Bastian Voigt im Classic Trader Händlerportrait

In den Classic Trader Händlerportraits stellen wir Ihnen regelmäßig ausgewählte Oldtimer-Händler und -Spezialisten vor, die unser aus 15 Fragen bestehendes Interview beantworten. Diesmal Bastian Voigt von Bastian Voigt Collectors Cars. 

15 FRAGEN AN Bastian Voigt


Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen kurz vor. Was ist das Spezialgebiet Ihres Unternehmens?

Die Bastian Voigt Collectors Cars GmbH ist auf Vermittlung und Verkauf hochwertiger und seltener Automobile spezialisiert. Dank langjähriger Erfahrung im Handel mit ausgewählten Oldtimern und Sportwagen und einem leistungsstarken Netzwerk biete ich meinen Kunden stets eine Auswahl interessanter Fahrzeuge und einen echten Mehrwert bei der Vermarktung ihrer Fahrzeuge.

Das große Plus für den Kunden ist ein Rundum-Paket in Bezug auf den An- und/oder Verkauf eines Fahrzeuges. Dabei sehe ich mich in erster Linie als professioneller Vermarkter im Auftrag der Eigentümer. Zusätzlich habe ich ausgesuchte eigene Fahrzeuge im Bestand und suche auf Wunsch nach ganz speziellen Fahrzeugen.

Nach meinem Uni-Abschluss als Diplom-Wirtschaftsjurist 2008 habe ich bei einem der renommiertesten Oldtimerhändler Deutschlands als Leiter für Marketing und Vertrieb angefangen. In mehr als acht Jahren im Unternehmen habe ich unsere Branche dort von der Pike auf kennengelernt, mit tollen Menschen zusammengearbeitet, selbst viele bedeutende Autos verkauft und an noch mehr spannenden Projekten mitgearbeitet.

Anfang 2017 habe ich dann mein eigenes Unternehmen gegründet und bin seitdem erfolgreich selbständig am Markt tätig. Viele besondere Autos habe ich in dieser kurzen Zeit bereits gehandelt. Darunter waren unter anderem: mehrere Mercedes-Benz 300 SL Roadster und Coupés, Aston Martin DB5 Coupé und Cabrio, Maserati 3500 GT Spyder, BMW M1, Ferrari F50, Porsche Carrera GT und 959 Sport etc.

Die meisten Fahrzeuge befinden sich in meinem Showroom und können nach Terminabsprache besichtigt werden. Ich kümmere mich auch um Transporte inklusive der dafür notwendigen Formalitäten und Versicherung, eine sichere Unterbringung sowie eine umfangreiche Recherche. Eine ausführlichere Übersicht über das Leistungsspektrum finden Sie auf meiner Internetseite www.bastianvoigt.de.

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Die von mir angebotenen, ausgewählten Fahrzeuge sind nicht an jeder Ecke zu finden. Verkäufer können sicher sein, dass ich für die bestmögliche Präsentation der Fahrzeuge sorge, die bei uns keinesfalls in der Masse untergehen. Sehr wichtig ist mir dabei ein offener, fairer und freundlicher Umgang, damit jede Transaktion ein positives Erlebnis für Sie ist und genauso viel Spaß macht wie das Fahrzeug an sich.

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Wann sind Sie dem „Virus“ klassischer Fahrzeuge verfallen? Gab es ein Schlüsselerlebnis in Ihrer Kindheit / Jugend, das Sie zum Oldtimer-Enthusiasten gemacht hat?

Ein bestimmtes Schlüsselerlebnis kann ich gar nicht so benennen. Ich bin auf einem alten Bauernhof aufgewachsen und war somit schon immer von alten Dingen mit Geschichte umgeben. Ich habe auch viele teilweise hunderte Jahre alte Dokumente und fand es spannend dadurch einen Blick in die Zeit zurück zu bekommen. Dazu kam, dass ich mich schon immer für alles interessiert habe, was sich in irgendeiner Art und Weise fortbewegt. Sei es ein Traktor, ein LKW, ein Flugzeug, ein Boot oder einfach nur ein Fahrrad. Mir gefällt auch die Beschäftigung mit den verschiedensten technischen Lösungen, dem Handwerk und vor allem dem Design. Ich war noch nicht zehn, als mein Vater und meine Brüder eine Zündapp KS600 restauriert haben. Das Motorrad hat mich auf Anhieb begeistert und sicher zu einem großen Stück zu meiner Leidenschaft beigetragen. Mein erstes Motorrad war dann eine 1972 Honda CB250 und mein erstes Auto ein 1965 Volvo Amazon, der kurz danach durch einen schönen knallroten Alfa 33 Sportwagon ergänzt wurde.

