Kolumne Wertewandel | BMW E24 – Vom Tourenwagenmeister zur Bullenschaukel

Offiziell vorgestellt wurde das Oberklasse-Coupé BMW E24 1976 auf dem Automobilsalon in Genf. Der Reihensechszylinder hatte zwischen 2,8l und 3,5l Hubraum bei einer Leistung von 184 PS bis zu 286 PS. Bis 1989 wurden insgesamt 86.219 Fahrzeuge produziert. 1984 begann die legendäre DTM mit dem Sieg des BMW 635 CSi im ersten Rennen und später dem Meistertitel.

Das M-Modell mit M1-Motor

Der 6er wurde das zweite M-Modell von BMW Motorsport nach dem legendären M1, dessen Triebwerk er mit 10 zusätzlichen PS übernahm. Das besonders sportliche Coupé mit seiner Top-Motorisierung hieß übrigens nur in den USA M6. Der 3,5l-Motor war ab 1978 mit Saugrohreinspritzung und 218 PS stärker als ein Porsche 911 motorisiert. Der M635 CSi kostete laut Preisliste im 1984: 89.500 DM. Einer der Werks-Prototypen von 1982 wird aktuell zum Verkauf angeboten.

Weiterentwicklung des Reihensechszylinders

Die erste größere Modellpflege setzte im Mai 1982 ein, die äußerlich an der durchgehenden Heckstoßstange erkennbar ist. Technisch war die Umstellung auf die Bosch Motronic ein Fortschritt für den Verbrauch. Während bis zur Modellpflege das M-Sportgetriebe des M535i (E28) mit dem ersten Gang unten links serienmäßig war, gab es dann nur noch das reguläre 5-Gang-Getriebe oder die 4-Gang Automatik. Die roten Nadeln von Tachometer und Drehzahlmesser waren zuerst dem 635 CSI vorbehalten. Genauso wie die heute sündhaft teuren Michelin TRX Reifen.

BMW E24 Sportcoupé als Dienstwagen

Die erste größere Filmrolle bekam der BMW E24 bei Ottfried Fischer als „Der Bulle von Tölz“. Als die erfolgreiche Fernsehserie 1996 startete, war so ein BMW 6er Coupé noch ein Gebrauchtwagen. Seit einigen Jahren steigen die Preise kontinuierlich insbesondere für die 45.215 Mal gebauten 635 CSi mit der modernen Einspritzanlage. Nach 69 Einsätzen endete die Serie im Jahr 2009, das prominente Dienstauto befindet sich heute in Sammlerhand. Wie so viele Coupés dieser Baureihe, die längst zum Klassiker reifen durfte. Der BMW 635 CSi war schon immer ein Fahrzeug für Genießer und Promis wie Joachim Fuchsberger und Lothar Matthäus.

Fotos BMW AG

Autor: Martin Sölter

Martin Sölter betreut und berät als Account Executive bei MSX die Marken des Volkswagen Konzerns beim Outsourcing von Geschäftsprozessen und hat einen Lehrauftrag im B.A. „Automotive & Mobility Management“ an der privaten Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Köln. Alle Artikel von Martin Sölter →