Teilnehmerfeld in Goodwood 2017

Teilnehmerfeld in Goodwood Mercedes Benz W 25 Titel

Vom 29. Juni bis 2. Juli ist der Landsitz von Lord March im Süden Englands das Zentrum des historischen Motorsports, ein Blick auf das Teilnehmerfeld in Goodwood genügt, um die außergewöhnliche Stellung dieser Veranstaltung zu unterstreichen. Beim Festival of Speed finden sich viele Privatiers und etliche Hersteller ein, um den Motorsport in jeder Form zu feiern.

Festival of Speed – Der Name ist Programm

Seit mehr als 20 Jahren ist das Goodwood Festival of Speed ein Pflichttermin für jeden Motorsportbegeisterten. Vom frühen historischen Motorsport bis zur aktuellen Rennwagen ist alles vertreten. Dazu der britische Charme, der allein schon durch das Ambiente und den Gastgeber Lord March gegeben ist. Und so tummeln sich am Wochenende Enthusiasten und Stars der Szene im Süden Englands. Vermutlich kommen die meisten im Spätsommer zum Goodwood Revival wieder. Gerade die Hersteller lassen es sich nicht nehmen, aktuelle und ehemalige Rennfahrer auf den Kurs zu schicken, unter anderem den regierenden Formel 1-Weltmeister Nico Rosberg, die Rennfahrer Emerson Fittipaldi, Damon Hill und Ellen Lohr sowie den Comedian und ambitionierten Hobby-Rennfahrer Rowan Atkinson.

Vor allem stehen aber die Fahrzeuge im Focus, neun ausgewählte Autos stellen wir Ihnen exemplarisch kurz vor:

Teilnehmerfeld in Goodwood 2017 – Alfa Romeo Giulia Sprint 1750 GTAm (1970)

Teilnehmerfeld in Goodwood Alfa Romeo 1750 GT Am

Gedrungene Form und mächtigen Kotflügelverbreiterungen machen aus der eleganten sportlichen Giulia die Alfa Romeo Giulia Sprint 1750 GTAm. Mit dieser Version des legendären „Bertone“ startete das Werksteam von Alfa Romeo erstmals 1970 in der Tourenwagen-Europameisterschaft. Die beiden Buchstaben „Am“ im Namen sind ein Verweis auf den Motor – er ist mit der in Amerika verwendeten mechanischen Einspritzanlage versehen und leistet so aus zwei Liter Hubraum rund 220 PS. Nur 40 Exemplare dieses Renners mit Stahlkarosserie und Anbauteilen aus leichtem Kunststoff fertigte das Werksteam Autodelta.


Teilnehmerfeld in Goodwood 2017 – Audi R8 LMP (2000)

Teilnehmerfeld in Goodwood Audi R8 LMP

Audi Tradition schickt drei LeMans-Siegerautos nach Goodwood. Tom Kristensen steuert den Audi R8 LMP aus dem Jahr 2000, mit dem er den ersten Le-Mans-Sieg für Audi holte. Der dänische Rennfahrer wird überdies mit einer Sonderschau geehrt, bei der einige seiner Rennwagen aus seiner beeindruckenden Karriere ausgestellt werden.


Teilnehmerfeld in Goodwood 2017 – Brabham-Alfa Romeo BT45 (1977)

Teilnehmerfeld in Goodwood Alfa Romeo Brabham BT45

Der in den Farben des Sponsors Martini lackierte Rennwagen entstand in Kooperation zwischen Autodelta-Gründer Carlo Chiti und dem späteren Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, damals Besitzer des Team Brabham. Alfa Romeo steuerte das Zwölfzylinder-Triebwerk bei, mit dem das Werksteam 1975 im Tipo 33TT12 die Sportwagen-Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Der für die Formel 1 ungewöhnliche Boxermotor leistet rund 500 PS. Brabham-Designer Gordon Murray entwarf dazu das passende Chassis mit den zwei charakteristischen Periskop-Lufteinlässen auf der Motorhaube. Im Premierenjahr 1976 des Brabham-Alfa Romeo BT45 waren der Argentinier Carlos Reutemann und der Brasilianer Carlos Pace die Piloten. Drei vierte Plätze waren die besten Ergebnisse in dieser Saison, im Bezug auf die Optik sind im Teilnehmerfeld in Goodwood 2017 aber gewiss noch besserer Platzierungen drin.


Teilnehmerfeld in Goodwood 2017 – Fiat 131 Abarth (1976)

Teilnehmerfeld in Goodwood Fiat 131 Abarth Rally

1976 wurde Abarth Corse als offizielle Rennabteilung von Fiat gegründet. Eine der ersten Arbeiten der neu formierten Mannschaft war der Fiat 131 Abarth für die Rallye-Weltmeisterschaft. Die großzügigen Regeln der sogenannten Gruppe 4 ermöglichten den Technikern, aus einer Familienlimousine einen Rallyesieger zu entwickeln. So steigerten sie die Leistung des Zweiliter-Vierzylinders mit zwei obenliegenden Nockenwellen von serienmäßig 103 kW (140 PS) auf mehr als 173 kW (235 PS) im Renntrimm. In der Saison 1977 gewann Fiat damit die Marken-Weltmeisterschaft.


