Die IAA 2017 aus Klassikersicht

Die IAA 2017 lockt wieder Besucher aus dem In- und Ausland nach Frankfurt am Main, um sich einen Eindruck der aktuellen Automobilmodelle zu machen und einen Ausblick auf die Zukunft der Mobilität zu erhalten. Für Interessenten klassischer Fahrzeuge gibt es schließlich zahlreiche andere schöne Veranstaltungen sollte man meinen. Bei einem Rundgang durch die Messehallen in Frankfurt wird aber sehr schnell deutlich, dass man auf nahezu jedem Stand einen Verweis auf die Historie der Hersteller sehen kann.

Die wilden 70er auf der IAA 2017

Am auffälligsten kann man gewiss in der Sonderschau „Die wilden 70er Jahre“ des AvD klassische Autos und Motorräder bestaunen. „Staunen“ kann man in diesem Zusammenhang durchaus wörtlich verstehen, der Automobilclub von Deutschland hat auf seinem Stand keine Stangenware aus den 70ern ausgestellt, sondern ausgesprochene Exoten. Nicht nur bei Mode und Musik war man seinerzeit experimentierfreudig, auch Tuner, Kleinserienhersteller und Rennställe haben aus den Modellen auffällige und kraftstrotzende Einzelstücke geschaffen. Ob ein De Tomaso Pantera im Renntrimm, ein Mercedes-Benz SEC der Baureihe 126 mit Flügeltüren oder eine durchzugsstarke Eckert-Honda, allerlei Preziosen versammeln sich dort. Wobei gewiss das ein oder andere Experiment damals wie heute dem Betrachter ein wenig übertrieben erscheint.

Gestern und heute auf der IAA 2017

Auch Classic Trader-Partner Brabus hat auf seinem Stand auf der IAA 2017 nicht nur die aktuellen Fahrzeuge auf Basis der Mercedes-Benz Klassen, sondern präsentiert auch seine Classic-Abteilung. Egal ob Pagode, 600er oder Flügeltürer, die hochwertig restaurierten Klassiker zeigen ihre zeitlose Eleganz inmitten der aktuellen Fahrzeuge.
Viele Hersteller veranschaulichen ihre Entwicklung aber auch mit einem Verweis auf die Urahnen. Deutlich wird das beim Citroën E-Mehari, der die Formensprache des Klassikers spricht, aber mit dem Elektroantrieb zukunftsgewandte Technik unter dem Blechkleid trägt. Volkswagen zeigt nicht nur den aktuellen Golf, sondern präsentiert mit dem Golf I GTI den Grund, weshalb dieses Modell seit Jahrzehnten seinen festen Platz im Straßenbild hat. Ähnlich macht es Ford mit dem Fiesta.

Auch wenn einige namhafte Hersteller der IAA 2017 fernbleiben und die Hersteller durch die aktuellen Diskussionen um den Diesel und die Antriebsarten der Zukunft viel Vertrauen eingebüßt haben, wie Daimler-Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche richtig bei der Präsentation konstatierte, die Internationale Automobilausstellung bietet wieder die Bühne für einen großen Auftritt. Hersteller, Zulieferer und Dienstleister präsentieren wieder gewohnt selbstbewusst den Stand der Technik und ihre Vorstellungen der Zukunft, ohne jedoch den Blick auf die Geschichte zu vernachlässigen.

Fotos Classic Trader

Autor: Paolo Ollig

Paolo Ollig schreibt als Chefredakteur regelmäßig über alle Raritäten und Meilensteine der Automobil- und Motorrad-Geschichte. Traum-Klassiker: Lamborghini Countach und Mercedes-Benz 300 SL. Eigener Klassiker: Mercedes-Benz 230 CE (W123) von 1981. Alle Artikel von Paolo Ollig →