Die Porsche 968 Kaufberatung – Ein außergewöhnlicher Sportwagen

Der Porsche 968 stellt die letzte Iteration des mit dem 924 eingeführten Vierzylinder-Frontmotor-Quermotors dar und bleibt ein außergewöhnlicher und begehrenswerter Sportwagen.

Die 1990er Jahre waren für Porsche ein Jahrzehnt großer Veränderungen, der luftgekühlte 911 erreichte das Ende seines Entwicklungspotenzials und auch der 928 näherte sich dem Ende der Produktion. Auch der 944 in der Einstiegsklasse war nicht gerade ein Wunderwerk der Technologie, da er aus dem 924 der 70er Jahre entwickelt worden war und einer großen Überarbeitung bedurfte, um mit der neuesten Generation von Sportwagen konkurrieren zu können.

Zu diesem Zweck nahmen die Porsche-Ingenieure eine gründliche Umgestaltung des 944 vor und wollten ihn zunächst als S3-Variante auf den Markt bringen. Die Änderungen waren so umfassend, dass er eine neue Modellbezeichnung und damit einige Jahre Aufschub erhielt. Das finale Modell hieß 968 und sah definitiv moderner aus als sein Vorgänger, wobei Porsche behauptete, dass mehr als 80 Prozent des Autos völlig neu entwickelt worden waren.

Der 968 kam 1992 auf den Markt und wurde von Anfang an in den Karosserievarianten Coupé und Cabriolet angeboten, wobei sowohl manuelle als auch Tiptronic-Getriebe bestellt werden konnten. 1993 kam eine Vielzahl von Modellen in limitierter Auflage auf den Markt, darunter der Club Sport, der Turbo S und der Turbo RS als reine Rennversion. Abgesehen von einem nur in Großbritannien erhältlichen Sportmodell, das im folgenden Jahr eingeführt wurde, änderte sich bis zum Ende der Produktion im Jahr 1995 nicht viel.

Die kurze Produktionsserie und die Produktionsqualität dieser Autos hat die Preise jahrelang auf einem gehobenen Niveau gehalten. Die meisten der weniger gut erhaltenen Exemplare hat nach und nach das zeitliche gesegnet, so dass heute eine solide, wenn auch eher begrenzte Auswahl an Porsche 968 auf dem Markt erhältlich ist.

PORSCHE 968 MOTOR

Der 3,0-Liter-Inline-Vierzylinder aus Aluminium wurde gründlich überarbeitet und war der erste seiner Art und mit dem variablen Ventilsteuerungssystem VarioCam ausgestattet. Der Motor ist leistungsstark und profitiert erheblich von jährlichen Ölwechseln, unabhängig davon, wie viele Kilometer gefahren werden.

Überprüfen Sie, ob der Nockenwellen-Steuerkettenspanner jemals ausgewechselt wurde. Es ist bekannt, dass diese bei einigen wenigen Fahrzeugen versagen können und in diesem Fall erhebliche Motorschäden verursachen können. Laute Geräusche aus dem Zylinderkopf können auf einen bevorstehenden Schaden hinweisen, aber es ist am besten, dies von einem Fachmann überprüfen zu lassen.

Alle Riemen sollten alle vier Jahre gewechselt werden, obwohl festgestellt wurde, dass sie auch wesentlich länger halten können. Seien Sie sich jedoch bewusst, dass ein Riemenausfall hohe Reperaturkosten bedeuten kann. Zündkerzen halten etwas weniger als 40.000 Kilometer, aber auch hier gilt, dass moderne Zündkerzen durchaus eine längere Lebensdauer haben können.

PORSCHE 968 GETRIEBE

Die Ritzellager vom Sechsgang-Schaltgetrieben können Defekte aufweisen, und während die Kupplungen üblicherweise langlebig sind, muss das Zweimassenschwungrad im Allgemeinen bei jedem Kupplungswechsel ausgetauscht werden.

Unangenehme Geräusche aus dem hinteren Bereich, die beim Beschleunigen auftreten, können auf ein verschlissenes hinteres Differentialritzel hinweisen, dessen Austausch kostspielig ist.

PORSCHE 968 AUFHÄNGUNG UND BREMSEN

Es gibt keine besonderen Probleme mit der Aufhängung – von altersbedingtem Verschleiß einmal abgesehen. Rost kann sich an den Längslenkern der Hinterradaufhängung festsetzen und die Dämpfer sollten auf undichte Stellen hin überprüfen werden. Kugelgelenke und Gummibuchsen sollten erneuert werden, wenn sie Hinweise auf Materialermüdung zeigen. Dies kann sich maßgeblich auf das Fahrgefühl Kurvenfahrten auswirken.

