Wertstabile Klassiker Teil 2: Citroën DS Chapron und Usine – Die Göttin in seltener Offenheit
Schon zu Produktionsbeginn war eine Cabrioletvariante geplant, denn der starke Plattformrahmen, der eine unbelastete Dachkonstruktion aus Kunststoff ermöglichte, bot hierfür eine gute Ausgangsbasis. Citroën-Designchef Flaminio Bertoni zeichnete hierfür den Entwurf, doch andere Projekte hatten zunächst Vorrang.
Entwicklung und Design
So nahm sich der bekannte Karosseriebauer Henry Chapron auf eigene Faust des neuen Modells von Citroën an. Aus seiner Feder stammt 1958 zunächst das „La Croisette“ genannte Cabriolet und eine „Le Paris“ getaufte Coupé-Version. Im Herbst 1959 folgte ein zweites Cabriolet „Le Caddy“. In den folgenden Jahren entstanden weitere Varianten in sehr kleiner Stückzahl auf DS/ID-Basis; die Coupés „Le Dandy“, „Concorde“, „Le Leman“, das Cabriolet „Palm Beach“ und zwei Limousinen-Entwürfe „Majesty“ und „Lorrain“. Diese Fahrzeuge wurden auf Kundenbestellung bei Chapron in Levallois-Perret, einem Vorort von Paris, gebaut. Dabei gab es freundlich gesagt wenig Unterstützung von Citroën. Ohne eine offizielle Zusammenarbeit musste Chapron komplette Fahrzeuge kaufen, um sie dann bei sich umzubauen. Diese Umbauten waren entsprechend teuer und ein Vertrieb über das Citroën-Händlernetz blieb verwehrt. So entstanden bis 1974 nur insgesamt 289 dieser Umbauten.
Citroën DS/ID „Usine“ – Heiß begehrte Rarität
Ganz anders liest sich die Produktionszahl vom Werkscabriolet, der „Usine“, dessen Linienführung maßgeblich von Bertoni stammt und nicht von Henry Chapron. Dennoch wurde die Produktion durch die Ateliers Henri Chapron durchgeführt. Die Zusammenarbeit wurde 1961 also offiziell. Chapron baute die Fahrzeuge, die durch Citroën-Händler vertrieben wurden. Insgesamt 1365 Cabriolets entstanden, dabei 483 auf DS 21, 770 auf DS 19 und 112 auf ID 19-Basis. Und anders als bei Chaprons hauseigenen Angeboten lieferte Citroën nicht komplette Fahrzeuge, sondern Fahrgestelle mit allen mechanischen Teilen. In Levallois wurden diese dann mit dem Interieur, Verdeck und den speziellen Karosserieteilen (Türen, Heckpartie und Kofferaumdeckel) komplettiert. Interessanterweise lieferte Citroën vier Vordertüren mit, aus denen dann Chapron die gegenüber der Serienlimousine 10 cm längeren Türen formte.
So viele Besonderheiten hatten ihren Preis. Die Werkscabriolets waren seinerzeit ungefähr immer doppelt so teuer wie die Limousinen, heute ist eher das Vier- bis Fünffache anzusetzen.
Daten zur Wertentwicklung mit freundlicher Unterstützung von:
Fotos Cargold & ClassicCarsForSale
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