Kolumne Zeitsprünge | Mazda CX-5 – Emotion und Vernunft

2022 Mazda CX-5 Magma Rot (5)

Seit 2012 erfreut der Mazda CX-5 die Käufer und die Mazda Motor Corporation gleichermaßen – die Käufer erfreuen sich an dem kompakten Crossover, seinem 2012 erstmals vorgestellten emotionalen Kodo Design (das bis heute nicht gealtert und auch in die anderen Modellreihen eingeflossen ist), an den vernünftigen Motorisierungsvarianten und der stets à jour gehaltenen Skyactiv Technologie. Und Mazda freut sich über die nach wie vor erfreulichen Verkaufszahlen – denn der CX-5 gehört seit seinem Start 2012 zu den Bestsellern auf den Absatzranglisten von Mazda: Seit Einführung der zweiten Generation des CX-5 2015 konnten in Deutschland nicht weniger als 67.500 Stück verkauft werden.

Doch nun stand eine umfassende Weiterentwicklung an, die dem CX-5 – so Bernhard Kaplan, Geschäftsführer Mazda Motors Deutschland – „zu einer Volumensteigerung auf 8.750 Einheiten in diesem Jahr verhelfen soll“. Dafür hat der neue CX-5, der im März zusammen mit dem ebenfalls überarbeiteten Mazda 2 und dem neuen Mazda 2 Hybrid bei den Händlern stehen soll, ein verfeinertes Design erhalten, bei dem die markanten Frontpartie mit dem überarbeiteten Kühlergrill, einem neu gestalteten Stoßfänger und der neuen Lichtsignatur der LED-Scheinwerfer am auffälligsten sind.

Die Feinheiten des Kodo-Design beim Mazda CX-5

Nun hat Mazda ja mit dem Kodo-Design – der Begriff steht im Japanischen in etwa für das Wort „Herzschlag“ – eine vielfach preisgekrönte Designsprache gefunden, die das Haus wie folgt definiert: »Als zentrale Elemente von Kodo gelten der Kühlergrill, dessen Linien sich seitwärts bis an die Flanken des Fahrzeugs ziehen, und die weit nach hinten versetzte Fahrgastzelle mit schräg stehenden A-Säulen. Zum typischen Design gehören zudem große Räder, eine breite Spur sowie ein langer Radstand mit kurzen Karosserieüberhängen. Auch die schmalen Scheinwerfer, die mit einer Art bösem Blick eine gewisse Schärfe darstellen sollen, gehören zur Charakteristik des Kodo-Designs«.

Mit dieser Definition ist der neue Mazda CX-5 bereits ziemlich perfekt beschrieben – und mit den zur Verfügung stehenden 17- und 19-Zoll-Leichtmetallfelgen samt neu gestalteten Radhauseinfassungen steht der Wagen auch, wie gewünscht, satt und kräftig auf der Fahrbahn. Und mit dem überarbeiteten Matrix-LED-Lichtsystem mit nunmehr 20 statt bisher zwölf LED-Lichtblöcken kann die Fahrbahn auch besser denn je ausgeleuchtet werden.

Es ist also ein gut anzuschauender SUV geworden, der nichts von seiner Aktualität verloren hat – und für dessen Vortrieb in der dritten Generation zwei Benzin- und zwei Diesel-Triebwerke sorgen. Da wären zunächst der 110 kW (150 PS) leistenden G 165 mit 2 Liter Hubraum sowie der 2,5-Liter große und 121 kW (165 PS) starke G 194-Benziner, die mit Front- und mit Allradantrieb sowie wahlweise mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe und einer Sechsgang-Automatik zu Preisen ab 28.290 Euro bestellbar sind. Mazda ist übrigens der Meinung, dass im konventionellen Verbrennungsmotor noch jede Menge Optimierungspotenzial steckt – so erfüllen beide Skyactiv Benzinmotoren ohne zusätzlichen Benzin-Partikelfilter die Anforderungen der Abgasnorm Euro 6d und verbinden ihre makellose Leistungsabgabe mit hoher Effizienz. Dazu trägt auch eine Zylinderabschaltung bei, die im G 194 sowie im G 165 mit Schaltgetriebe arbeitet.

