Klassikwelt Bodensee – Klassiker-Paradies im Dreiländereck

Die Klassikwelt Bodensee vom 5.-7. Mai präsentierte sich als familienfreundliche und entspannte Retroshow für Liebhaber klassischer Mobilität zu Wasser, zu Lande und zu Luft.

Das Bodensee-Wetter meinte es gut am ersten Mai-Wochenende, von Freitag bis Sonntag blieb der Himmel trocken und die Sonne brachte beinahe sommerliche Temperaturen.
37.200 Besucher waren gekommen, um Retrofeeling zu Land, zu Wasser und in der Luft zu erleben – ein Zuwachs von gut 5.000 Besuchern im Vergleich zum sicherlich noch Pandemie-belasteten Vorjahr. Über 800 Aussteller, Clubs und Teilnehmer zeigten in vollen Messehallen und den Außenflächen ihre Raritäten.

Aufgrund der günstigen Lage im Dreiländereck waren auch zahlreiche Besucher aus Österreich und der Schweiz angereist, viele davon im eigenen Oldtimer, wie sich an den Kennzeichen der auf dem Freigelände zwischen den Hallen geparkten Oldtimer zeigte. An allen drei Messetagen war das Freigelände gegen 10.00h früh schon komplett gefüllt mit einer bunten Mixtur aller Marken, Epochen und Fahrzeugklassen. Vom extralangen Cadillac Eldorado Leichenwagen bis zum vermutlich kleinsten zugelassenen Cabrio, einem Eigenbau von der Größe eines Umzugskartons; vom kernigen 50er-Jahre-Roadster bis zum plüschigen Franzosen, vom Vorkriegs-Hotrod über den Baby-Benz bis zum modernen BMW 850i war alles vertreten. Generell fiel auf, dass die Fahrzeuge der 80er- und 90er-Jahre immer stärker vertreten sind, die Autos der 50er- bis 70er-Jahre werden zunehmend seltener. Das läßt für die Zukunft der Szene hoffen, auch wenn der Nachwuchs die Autos der eigenen Jugend denen vom Großvater vorzieht und manch „alter Hase“ beim Anblick eines gut gepflegten BMW E30 das Näslein rümpft

Demoläufe im Drift bei der Klassikwelt Bodensee

Wie schon in den letzten Jahren waren die Demoläufe von um die 200 historischen Fahrzeugen vom Vorkriegsboliden bis zu historischen Tourenwagen auf dem etwa 1,6 Kilometer langen Rundkurs hinter den Hallen A1 bis A7 für viele Besucher das Messe-Highlight. Flott unterwegs waren alle, vor allem bei den Tourenwagen der 60er-80er-Jahre ging es mitunter richtig zur Sache; besonders ein heiß gemachter Opel Commodore-Kombi, der praktisch nur im Drift unterwegs war, begeisterte die Zuschauer mit seiner reifenmordenden Fahrweise.

In den gut besuchten Hallen ging es ruhiger, aber keineswegs langweiliger zu. Diverse Markenclubs zeigten ihre Schätze und die Oldie-Händler hatten neben den dominierenden Porsche- und Mercedes-Modellen viele interessante Exponate mitgebracht, darunter einen ultraseltenen Ford Weltkugel-Taunus, gleich zwei NSU Wankel-Spider, ein wunderschönes Vorkriegs-Cabrio von Fiat, sowie je ein perfekt restauriertes VW-Rometsch Coupé und Cabrio. Abgesehen von einigen Ausreissern wie einem für 69.000 € angebotenen VW 1972er Käfer-Cabrio waren die geforderten Preise durchaus bodenständig, die Zeiten, in denen fast jeder Porsche 911 sechsstellig gehandelt wurde, sind offenbar vorbei.

Komplettiert wurde das perfekte Klassiker-Wochenende durch attraktive Sonderschauen zum 75-jährigen Porsche-Jubiläum, zu 100 Jahren BMW-Boxer-Motorrädern.

Text Jörn-M. Müller-Neuhaus Fotos Jörn-M. Müller-Neuhaus, Klassikwelt Bodensee/Messe Friedrichshafen GmbH

Autor: Classic Trader

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