1994 | Maserati Ghibli Granturismo

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Das Fahrzeug: Angeboten wird dieser 1994er Ghibli im Topzustand. Der Maserati besticht mit nachvollziehbarer Historie durch Scheckheft, Rechnungen und TÜV-Belege. Die Intervalle für den Zahnriemen wurden stets eingehalten, vor Verkauf werden Zahnriemenwechsel und Service frisch erledigt. Betörend die Farbe Celeste Chiaro, dazu das Conolly Leder in Manufaktur Qualität.

Der Maserati ist mit seinem Verwöhn Interieur, dem famosen Biturbo V6 sowie dem Gandini-Design klar eines der emotionalsten, noch bezahlbaren Autos. Als letzte Ausbaustufe der 1981 eingeführten Biturbo Baureihe gilt der Ghibli als mit Abstand am Ausgereiftesten. Die zahlreichen Kinderkrankheiten sind beseitigt, bei regelmäßiger Pflege ist er nicht weniger zuverlässig als seine deutschen Rivalen. Nur weiß das eben nicht jeder, und daher ist er im Straßenverkehr seltener als jeder Supersportler.

Exterieur: Der Maserati ist im Spitzenzustand. Marcello Gandini, der sich mit dem Countach in den Annalen des Automobildesigns verewigt hat, stand vor keiner leichten Aufgabe: Radstand und Dachaufbau des Biturbo waren vorgegeben, dennoch sollte er ein kraftvolles, markentypisches Design erschaffen. Operation gelungen, finden wir. Der Ghibli wirkt straff proportioniert, bereits im Stand aggressiv-schnell und driftet dennoch nicht ins Angeberische ab. Nur Kenner registrieren ihn und freuen sich, mal einen Ghibli in freier Wildbahn zu sehen. Der Lack ist exzellent.

Interieur: Für seine verschwenderischen Interieurs war Maserati schon immer berühmt. Entert man den Ghibli, weiß man, warum. Dickes weiches Leder bis in den letzten Winkel, feine Hölzer, viel Alcantara, dazu die Analoguhr: Hier wurde nicht gespart. Dass in Details wie Schaltern und Hebeln die Großserie durchscheint, ändert nichts am einzigartigen Gefühl.

So fährt er: Hauptdarsteller ist natürlich das kompakte 2,0 Liter Triebwerk. Seine Literleistung ist so aberwitzig wie seine Charakteristik. Untenrum ist erstmal flaute. Man meint, die Turbos hätten heute einen Tag frei genommen. So ab 2.000 U/min merkt man, dass die Jungs doch bei der Arbeit sind, und zwar in Bestform. 500 Umdrehungen mehr, und ein kleiner Orkan detoniert über den Hinterrädern. Die schaffen es vor lauter Kraft kaum, ihrer Aufgabe der Übertragung von Motor- in Bewegungsenergie nachzukommen und winseln um Gnade. Das ganze Spektakel macht einen Riesenspaß, denn hier ist es noch das Können des Fahrers, das über (Schnell)Sein und Nicht(Schnell)Sein entscheidet.

Gewürzt wird das Ganze mit einem neutralen Handling, sauber rückmeldender Lenkung und einem überraschend präzise rastenden Getriebe. Großer Spaß mit einer ganz großen Marke muss eben kein Vermögen kosten.