Die Nissan Skyline GT-R R32 Kaufberatung

Die dritte Generation des Nissan Skyline GT-R kam in den späten 1980er Jahren zu einem Zeitpunkt auf den Markt, als sich die meisten etablierten Sportwagenhersteller mehr auf ihren Ruf als auf modernste Technik verließen, um ihre Produkte zu verkaufen – dreißig Jahre später ist der R32 längst als Ikone etabliert!

Der Nissan Skyline GT-R32 wurde für den Einsatz in internationalen Gruppe-A-Rennen entwickelt und mit einem Hightech-Allradantrieb und einem überarbeiteten 2,6-Liter-Twin-Turbo-Reihenmotor ausgestattet. Diese Kombination machte ihn zu einem der schnellsten zeitgenössischen Sportwagen überhaupt.

Der R32 kam Ende 1989 auf den Markt und wurde im folgenden Jahr in die Gruppe A aufgenommen. Das neue Auto hinterließ zunächst keinen nachhaltigen Eindruck, zumal er ausschließlich in Japan erhältlich war. Dies änderte sich, als der Wagen begann, die Gruppe-A-Rennserie zu dominieren wie kein anderes Auto zuvor.

Vier Jahre lang blieb er in Japan ungeschlagen und holte auch in Spa und auf dem Nürburgring den Sieg. Die Australier nannten ihn „Godzilla“, nachdem er den alles überragenden Sierra Cosworth beim Bathurst 1000 zwei Jahre in Folge geschlagen hatte.

Das ATTESA E-TS AWD System war einzigartig gut darin, die Leistung unter verschiedensten Bedingungen zu übertragen. Die offizielle Leistungsangabe lag bei 276 PS (aufgrund der damaligen japanischen Gesetze eine notwendige Lüge), aber kein R32 leistete weniger als 300 PS, sobald der Ladedruckbegrenzer entfernt wurde. Geringfügige Modifikationen können die Werte noch viel höher treiben, und dank dieser leichten Abstimmbarkeit ist es heute fast unmöglich, einen serienmäßigen R32 zu finden.

Die anhaltenden Rennerfolge führten zur Herausgabe von V-Spec-Modellen, die in nur sehr begrenzter Stückzahl gebaut wurden und dementsprechende Preise aufrufen. Es wurden jedoch auch über 40.000 Serienfahrzeuge produziert; aber auch diese beginnen im Wert zu steigen, insbesondere jetzt, da sie in den USA zugelassen sind. Obwohl noch immer Schnäppchen erhältlich sind, hat der R32 seinen neuen Ruhm völlig zurecht verdient. Schließlich handelt es sich um einen der historisch bedeutsamsten und fähigsten Sportwagen der Welt.

NISSAN SKYLINE R32 – MOTOR

Das Herz und die Seele des R32 ist der RB26DETT Inline-Sechszylinder-Motor. Diese Motoren sind grundsätzlich unverwüstlich – zumindest wenn sie im Serienzustand belassen werden. Leider aber sind nur wenigsten Modelle. Ein serienmäßiger Ladedruckbegrenzer kann entfernt werden, wodurch die Leistung auf ca. 310 PS steigt, und die meisten Fahrzeuge wurden zumindest so umgerüstet, dass weitere 40 PS hinzukommen. Wenn ein größerer Turbo und ein aggressiveres Kennfeld installiert wurden, müssen auch die anderen Einbauten aufgerüstet werden.

Der Zahnriemen muss regelmäßig gewechselt werden und jeder heute gekaufte Nissan Skyline R32 sollte einem kompletten Service unterzogen werden, besonders wenn es sich um einen frischen Import handelt. Niedriger Öldruck ist bei diesen Motoren oft ein Problem, und wenn die Stößel beim Anfahren sehr laut sind, ist möglicherweise die Ölpumpe defekt. Zündspulen können ebenfalls Zündaussetzer und Probleme mit rauem Lauf verursachen.

Standard-Turbolader neigen dazu, sich unter hohem Ladedruck aufzulösen, und Spezialisten neigen dazu, sie mit stärkeren Stahllaufrädern anstelle der werkseitig eingebauten Keramiklaufräder umzubauen.

Kurbelwellen können durch Überdrehzahl beschädigt werden. Achten Sie auf ein raues Verhalten bei hohen Drehzahlen oder übermäßigen blauen Abgasrauch unter Ladedruck, um die Gesundheit des Motors zu prüfen. 

NISSAN SKYLINE R32 – GETRIEBE

Das 5-Gang-Getriebe kann einiges aushalten, aber es ist in der Regel die letzte Komponente, die aufgerüstet wird. Daher kommt es durch zu hohen Ladedruck bei vielen Getrieben zu Ausfällen. Achten Sie auf ein Knirschen zwischen den Gängen, besonders beim Schalten in den fünften Gang.

NISSAN SKYLINE R32 – AUFHÄNGUNG UND BREMSEN

Die Fahrwerksabstimmung ist ziemlich einfach und erfordert in der Regel nicht mehr als den regelmäßigen Austausch von Dämpfern und Gummibuchsen.

