Das Porsche-ABC

Porsche-ABC

Wer sich einmal mit klassischen Porsche beschäftigt wird schnell feststellen, dass es überschaubarere Themen gibt. Der süddeutsche Automobilhersteller wirft mit Neunen nur so um sich, was bei Neueinsteigern gerne für milde Verwirrung sorgt. Das kurze Porsche-ABC nimmt sich dieser Thematik an. Doch nicht nur das – auch mit Buchstabenkürzeln wird nicht gespart, was zur allgemeinen Verwirrung und Missverständnissen beiträgt. Grund genug, sich der Thematik anzunehmen und das klassische Porsche ABC zu präsentieren, in dem den Buchstabenkürzeln und der Porsche-Terminologie auf den Grund gegangen wird (ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben).

Das Porsche-ABC:

356 A/B/C

Die Kürzel A, B und C in Verbindung mit 356 geben Auskunft über das Baujahr des Ur-Porsche. Neben den drei bekannten Kürzeln gibt es auch eine sogenannte Pre-A oder Vor-A Serie, die sich vom Porsche 356 A unterscheidet.


Porsche-ABC 356


Boxster

Im Grunde ist die Herkunft nicht so kompliziert: Boxster setzt sich als Kunstname aus den Bestandteilen Boxer und Roadster zusammen.


Porsche-ABC Boxster


Carrera

Die Bezeichnung Carrera wird heute häufig synonym zu 911 verwendet und geht auf die Carrera Panamericana zurück, einem Langstreckenrennen in Mexiko. Erstmals verwendete Porsche die Bezeichnung Carrera 1953 für den von Dr. Ernst Furhmann konstruierten Viernockenwellen-Motor Typ 547, später wurde der Zusatz für die jeweils stärkste Motorversion einer Serie verwendet – so beim Porsche 356 sowie beim Porsche 911 Carrera RS 2.7.


Porsche-ABC Carrera


CS

Das Kürzel CS bezeichnete jene Versionen des Porsche 968, die im Vergleich zur Standardversion um Fensterheber, Rückbank und Klimaanlage erleichtert wurden. ClubSport steht also für eine leichtere Bauart, die allerdings auch mit weniger Komfort einhergeht.


Porsche-ABC CS


F-Modell

Als F-Modell oder auch Ur-Modell wird die erste Generation des Porsche 911 bezeichnet, die ab 1963 den Porsche 356 ablöste.


Porsche-ABC F Serie


G-Modell

Beim G-Modell handelt es sich um den Nachfolger des F-Modells, also die zweite Generation des 911ers.


Porsche-ABC G-Modell


GTS

Erstmals beim Porsche 904 zum Einsatz gekommen steht GTS für Gran Turismo Sport und war ursprünglich eine Homologationsbezeichnung aus dem Rennsport.


Porsche-ABC GTS


L

Die dritte Version des 356-Nachfolgers 911 erhielt das für Luxus stehende L ab 1967 als Zusatz.


Porsche-ABC L


RS

Kurz und bündig steht RS für RennSport und bezeichnet Porsche, die von Rennwagen abgeleitet und mit Straßenzulassung ausgestattet wurden. Unvergessen bleibt beispielsweise der 911 RS 2.7.


Porsche-ABC RS


RSR

RSR steht für RennSport-Rennwagen und bezeichnet Fahrzeuge ohne Straßenzulassung, die ausschließlich für den Rennsport gebaut werden.


Porsche-ABC RSR


SC

Ursprünglich bezeichnete SC den letzten Porsche 356, der als Porsche 356 SC (Super C) ausgeliefert wurde. 1977 wollte man sich mit dem 911 SC (Super Carerra) vom Typ 911 verabschieden – ein Glück war dies nicht der Fall.


Porsche-ABC SC


Speedster

Fahrer des Porsche 356 Speedster mussten zwar auf ein wenig Komfort verzichten, konnten sich aber im Gegenzug über einen schnittigeren, puristischeren Sportwagen mit mehr Fahrspaß freuen.


Porsche-ABC Speedster


Spyder

Der vom Kutschenbau abgeleitete Begriff Spyder bezeichnet in der Porsche Terminologie offene Mittelmotorsportwagen und wird auf ewig mit dem Porsche 550 Spyder in Verbindung gebracht werden.


Porsche-ABC Spyder


SWB

Die von 1964 bis Sommer 1968 gebaute ursprüngliche Version des Porsche 911 wird im englischen Sprachraum häufig auch als SWB (Short Wheel Base, also kurzer Radstand) bezeichnet, da der Radstand bei späteren Versionen verlängert wurde – hier wird analog das Kürzel LWB für Long Wheel Base verwendet.


Porsche-ABC SWB


T

Der 1967 angebotene Porsche 911 T (für Touring) war eine schwächer motorisierte aber entsprechend günstigere Einstiegsversion des Sportwagens.


Porsche-ABC T


WLS

Wem die aberwitzigen 300 PS Leistung der Standard-Motorisierung des Porsche 930 (G-Modell Turbo) als nicht brachial genug erschienen, konnte die Werksleistungssteigerung (WLS) in Anspruch nehmen und sich an einem 330 PS starken Witwenmacher erfreuen.


Porsche-ABC WLS


WTL

Im letzten Eintrag des Porsche-ABC wird das kryptische WTL dechiffriert: es steht für den (fast) selbsterklärenden Begriff „Werks-Turbo-Look“.


Porsche-ABC WTL


Bilder: Porsche AG, Classic Trader


 

Autor: Jan Fröhlich

Jan Fröhlich ist Redakteur beim Classic Trader Magazin und begeistert sich leidenschaftlich für klassische Fahrzeuge. Traum-Klassiker: Mercedes Benz 300 SL & Porsche 356 Eigener Klassiker: Velo Solex 3800 von 1968

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