugt als reine Rennmaschine mit Gewichten unter 900 kg und wahlweise V8- oder V12-Motor. Der GT Europa ist ein seltenes Beispiel für einen italienischen Sportwagen mit deutscher Großserientechnik im Kompaktformat. Heute sind Bizzarrinis vor allem auf internationalen Concours, Le Mans Classic und bei Sammlerbörsen präsent.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlerausführungen

Der P538 existiert in minimalen Stückzahlen (historisch fünf bis acht Fahrzeuge), wurde teils mit Lamborghini-V12 oder als Le-Mans-Spezifikation gebaut und ist bis heute FIA-zertifiziert. Individualisierte Sonderkarosserien und Einzelanfertigungen erscheinen immer wieder auf internationalen Auktionen – etwa Prototypen mit Ferrari- oder Alfa-Motoren sowie moderat getunte 1900 Europa. Besonderheit: Einzelne Modelle weisen nachträglich gefertigte Spyder-Karosserien, exklusive Interieure oder Rennzulassungen (Le Mans Classic, Concours) auf, werden in Bizzarrini-Registern dokumentiert und gelten als absolute Raritäten.

Schwachstellen und bekannte Probleme

Bizzarrini setzte auf Motorsportlösungen und Prototypentechnologie – daher ist die Ersatzteilversorgung, insbesondere für Fahrwerk-, Brems- und Karosserieteile, limitiert. Aluminium- und GFK-Teile erfordern spezielle Kenntnisse bei Restaurierung und Instandhaltung. Umbauten und unvollständige Werke-Chassis sind genau zu dokumentieren. Bei US-Motoren im 5300 GT gelten typische V8-Wartungspunkte, der P538 verlangt rennsporterfahrene Mechaniker. Generell ist auf die lückenlose Historie sowie nachträgliche Modifikationen besonders zu achten.

Motor, Fahrverhalten und Technik

Im 5300 GT Strada sorgt der Chevrolet-V8 in Front-Mittelposition für ein ausgewogenes Handling, unterstützt durch Einzelradaufhängung und inboard-Scheibenbremsen. Das Gewichtskonzept und die Achslastverteilung orientieren sich an den Vorgaben aus der 250 GTO-Entwicklung. Der GT Europa mit Opel-Triebwerk begeistert durch sein niedriges Leergewicht und direkte Rückmeldung. P538-Modelle sind kompromisslose Rennfahrzeuge mit hochfester Fahrwerksgeometrie, Transaxle-Getriebe und zeitgenössischer Scheibenbremsentechnik. - GT Strada 5300: 5,3l V8, ca. 300 PS, ca. 290 km/h

• GT Europa 1900: Opel-Vierzylinder, 650–700 kg, bis 225 PS (Sonderausführung)
• P538: Mittelmotor, V8 oder V12, bis 480 PS, 800–900 kg

Interieur, Komfort und Design

Das Karosseriedesign stammt primär von Giorgetto Giugiaro (Bertone) und Piero Drogo. Aluminium-Chassis, sportliche Proportionen und klare Linien sind charakteristisch. Die Cockpits mit minimalistischer Instrumentierung, Leder- oder Alu-Interieur und Holzlenkrad orientieren sich an Motorsport und Handwerkskunst. Farben und Materialien variieren stark, viele GT Strada erscheinen in Silber, Rot oder Blau mit klassischen Racing-Details. Sonderausstattungen umfassen originale Campagnolo Electron-Felgen, Klappscheinwerfer und rare Spyder-Umbauten. Das Markenlogo zeigt einen stilisierten Adler auf rotem Grund, eingerahmt von einem Zahnkranz.

Weitere Besonderheiten

Bizzarrini war neben dem Fahrzeugbau auch im Prototypendesign und in der Beratung für zukunftsorientierte Sportwagenprojekte aktiv. Die Modelle sind heute in internationalen Registern gelistet und häufig mit vollständiger Motorsport- oder Concours-Historie dokumentiert. Einzelne Fahrzeuge sind mit nachträglicher FIA-Zertifizierung und Classic-Zulassung versehen.

Zusammenfassung

Bizzarrini-Oldtimer repräsentieren die Verbindung aus kompromissloser Renntechnik und italienischem Design. Die Marke steht für Innovationskraft, geringe Produktionszahlen und Motorsportvergangenheit auf höchstem Niveau. Ob 5300 GT Strada, GT Europa 1900 oder P538: Bizzarrini steht für fahrende Unikate, die Kenner mit ihrer Historie und Technik nachhaltig beeindrucken.