Teilnehmerfeld in Goodwood 2017 – Lancia Delta Integrale 16V (1989)

Teilnehmerfeld in Goodwood Lancia Delta HF Integrale

Der Lancia Delta dominierte in mehreren Varianten die Rallye-Weltmeisterschaft in den ersten Jahren nach Einführung der sogenannten Gruppe A in der Saison 1987. In dieser Kategorie waren Serienfahrzeuge als Basis vorgeschrieben, von denen mindestens 5.000 Stück verkauft wurden. Den Anfang machte der Lancia Delta HF 4WD, mit dem der Finne Juha Kankkunen 1987 Weltmeister wurde und Lancia den Titel in der Markenwertung sicherte. 1988 gewann das Lancia Werksteam zehn von elf Läufen zur Marken-WM. Miki Biasion wurde im Lancia Delta Integrale Fahrer-Weltmeister. 1989 verteidigte der Italiener seinen Titel, jetzt im Lancia Delta Integrale 16V.


Teilnehmerfeld in Goodwood 2017 – Mercedes-Simplex 40 PS (1903)

Teilnehmerfeld in Goodwood Mercedes Simplex

Der Mercedes-Simplex 40 PS löst im März 1902 den legendären Mercedes 35 PS ab. Der Namenszusatz „Simplex“ verweist dabei auf die aus damaliger Sicht einfache Handhabung des neuen Modells. Auf Anhieb ist der Mercedes-Simplex im Motorsport erfolgreich. Der Engländer E. T. Stead gewinnt das Bergrennen Nizza–La Turbie. Beim Meilenrennen erreichen die 40 PS Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h. Das 1903 ausgelieferte weiße Exemplar aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic ist eines der ältesten noch erhaltenen Fahrzeuge der Marke Mercedes.


Teilnehmerfeld in Goodwood 2017 – Mercedes Grand-Prix-Rennwagen (1914)

Teilnehmerfeld in Goodwood Mercedes GP Rennwagen

Am 4. Juli 1914 feiert Mercedes beim französischen Grand Prix einen triumphalen Dreifachsieg. Zu dem Rennen auf dem 37,6 Kilometer langen Rundkurs südlich von Lyon tritt die Daimler-Motoren-Gesellschaft mit ihrem neu entwickelten Grand-Prix-Rennwagen an. Weil das Reglement erstmals eine Hubraumbegrenzung auf 4,5 Liter vorschreibt, entwickelt Mercedes einen völlig neuen Vierzylindermotor mit oben liegender Nockenwelle sowie zwei Einlass- und zwei Auslassventilen pro Zylinder. Der Rennmotor erreicht eine Höchstleitung von 78 kW (106 PS) bei der revolutionär hohen Drehzahl von 3.100/min.


Teilnehmerfeld in Goodwood 2017 – Mercedes-Benz 750-Kilogramm-Rennwagen (1937)

Teilnehmerfeld in Goodwood Mercedes Benz W 125

Der W 125 ist die Weiterentwicklung des Rennwagens W 25, der 1934 für gültige neue Grand-Prix-Formel, die ein Höchstgewicht von 750 Kilogramm vorschreibt, gebaut wurde. Mercedes-Benz verpasst dem W 125 eine revolutionäre Fahrwerkauslegung mit starrem Rahmen, weicher Federung und kräftiger Dämpfung. Auch der Reihenachtzylinder wird gründlich weiterentwickelt und leistet dank Kompressoraufladung nach einer Hubraumerhöhung auf 5,7 Liter bis zu 475 kW (592 PS), ein sensationeller Wert für die damalige Zeit.


Teilnehmerfeld in Goodwood 2017 – Renault RS01 (1977)

Teilnehmerfeld in Goodwood Renault RS01

Die Liste der Rennsporterfolge von Renault ist lang, oft gelangen dem französischen Hersteller Meilensteine in der Rennwagenentwicklung. So wie beim RS01, dem ersten Turbo-aufgeladenen Formel 1-Auto. Der 1,5 Liter V6 Motor war im ersten Jahr 1977 sehr defektanfällig und wurde von der Konkurrenz belächelt. Renault blieb dem Konzept aber treu und wurde 1979 mit dem ersten Sieg durch Jean-Pierre Jabouille belohnt.


Fotos Audi AG, Daimler AG, Fiat Chrysler Automobiles N.V.

Autor: Paolo Ollig

Paolo Ollig schreibt als Chefredakteur regelmäßig über alle Raritäten und Meilensteine der Automobil- und Motorrad-Geschichte. Traum-Klassiker: Lamborghini Countach und Mercedes-Benz 300 SL. Eigener Klassiker: Mercedes-Benz 230 CE (W123) von 1981.

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