Die meisten ursprünglichen Käufer haben sich für die serienmäßigen 16-Zoll-Räder entschieden, da diese die beste Balance zwischen Fahrverhalten und Handling bieten.

PORSCHE 968 Interieur

Die Coupes sind viersitzig, die Club Sports und Cabriolets allerdings verfügen nur über zwei Sitzplätze. Die Standardwagen waren mit elektrischen Fensterhebern, Schiebedach und Zentralverriegelung ausgestattet, die abgespeckten CS-Wagen kamen ohne diesen Luxus aus.

Achten Sie bei Cabriolets auf Wasserlecks, wobei ein Feuchtigkeitsproblem im Kofferraum alle Varianten gleichermaßen betreffen kann. Der serienmäßige Stoff und das optionale Leder sind strapazierfähig, aber jedes Auto dieses Alters wird Abnutzungserscheinungen an den Sitzpolstern aufweisen. Airbags waren optional, ebenso wie eine Klimaanlage. Elektrische Sitze sind seit 1994 Standard, also überprüfen Sie, ob alles wie vorgesehen funktioniert.

MODELLGESCHICHTE DES PORSCHE 968

1992: Einführung des Porsche 968 mit einem 240 PS starken 3,0-Liter-Vierzylinder-Reihenmotor. Erhältlich in den Karosserievarianten Coupé und Cabriolet

1993: Einführung des Clubsports mit abgesenkter Federung, herausgenommenem Innenraum und ohne Rücksitze. 305 PS Turbo S eingeführt – insgesamt 14 Stück gebaut

1994: (Nur für Großbritannien) 968 Sport eingeführt

1995: Letztes Produktionsjahr von 968 ohne direkten Ersatz. Etwas mehr als 12.000 produzierte Einheiten.

WELCHEn PORSCHE 968 Sollte man kaufen?

Der 968 nimmt einen interessanten Platz in der Porsche-Geschichte ein, er markierte das Ende einer langen Reihe von Vierzylinder-Modellen mit Frontmotor, und ist seitdem ohne direkten Nachfolger geblieben. Die vergleichsweise kleine Produktionsserie und die inhärent guten Handling- und Leistungseigenschaften des Wagens haben ihn zu einem begehrten modernen Klassiker gemacht.

Während alle 968er eine befriedigende Leistung bieten, sind die mit Tiptronic ausgestatteten Cabriolets am wenigsten sportlich. Ein normales Coupé mit manueller Schaltung und vor allem die Clubsport-Modelle sind weitaus spaßigere Begleiter auf kurvenreichen Straßen – eine Tatsache, die sich auch in den Preisen widerspiegeln. Die Turbo S-Modelle stehen nur selten zum Verkauf, und wenn, dann haben sie Preise, für die man sonst 10 normale 968er kaufen könnte.

Hohe Laufleistungen sollten grundsätzlich nicht abschreckend wirken – ein Mangel an umfangreicher Servicegeschichte hingegen schon. Clubsportmodelle werden heute preislich höher angesetzt – aber wurden in der Regel auch härter gefahren. Insofern führt also an einer gründlichen Inspektion kein Weg vorbei.

Ein großartiger Kompromiss ist das Sport Modell, mit einem präziseres Fahrverhalten als in der Standardversion und etwas mehr Komfort als der Club Sport ermöglich wurde – somit ein perfekter Daily Driver. Während die besten Exemplare die Werte von 997 bei weitem übertreffen können, sind 968er nicht nur viel seltener, sondern bieten sogar noch mehr Praktikabilität als ihre großen Brüder mit Heckmotor.

PORSCHE 968 technische daten

Wie teuer ist ein Porsche 968 in der Versicherung?

Porsche 968 mit geschätztem Fahrzeugwert von 17.000,- EUR in der Zustandsnote 2-3

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Text John Tallodi  Photos Porsche

Autor: Jan Fröhlich

Jan Fröhlich ist Redakteur beim Classic Trader Magazin und begeistert sich leidenschaftlich für klassische Fahrzeuge. Traum-Klassiker: Mercedes Benz 300 SL & Porsche 356 Eigener Klassiker: Velo Solex 3800 von 1968 Alle Artikel von Jan Fröhlich →