Mazda 929 Coupé – Mit dem Flaggschiff nach Europa
Mazda feiert dieses Jahr das 100jährige Firmenjubiläum. So ein runder Jahrestag ist auch immer eine Gelegenheit, einige versteckte Marken-Schätze in Erinnerung zu rufen, wie das Mazda 929 Coupé der ersten Serie LA2.
Den 323 oder den MX-5 kennt man hierzulande quer durch alle Generationen recht gut, selbst die späteren 929 waren durchaus im Straßenbild manchmal anzutreffen, die erste Generation ist doch eher selten zu sehen.
Der Vollständigkeit halber muss man natürlich sagen, dass sich die 100 Jahre Mazda in unseren Breiten nicht wie ein Jahrhundert anfühlen, wagte Mazda doch erst Anfang der 70er-Jahre den Sprung nach Deutschland.
Mazda 929 – Mutiger Sprung nach Europa
Mit dem Mittelklassemodell Mazda 929, das eigentlich schon seit 1972 auf dem Markt war, griff man erst 1977 in Europa an. Den 929 gab es als Limousine, geräumigen Kombi und Coupé. Der Kombi sollte den Weg aber nicht nach Europa mit antreten, es blieb den anderen beiden Varianten vorbehalten, neue Märkte zu erschließen.
Wie schwer das ist, in einem neuen Markt Fuß zu fassen – zumal im europäischen – mussten auch andere Hersteller erfahren. Die obere Mittelklasse ist in diesem Kontext vielleicht auch noch anspruchsvoller, als einen Fuß in die Tür der Kompaktwagenklasse zu bekommen. Um einem italienischen Kunden von seiner Lancia Flavia loszueisen, Franzosen vom Umstieg aus ihrem Citroën SM oder Deutsche gar aus ihrer Mercedes-Benz S-Klasse zu bewegen, muss man schon wahre Überzeugungsarbeit leisten – und eine Portion Glück haben.
Mazda 929 Coupé – Japanische Technik, italienisches Design
Der Mazda 929 LA2 brachte auch eine Menge mit, gerade das Coupé, das von Bertone entworfen wurde. Eine elegante, sportive Linie, die in der Lage war, sowohl den europäischen, als auch den amerikanischen Geschmack zu treffen. Dazu war Mazda nicht so knauserig bei der Serienausstattung wie manch deutscher Hersteller beispielsweise.
Allein der Motor könnte durchaus etwas mehr Dampf haben. Unter der langgestreckten Haube verrichtet ein grundsolider Reihenvierzylinder mit 1,8 Litern Hubraum seinen Dienst. Die 61 kW/83 PS sorgen zwar nicht für sportliche Spitzenwerte, aber immerhin kommt das 1.140 kg schwere Coupé auch so in 8,5 Sekunden auf 100 km/h. Bei 160 ist dann aber Schluss mit dem Vortrieb.
Das Mazda 929 Coupé aus dem Baujahr 1974 wurde freundlicherweise von Mazda Classic – Automobil Museum Frey zur Verfügung gestellt.
Fotos und Video Christian Böhm / Mazda Motor Europe GmbH
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