Der Fiat 127 – Revolution im Hause Fiat
Im Rahmen eines Strategiewechsels entschied sich das Top Management Fiats Ende der 1960er Jahre für den Bau des Fiat 127. Nach einer Reihe von Autos mit Heckmotoren (600, 500, 850) war es an der Zeit, einen grundlegenden Wechsel vorzunehmen. Mit den Autobianchi Primula, A111, A112 und dem 128 hatte Fiat ausreichend Erfahrung im Bereich der Quermotoren und des Frontantriebs gesammelt – somit konnte man das Experiment eines Plus Size-Modells mit 903 cm³ Motor, 47 PS Leistung und 140 km/h Höchstgeschwindigkeit wagen.
Fiat 127 – PIO Manzù
Der Fiat 127, von dem bis 1987 mehr als 5 Millionen Exemplaren produziert wurden, war ein äußerst erfolgreiches Modell. Bis heute erfreut sich der Wagen großer Beliebtheit, wird von den Fans verehrt und ist ein gesuchtes Sammlerobjekt. Für die schöne Optik des Wagens ist der brillante Designer Pio Manzù verantwortlich, der Sohn des berühmten Bildhauers Giacomo Manzù. Pio Manzù zeichnete im Jahr 1969 auch die eleganten Linien des NSU Ro 80. Der endgültige Prototyp des Wagens wurde dem Fiat Management am 8. Mai 1970 vorgestellt. Pio Manzù erlebte die Präsentation nicht mehr – er war zwei Stunden vor der Präsentation auf der Autobahn Mailand-Turin in seinem Fiat 500 verunglückt. Manzù befand sich zum Zeitpunkt seines Unfalls auf dem Weg zu seinem Vater in Bergamo.
Fiat 127 – Der Innenraum
Neben einer Verlängerung um zwei Zentimeter wurde der Fiat 127 gegenüber dem Fiat 850 auch deutlich verbreitert. Auf diesem Weg konnte man den Platz im Innenraum des Fahrzeugs deutlich vergrößern. Mit einer guten Performance in den Bereichen Leistung, Fahrverhalten, Kraftstoffverbrauch, Komfort und Platz konnte der Wagen seinen Platz in seinem Segment behaupten.Nachdem der Wagen zu Beginn der Produktion nur mit zwei Türen erhältlich war, folgte ab dem Frühjahr 1972 eine dreitürige Version.
Fiat 127 – Die Bandbreite Vergrössert sich
Im Laufe der Zeit wird die Angebotspalette des Fiat 127 vergrößert: Spezialversionen mit 4 Türen (vom spanischen SEAT produziert) und der Top- und Sport Version erweiterten das Angebot. Im Jahr 1978 erschien eine 70 PS starke Version des Kleinwagens. Ein Jahr später ging die Rustica-Reihe in Brasilien in Lizenz. Es handelte sich um eine leichte Offroad-Version des Fiat 127, die vom Lamborghini auf Grundlage des Fiat 147 entwickelt wurde. 1980 wurden weitere Versionen des Fahrzeugs vorgestellt. Fortan war der Fiat 127 als Fünftürer und als Spezial- bzw. Superversion erhältlich. Zwei Jahre später folgte das Sportmodell 1300 mit 75 PS Leistung. Ab 1981 war der Wagen auch mit Dieselmotor und als Familienversion mit Panoramafenster angeboten, letzterer war ebenfalls mit Dieselmotorisierung erhältlich. Heute sind vor allem die Fahrzeuge der ersten Generation und die Sportmodelle gefragt. Der Fiat 127 gilt als treuer Begleiter und lässt seine Fahrer selten im Stich.
Text Andrea Baroni // Fotos Classic Trader
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