Autos mit größeren Raddurchmessern und spurgebundenen Einstellungen können zu einem extrem harten Fahrverhalten und ungleichmäßigem Reifenverschleiß führen. Falls Ihr (künftiges) Auto also nicht in serienmäßigem Zustand ist ist (was sehr wahrscheinlich ist), stellen Sie sicher, dass die Modifikationen professionell installiert wurden.

Die Bremsen sind serienmäßige Stahleinheiten und funktionieren gut – es sei denn, Sie fahren mit mehr als 400 PS, wo sie überhitzen sowie rissige Beläge und verzogene Scheiben verursachen können.

NISSAN SKYLINE R-32 – KAROSSERIE

Rost ist bei vielen Autos üblich und es gibt ein paar Problembereiche, auf die man achten sollte. Schauen Sie sich das ganze Auto genau an, aber achten Sie besonders auf die hinteren Bögen, die Einfassungen der Heckscheibe und die Wagenheberpunkte. Wenn einer dieser Punkte beschädigt ist, kann dies zu Rost an der Unterseite und den Seitenschwellern führen.

SKYLINE R32 – INNENRAUM

Der R32 hat ein typisch japanisches Interieur der 90er Jahre – das heißt viel Plastik, zuverlässige Elektronik und strapazierfähige Sitzbezüge.

Selbst bei den besten Exemplaren sollten Sie nach drei Jahrzehnten immer noch mit mäßigen Abnutzungserscheinungen rechnen. Viele Besitzer bauen aktualisierte Radios ein, und viele elektrische Probleme lassen sich auf nachgerüstete Alarmanlagen und andere nicht serienmäßige Geräte zurückführen.

Die Beschaffung kleinerer Teile kann schwierig sein, aber es gibt eine Reihe von Spezialisten und Enthusiastenclubs, die Ihnen die richtige Richtung weisen können. Dennoch können bestimmte Teile wie OEM-Vordersitze sehr kostspielig sein.

NISSAN SKYLINE GT-R R32 – GESCHICHTE

1989: Der Nissan Skyline GT-R R32 kommt in Japan auf den Markt. Der ab Werk eingebaute Restriktor begrenzt die Leistung auf 276 PS. Gruppe-A-Beschränkungen begrenzen die Radgröße auf 16-Zoll.

1990: Sehr seltener NISMO GT-R wird gebaut, 500 für die Straße und 60 für die Rennstrecke

1993: Das Modell V-Spec I wird eingeführt, um die Gruppe-A-Siege zu feiern, und verfügt über größere Bremsen, 17-Zoll-Räder und ein aktualisiertes Allradsystem. 1453 Exemplare werden gebaut

1994: Das Modell V-Spec II kommt auf den Markt. Die einzige Änderung gegenüber dem V-Spec I sind breitere Reifen. 1303 gebaute Exemplare

1995: Die Produktion des Skyline R32 endet mit insgesamt 40.390 produzierten Standardmodellen

WELCHEn SKYLINE GT-R R32 sollte man kaufen?

Der GT-R R32 führte nicht nur ein neues Leistungsniveau in das Sportwagensegment ein, er machte es auch einem weitaus größeren Publikum zugänglich – dank attraktiver Preise und relativ hoher Stückzahlen.

Fast jedes Auto wurde in irgendeiner Form modifiziert und wenn es richtig gemacht wurde, kann es ein sehr schneller und angenehmer Sportwagen werden. Die Standardmodelle sind sehr begehrt und bieten das beste Investitionspotenzial.

Die meisten Autos stehen immer noch in Japan, aber viele haben auch ein Zuhause in Australien, Großbritannien und, seit 2014, auch in den USA gefunden. Dies hat sich positiv auf die Preise ausgewirkt, aber die Werte liegen im Allgemeinen immer noch unter den europäischen Konkurrenten aus dem gleichen Zeitraum.

Wenn Sie nach einem der limitierten Modelle wie dem V-Spec I oder II suchen, dann seien Sie darauf vorbereitet, deutlich mehr zu zahlen, als für ein Vanilla-R32-Modell aufgerufen wird. Die sehr seltenen NISMO-Modelle sind sogar noch wertvoller und nur wenige schaffen es aus Japan heraus. Standardmodelle mit geringer Laufleistung sind heute extrem selten und die astronomischen Preise, die sie erzielen, spiegeln ihre Begehrlichkeit wider.

Da das erneute Interesse an diesen speziellen Autos die Preise auf breiter Front in die Höhe treibt, ist es wichtig, dass Sie sicherstellen, dass Ihr potenzieller Kauf gut gepflegt wurde. Es gibt viele da draußen, also nehmen Sie sich die Zeit, einen Godzilla zu finden, der die Konkurrenz und nicht Ihr Bankkonto vernichtet.

NISSAN SKYLINE GT-R R32 Technische Daten

Text John Tallodi  Bilder Nissan

Autor: Jan Fröhlich

Jan Fröhlich ist Redakteur beim Classic Trader Magazin und begeistert sich leidenschaftlich für klassische Fahrzeuge. Traum-Klassiker: Mercedes Benz 300 SL & Porsche 356 Eigener Klassiker: Velo Solex 3800 von 1968 Alle Artikel von Jan Fröhlich →