Der Diesel lebt im Mazda CX-5 weiter

Mazda setzt aber auch weiterhin auf den Selbstzünder, der mit 2,2 Liter Hubraum als D 150 mit 110 kW (150 PS) und als D 184 mit 135 kW (184 PS) bei den Händlern steht. Hier starten die Preise bei 34.090 Euro für die schwächere Variante mit Schaltgetriebe – und enden bei 47.840 Euro für die 135 kW starke Luxus-Ausstattung mit der Bezeichnung Sports-Line PLUS. Die erreichbaren Höchstgeschwindigkeiten spielen heute ja keine so große Rolle mehr – rund 200 km/h erreichen alle Modelle, die stärkere Diesel-Variante schwingt sich mit dem manuellen Getriebe sogar zu 210 km/h auf. Die Null auf 100 km/h Werte liegen zwischen neun und zehn Sekunden – und dank des kräftig zupackenden Drehmoments kann man im CX-5 perfekt und problemlos im Verkehr mitschwimmen.

Wobei das Mitschwimmen Spaß macht, denn der Mazda CX-5 bietet ein – je nach Gusto – sehr gut abgestimmtes Fahrwerk. Und wer wirklich ins Gelände geht, kann im Off-Road-Modus noch beruhigter ins Gelände fahren. In der täglichen Realität sorgt das ausgewogene Fahrwerk – und die überarbeiteten Sitze – für eine komfortable Reise-Atmosphäre, so dass die Insassen samt deren Gepäck (zwischen 522 und 1.638 l bei umgeklappter Rücksitzbank) auch längere Strecken entspannt bewältigen. Mit dazu trägt auch die erweiterte Stauassistenz-Funktion bei, die den Fahrer im dichten Autobahnverkehr durch selbstständiges Beschleunigen, Bremsen und Lenken unterstützt. Dabei wird automatisch ein sicherer Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug gehalten – und bei Geschwindigkeiten bis 55 km/h unterstützt das System den Fahrer auch dabei, den Mazda CX-5 in Kurven in der Fahrspur zu halten.

Bei den Verbrauchswerten gibt Mazda DIN-Werte zwischen fünf Litern bei den Diesel-Modellen und sechs Litern bei den Benzinern an – rechnen wir also, bei vernünftiger Fahrweise, ein bis 1,5 Liter dazu und kommen so auf gute Werte für einen mittelgroßen SUV, dessen Leergewicht zwischen 1,4 und 1,6 Tonnen beträgt.

Das Interieur selbst ist geschmackvoll und bei den zur Verfügung gestellten Fahrzeugen war auch die Verarbeitung sehr gut – aber für diese Qualitäten ist Mazda ja schon seit jeher bekannt. Natürlich gibt es eine Vielzahl von Ausstattungs-Varianten, die – verbunden mit einer gar nicht so langen Aufpreisliste – den CX-5 jedem Geschmack gerecht werden lässt.

Man kann also mit dem Kauf eines Mazda CX-5 nicht viel falsch machen – er sieht gut aus; fährt sich problemlos und angenehm, verfügt über drehmomentstarke und ziemlich sparsame Triebwerke und dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach auch über keinen großen Wertverlust glänzen.


Fotos Mazda Motors Deutschland GmbH

Autor: Jürgen Lewandowski

Jürgen Lewandowski schreibt seit mehr als 40 Jahren über Menschen und Autos - und hat mehr als 100 Bücher veröffentlicht. Traumklassiker: Alfa Romeo 8C 2900 Touring Spider und Lancia Rally 037. Eigener Klassiker: Alfa Romeo R.Z. von 1993.

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