Kolumne Wertewandel | Ferrari 308 – Unwiderstehliche Fahrmaschine mit V8

1979 Ferrari 308 GTS

Der Ferrari 308 macht mit seiner Modellbezeichnung noch eine klare Ansage: 3,0l Hubraum und Achtzylinder. Genauso einfach sind die beiden der Modellbezeichnung Gran Turismo (GT) angehängten Kürzel für Berlinetta (B) und Spider (S). Doch bevor diese beiden Karosserievarianten 1975 und 1977 debütierten, gab es bereits einen 308. Der 308 GT4 war 1974 der erste mit dieser Typenbezeichnung und auch der erste serienmäßig verbaute Achtzylinder, der mit 227 PS bereits 1976 unglaubliche 255 km/h erreicht.

Erster Keil mit Klappscheinwerfern

Der Ferrari 308 wurde als Nachfolger des 246 in Auftrag gegeben, trug ebenfalls nie offiziell den Namen Dino in der Modellbezeichnung. Der GT4 ist ein 2+2 und hat auf den Rücksitzen ungefähr so viel Platz, wie ein 911 – zumindest für ein paar Taschen. Den Einstieg in den 308 stellt die Motorisierung mit dem 2,0l Turbo dar, allerdings heißt er dann 208. Die Steuergesetzgebung in Italien führte zu dem in der Geschichte kleinsten Achtzylinder mit nur 2,0l Hubraum ausgerüstet mit einem KKK-Turbolader und der Leistung von 220 PS. Der preisliche Einstieg beginnt heute im Markt bei rund 75.000 €.

Ferrari 308 – 15 Jahre Bauzeit mit vier Motorisierungen

1980 hielt die Einspritzung Einzug und löste die bis dahin kraftstoffvernichtenden Vergaser ab. In der Typbezeichnung symbolisiert das „i“ die Technik als „iniezione“. Die Verbrauchsreduzierung ging mit leicht gedrosselter Leistung und 214 PS einher. Nach drei Jahren wurde die Vierventil-Technik eingeführt. Als 308 Quattrovalvole verfügt der Ferrari nun über 240 PS. Das Facelift kam mit dem Modelljahr 1986, so dass der 3,2l Hubraum über verfügte als 328.

Wer von Magnum spricht, denkt an Eis am Stiel oder die TV-Serie. Der Privatdetektiv im Hawaiihemd fuhr den GTS in allen Motorisierungen. Natürlich in Rot und immer offen, denn mit seinen 1,93 m war er eigentlich zu groß für den Ferrari. Vom 308 wurden als 308 GTB 2.897 und vom GTS 3.219 Stück gebaut. Die Modelle mit Einspritzung sind selten und der beste Kauf sicherlich die Quattrovalvole von 1982 bis 1985.


Fotos Classic Trader

Autor: Martin Sölter

Martin Sölter ist als Senior Consultant der BBE Automotive Mitherausgeber der Studie "Young- und Oldtimermarkt 2020" und Dozent für Automotive Management an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Köln. Als Unternehmensberater unterstützt er Automobilhandel, Industrie und Zulieferer bei digitalen Geschäftsmodellen.

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