Kolumne Zeitsprünge | Cupra Ateca – Der Temperamentsbolzen
Ich bin stets aufs Neue von Werbeaussagen fasziniert – „Unverwechselbar. Mach du dich selbst.“ Oder: „Zeitgemäße Sportlichkeit. Inspiriert von der Rennstrecke, gebaut für die Straße“. Was wollen uns diese Worte sagen – vor allem: „Mach du dich selbst“? Ich weiß es nicht – aber der Cupra Ateca, dem die Hof-Lyriker diese Zeilen gewidmet haben, ist dennoch ein überraschendes, interessante Gefährt, bei dem sich ein elegantes Design mit mehr als ausreichender Leistung zu einem SUV der etwas anderen Art vereinigt hat. Obwohl: Kann man jemals genug Leistung haben? Eine Frage, die sich der Ateca-Käufer selten stellen wird – er freut sich schon bei der Vertragsunterschrift auf die 300 PS, das wieselflinke Doppelkupplungs-Getriebe und den permanenten Allradantrieb.
Cupra Ateca – Spanisches Temperament
Doch zunächst die Frage: Wer ist Cupra? Der Texter sagt: „CUPRA ist ein Lebensgefühl. CUPRA ist mehr als eine Automarke. Rennsportlich. Unbeugsam. Unverwechselbar.“ Letztlich ist Cupra einfach eine neue Marke, die unter dem Dach von SEAT geboren, die Freunde von Leistung und einer sportlichen Fahrwerksabstimmung vermengt mit einem wirklich geglückten Design bei der Stange – also beim Händler – halten soll. Und nach den ersten paar Hundert Kilometern kann man dem Cupra Ateca konstatieren: Aufgabe erfüllt. Der 2-Liter-Vierzylinder bietet reichlich Temperament, erreicht nach 4,9 Sekunden Tempo 100 – und erst bei 250 km/h ist Schluss. Da fällt es schwer, den DIN-Verbrauch von 7,1 Litern zu erreichen – mit neun bis zehn Litern muss man immer rechnen.
Dazu ist der Preis von 41.350 Euro für einen derart temperamentvollen SUV durchaus fair – ein Lamborghini Urus ist mit 650 PS gerade einmal 1,3 Sekunden schneller auf Tempo 100. Und das zum fünffachen Preis. Doch rühmen wir lieber das geschmackvolle Innere und Äußere des Cupra Ateca, das sattelfeste – aber nicht unkomfortable – Fahrwerk und die hervorragenden Bremsen, die dem zuweilen überschäumenden Temperament erfolgreich Zügel anlegen. Bleibt die Frage, ob der Name CUPRA Vor- oder Nachteil ist. Wer für gut verpacktes Understatement ist, wird den Ateca schätzen – wer auf die optische Pauke hauen will, sollte auf die Spoiler der Zubehör-Industrie warten. Nötig hat der Cupra Ateca sie jedoch nicht. Wir werden von CUPRA bestimmt noch viel Gutes hören.
Fotos SEAT Deutschland GmbH
Weitere Artikel
Classic Trader Magazin 3/2024 – Garagengold
Das neue Classic Trader Magazin 3/2024 ist da! Wir werfen einen Blick auf das „Garagengold“ – besonders teure und werthaltige Automobile, und auf Autos mit besonders gutem PR-Preis-Verhältnis. weiterlesen Classic Trader Magazin 3/2024 – Garagengold
Buchtipp | Ferrari – Leidenschaft und Emotionen seit 1947
Larger than live – Enzo Ferrari war kein großer Rennfahrer, kein genialer Motorenmann und seine Fahrer waren ein für ihn notwendiges Übel. weiterlesen Buchtipp | Ferrari – Leidenschaft und Emotionen seit 1947
Startplatz bei der Oberbayerischen Meister-Classic zu gewinnen
Classic Trader verlost in Kooperation mit der Kfz-Innung München-Oberbayern einen Startplatz bei der Oberbayerischen Meister-Classic 2024! weiterlesen Startplatz bei der Oberbayerischen Meister-Classic zu gewinnen