Kolumne Zeitsprünge | Alfa Romeo Stelvio

The times they are a changing – das hat bereits Bob Dylan vor einem halben Jahrhundert klar erkannt, und so wunderte ich mich auch nicht, als vor ein paar Wochen mit dem Alfa Romeo Stelvio ein SUV aus Arese vor uns stand. Nun waren wir alle spätestens seit dem Film „Die Reifeprüfung“ dem Duetto-Spyder verfallen – wie Dustin Hoffman mit Katharine Ross im Duetto flüchten ist bis heute unvergessen. Und nun: Ein Alfa-SUV.
Alfa Romeo Stelvio – Ein Kind des Zeitgeistes
Aber das ist der Lauf der Welt: Die Käufer und Käuferinnen sind verrückt nach diesen Fahrzeugen und da trifft es sich gut, dass zum Fiat-Chrysler-Konzern auch Jeep gehört – und da ist offenbar etliches an Know-how geflossen, denn der Alfa Romeo Stelvio gibt sich im Gelände à la Jeep und auf den kurvenreichen Bergstrecken á la Stelvio wie ein dem gleichnamigen Pass perfekt angepasstes Kurvenwunder. Kurz gesagt bietet der Stelvio eine überzeugende Mischung aus Alfa-Agilität und Jeep-Kletterfähigkeiten. Und das Ganze noch mit reichlich Leistung angereichert: 210 Cavalli liefert die Diesel-Variante; bemerkenswerter sind aber die 470 Nm Drehmoment, die den Alfa Romeo Stelvio mächtig bis auf 215 km/h anschieben. Und das bei Verbrauchswerten, die realistisch um die 6-Liter-Marke pendeln.
Es ist also ein zuerst verwirrendes Angebot: Alfa mit Diesel und Allradantrieb in SUV-Verkleidung – doch man lernt die Melange rasch zu schätzen, denn der Stelvio besitzt eine attraktive Hülle mit hohem Überholprestige, verfügt über ein butterweich schaltendes Achtgang-Automatikgetriebe, bietet reichlich Innen- und Kofferraum und hat eines der attraktivsten Armaturenbretter des Markts.
Wer in diesen Zeiten auf einen Dieselmotor verzichten möchte, kann entweder zum 280 PS leistenden 2-Liter-Benziner greifen oder sich gleich den 510 PS starken 2,9-Liter-V6-Biturbo für 89.000 Euro in die Garage stellen. Aber letztlich: In Zeiten, in denen Rolls-Royce seine Klientel mit einem SUV beglücken muss, darf es Alfa Romeo schon lange erlaubt sein, einen SUV auf die Räder zu stellen. Und außerdem hat man bereits von 1952 bis 1954 mit dem Matta einen allradgetriebenen Geländewagen gebaut – das Knowhow ist also schon lange vorhanden.
Fotos Fiat Chrysler Automobiles N. V.
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