Das ausgekochte Schlitzohr wird 80

Ein ausgekochtes Schlitzohr Burt Raynolds

Als Burton Leon Reynolds junior am 11. Februar 1936 in Lansing, Michigan das Licht der Welt erblickt, ahnt niemand, dass er einmal Filmstar werden wird und als Burt Reynolds zum Prototyp des Südstaaten-Charmeurs avanciert. In seiner Jugend hat der 1,80 Meter große Reynolds jedoch nicht viel mit der Schauspielerei am Hut. Sein Interesse gilt dem Sport – speziell dem American Football. Und er ist gut. So gut, dass er ein Football-Stipendium der Florida State University erhält und es sogar in die Auswahl-Mannschaft schafft. 1955 macht jedoch ein Autounfall seinen Profi-Ambitionen ein Ende. Er wendet sich der Schauspielerei zu und gewinnt 1956 den Florida State Drama Award.

Nach einer Schauspielausbildung am Hyde Park Playhouse in New York übernimmt Reynolds kleinere Rollen als Bühnenschauspieler, arbeitet als Stuntman und debütiert im Broadwaystück „Look, we’ve come through“. Nach einigen Auftritten in TV-Serien gelingt ihm 1972 mit dem düsteren Actiondrama „Beim Sterben ist jeder der Erste“ der Durchbruch als internationaler Filmschauspieler. Noch bekannter macht Reynolds allerdings das Magazin „Cosmopolitan“ für das er im selben Jahr nackt posierte mit dem ersten Centerfold eines nackten Mannes. Mit der dynamischen Actionkomödien „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ (Originaltitel: „Smokey and the Bandit“) von 1977 feierte Reynolds jedoch seinen größten Erfolg.

Ein ausgekochtes Schlitzohr

Die Trucker „Bandit“ und „Snowman“ nehmen eine Wette der texanischen Viehhändler „Big“ und „Little“ Enos Burdett an und schmuggeln eine Ladung Bier von Texas nach Giorgia. Während „Snowman“ den Kenworth Truck steuert, rast „Bandit“ mit seinem schwarzen Pontiac Firebird TransAm voraus. Unterwegs gabelt er die Anhalterin Carrie (Sally Field) auf, die im Hochzeitskleid am Straßenrand steht und den Sohn von Sheriff Buford T. Justice vor dem Altar hat stehen lassen. Das nimmt der Gesetzeshüter persönlich und es kommt zu einer actionreichen Verfolgungsjagd, bei der der charmante „Bandit“ bei diversen halsbrecherischen Autostunts den verbiesterten Sheriff ein ums andere Mal blöd aussehen lässt. Der Film ist ein riesiger Kassenerfolg: Den Produktionskosten von 4,3 Millionen Dollar steht ein Einspielergebnis von mehr als 300 Millionen Dollar gegenüber. Und der schwarze Pontiac Firebird TransAm wird Kult.

Pontiac Firebird TransAm

Der Feuervogel wird von General Motors 1967 als Schwestermodell des Chevrolet Camaro auf den Markt gebracht. Die Modellbezeichnung nimmt Bezug auf das turbinengetriebene Showcar Firebird XP-21 aus den späten 1950er Jahren. In der Variante TransAm verfügt der Pontiac Firebird über einen drehmomentstarken V8-Motor mit bis zu 7,5 Liter Hubraum und 370 PS Leistung und über den großdimensionierten Aufkleber eines stilisierten Feuervogels auf der langen Motorhaube. Das „Bandit“-Auto gehört zur zweiten Generation des Pony-Car, die zwischen 1970 und 1981 gebaut wurde. Für das Modelljahr 1977 erhielt der Pontiac Firebird zwei in den Kühlergrill integrierte, rechteckige Scheinwerfer. Als TransAm verfügt er nun über einen auf 6,6 Liter Hubraum reduzierten V8-Motor mit 200 PS Leistung – eine Nachwirkung der Ölkrise. Charakteristisch für den Pontiac Firebird TransAm ist die vierflutige Abgasanlage mit jeweils zwei, hintereinander zum Boden geneigten Endrohren auf jeder Fahrzeugseite. Obwohl in den Jahren 1977 und 1978 mehr als 340.000mal gebaut, zählt der Pontiac Firebird in Europa zu den Exoten. Aktuell werden auf Classic Trader 14 Fahrzeuge mit Baujahren von 1972 bis 1995 und Preisen zwischen 4.000 und 30.000 Euro angeboten. Acht von ihnen in der Spitzenversion TransAm. Ein Firebird in blau metallic aus dem Jahr 1978 entspricht optisch dem schwarzen Bandit-Coupé. Hoffnungen, das originale Filmauto zu finden, muss sich indes kein Firebird-Fan machen. Die vier Original-Filmautos wurden unmittelbar nach dem Ende der Dreharbeiten verschrottet. Zum Kinostart des Films entstanden dann drei Promotion-Fahrzeuge als Special Edition. Diese wechselten jüngst die Besitzer: 2014 fand Nr. 1 aus dem Privatbesitz von Burt Reynolds für 440.000 Dollar einen neuen Eigentümer und 2015 ging Nr. 2 für 170.000 Dollar an einen Sammler. Und am 30. Januar dieses Jahres erhielt ein Fan bei der Barret-Jackson-Auktion in Scottsdale (Arizona, USA) für sage und schreibe 550.000 Dollar (350.000 Euro) den Zuschlag für Promo-Firebird Nr. 3 – inklusive Echtheitszertifikat von Universal Pictures.


Pontiac Firebird TransAm Angebote bei Classic Trader


Pontiac Firebird Trans AmPontiac Firebird Trans Am SeitePontiac Firebird Trans Am Innenraum

Burt Reynolds heute

Bis heute hat Burt Reynolds in über 80 Kino- und mehr als 56 TV-Filmen mitgespielt und zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter zweimal den Golden Globe Award (einmal aber auch die Goldene Himbeere). Nach zwei Ehen mit den Schauspielerinnen Judy Carne (1963 bis 1965) und Loni Anderson (1988 und 1993) sowie Beziehungen mit Schauspielerin Sally Field, Tennis-Spielerin Chris Evert und Schauspielerin Dinah Shore, zwei Privatinsolvenzen 1996 und 2011, lebt er heute weitgehend zurückgezogen in Florida. Classic Trader gratuliert Burt Reynolds sehr herzlich und wünscht alles Gute für das neue Lebensjahr.


Text Malte Dringenberg // Fotos Classic Trader


 

 

Autor: Classic Trader

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