Triumph Spitfire Kaufberatung

Triumph Spitfire Kaufberatung

Mit einem Neupreis von knapp über 8.500 DM im Jahr 1962 war der Triumph Spitfire ein überaus attraktiver Roadster – auch wenn er etwa doppelt so teuer war, wie ein VW Käfer. Der Wagen konkurrierte seinerzeit mit dem Austin Healey Sprite Mk II und dem fast baugleichen Schwestermodell MG Midget, die ebenfalls in einer ähnlichen Preiskategorie antraten. Die Verkaufszahlen sprachen für sich, zwischen Oktober 1962 und Dezember 1964 konnte Triumph 45.473 Exemplare des Spitfire absetzen. Viel Fahrspaß für wenig Geld – eine Kombination, die vor allem Studenten und junge Paare ansprach und dazu führte, dass der Triumph Spitfire in Großbritannien schnell den Ruf eines Rowdy-Autos weg hatte. Das in der Regel recht knappe Budget der Zielgruppe führte allerdings schnell dazu, dass viele der Roadster im wahrsten Sinne verheizt wurden – viel Fahren und wenig Pflege, Wartung oder Service. Eine Folge war, dass gebrauchte Spitfire Ende der 1980er Jahre sogar für Schüler erschwinglich wurden und die Preise im Keller waren. Heute hat sich die Marktlage deutlich verändert und der Triumph Spitfire ist zum gesuchten Oldtimer geworden und beim Kauf gibt es einiges zu beachten.

Triumph spitfire kaufberatung – Das Interieur

Dass weniger manchmal mehr ist zeigt sich beim Innenraum des Spitfire, die minimalistische Ausstattung ist nahezu unverwüstlich und zeitlos. Die Sitze sind mit Kunstleder bezogen, dem auch der ein oder andere Regentropfen nichts anhaben kann und die vier Rundinstrumente – Wassertemperatur, Tachometer, Drehzahlmesser und Tankanzeige – sind schön gezeichnet. Das Bild des spartanisch ausgestatteten Cockpits wird durch zwei schlichte Handschuhfächer du eine vollflächige Teppichauskleidung komplettiert. Mit der Einführung des Triumph Spitfire Mk. 3 wurde ein einfach zu bedienendes Klappverdeck eingeführt, dass die größeren Umbaumaßnahmen der Vorgängerversionen überflüssig machten. Beim Kauf sollten sie unbedingt darauf achten, dass alle Warnleuchten und Armaturen voll funktionsfähig sind.


Triumph Spitfire Kaufberatung Interieur

TRIUMPH SPITFIRE KAUFBERATUNG – Die Karosserie

Zu den bekanntesten Krankheiten des Triumph Spitfire gehört – wer hätte das gedacht – Rost. Bis zur Einführung des Mk. 2 im Jahr 1965 war Rostschutz überhaupt kein Thema, entsprechend rostgeplagt sind die meisten älteren Baujahre. Frontschürze und Motorhaube gehören beim Triumph Spitfire zu Problemzonen, die bei einer Besichtigung unbedingt näher in Augenschein genommen werden sollten. Beachten Sie hier auch die Scharniere, sowohl Hauben- als auch Rahmenseitig. Oft vergessen aber dennoch wichtig: die Schweißnähte, die Kotflügel und den Mittelteil der Haube miteinander verbinden. Des Weiteren sollten sie die Schweller und Bodenbleche genauer untersuchen und dabei die Radläufe nicht vergessen – alles bekannte Problemzonen des britischen Oldtimers. Keine Angst vor dem vielen Rost: die Versorgung mit Blechteilen ist fast lückenlos – auch wenn die Passgenauigkeit und Qualität nicht immer Grund zur Freude sind.

Triumph Spitfire Detail
Triumph Spitfire Detail Heckleuchte

TRIUMPH SPITFIRE KAUFBERATUNG – Die Technik

Das positive zuerst: die Technik des Triumph Spitfire ist grundsätzlich robust und simpel. Auch als informierter Hobby-Schrauber ohne professionellen Hintergrund sind hier die meisten Alltagsprobleme auf eigene Faust zu beheben, die Grauguss-Vierzylinder-Motoren entsprechen dem Bild der soliden Technik. Bei einer Probefahrt sollten Sie unbedingt auf ungewöhnliche Geräusche achten, die oftmals auf eingelaufene Kopphebelwellen zurückzuführen ist. Weitere Krankheiten des Spitfire sind die geringe Verarbeitungsqualität der Nockenwellen und Stößelbecher, eine leichte Ölundichtigkeit tritt ebenfalls regelmäßig auf. Unbedingt zu beachten sind die Kreuzgelenke der Halbwellen zu den Hinterrädern, die bei etwas höheren Belastungen schnell überfordert sind und sich bei längerer Beanspruchung schnell verabschieden. Trotz der vielen Krankheiten des Triumph Spitfire ist die Ersatzteillage bis heute nahezu lückenlos und nicht maßlos kostspielig.

TRIUMPH SPITFIRE KAUFBERATUNG – Die Elektrik

Augen auf bei nachträglich eingebauten elektronischen Extras! Hier wurde der Roadster oftmals mit Problemen versehen, die er ab Werk gar nicht hatte. Gerade bei Stereoanlagen und Komforteinrichtungen sollten Sie mit einer gesunden Skepsis an die Sache herangehen und nichts überstürzen. Sollten Sie sich mit einem Wald aus fliegenden Drähten, Stromdieben und wild zusammengeflickten Lüsterklemmen konfrontiert sehen, ist ein neuer Kabelbaum eine durchaus attraktive Option – dieser wird mit ungefähr 400 Euro berechnet und den Einbau oftmals wert. Ist die Elektronik unverbastelt oder noch besser erneuert worden müssen Sie sich hier kaum Sorgen machen, es reicht in der Regel eine gelegentliche Kontaktpflege.

TRIUMPH SPITFIRE KAUFBERATUNG – Das Fazit

Der Triumph Spitfire bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich in die Welt der Oldtimer einzuarbeiten – es gibt allerdings einiges zu beachten. Gerade die günstigen Modelle für unter 2.000 Euro sollten ausschließlich von ambitionierten Hobbybastlern in Angriff genommen werden, die mehr Spaß am Restaurieren als am Fahren haben. Für alle anderen empfiehlt sich, etwas tiefer in die Taschen zu greifen und etwas mehr zu investieren, sonst ist der Spaß am neu erworbenen Oldtimer schnell getrübt. Grundsätzlich gilt allerdings: der Triumph Spitfire bietet ungefilterten Fahrspaß und jede Menge Freude mit sich, für Interessenten eines Roadsters dieser Preis- und Leistungsklasse sollten eventuell auch die Konkurrenzmodelle MG Midget und Austin Healey Sprite Mk.2 in Betracht gezogen werden.


Triumph Spitfire Kaufberatung Front
Triumph Spitfire Kaufberatung Heck
Triumph Spitfire Heck

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Text Jan Fröhlich Fotos Classic Trader

Autor: Jan Fröhlich

Jan Fröhlich ist Redakteur beim Classic Trader Magazin und begeistert sich leidenschaftlich für klassische Fahrzeuge. Traum-Klassiker: Mercedes Benz 300 SL & Porsche 356 Eigener Klassiker: Velo Solex 3800 von 1968

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