Was mögen Sie an Ihrem Job am meisten – was am wenigsten?

Drei Dinge liebe ich an diesem Job am meisten:

Erstens kann ich mich so jedem Tag mit meinem größten Hobby beschäftigen und habe die Möglichkeit, viele der schönsten und spannendsten Automobile der Welt um mich zu haben. Manchmal verschließt der Alltag einem den Blick darauf, aber ich nehme mir hin und wieder die Zeit, die Autos auch einfach mal in Ruhe zu betrachten um zu realisieren, mit welcher wunderschönen Materie wir uns hier den ganzen Tag beschäftigen. Viele träumen davon ihr Hobby zum Beruf zu machen und ich bin froh diesen Traum wahr gemacht zu haben.

Die zweite spannende Komponente ist die Abwechslung in diesem Beruf. Von der Beschäftigung mit den Autos, der Unternehmensführung über die Reisen und die Recherche bis hin zum Marketing etc.

Die letzte und für mich am Ende sogar die spannendste Komponente sind aber die vielen interessanten Menschen, die ich durch diese Arbeit kennenlerne. Meine Kunden haben in der Regel eine spannende Geschichte und viel im Leben erreicht. Sie sind anspruchsvoll, aber eben auch angenehm im Umgang, zudem man durch das gemeinsame Thema gleich einen ganz anderen Zugang zueinander hat.

Eine Seite des Jobs, die mir weniger gefällt, ist die zunehmende Beschleunigung der Kommunikation durch Messenger Dienste, Soziale Medien, Emails etc. Insbesondere als Vater von drei kleinen Kindern habe ich einen anderen Tagesrhythmus und auch andere Verpflichtungen als die meisten meiner Kunden und Kollegen. Da muss das Handy auch einfach mal beiseite gelegt werden, auch wenn mir das sicherlich genauso schwer fällt wie den meisten von uns.

Welche Marke(n) hat / haben es Ihnen angetan? Welches sind Ihre drei Lieblingsklassiker und warum?

Ich habe sicher Marken die ich lieber mag als andere. Aber tatsächlich trage ich keine Markenbrille. Mir kommt es eher auf die Qualitäten des einzelnen Modells an. Manche Marke hat in einem Jahrzehnt großartige Fahrzeuge gebaut und dann ein Jahrzehnt später fürchterliche Produkte abgeliefert. Ich habe sicherlich eine große Schwäche für nahezu alle italienischen Automobile, aber auch Mercedes, Audi, BMW, Porsche, Citroën, Volvo, Volkswagen, US-Cars und viele mehr finde ich spannend. Ich habe in den letzten Jahren privat fast ausschließlich Fahrzeuge aus den 1970er Jahren gefahren. Und zwar aus Italien, Frankreich und den USA. Ich liebe aber auch die Autos, die vor 20 Jahren aktuell und unerreichbar waren, wie zum Beispiel einen Audi S6 Plus.

Ich kann also nur drei Klassiker stellvertretend nennen. Es gibt aber noch zig andere, die ich auch nennen würde.

Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer: Das ist für mich in der Summe seiner Eigenschaften immer noch eines der besten Fahrzeuge, das je gebaut wurden. Das Design ist aus jeder Perspektive hinreißend und der Wagen bringt einfach enorm viel Fahrspaß.

Voisin C28 Aerosport: Ein bahnbrechendes Design das zwei großartige Epochen des Autodesigns gekonnt verbindet.

Ferrari 288 GTO: Ähnlich wie der 300 SL ist es für mich die Kombination aus einem wunderschönen Design und großartigem Fahrspaß. Schnell, aber nicht so extrem und kompromisslos wie der F40 und damit auch mehr zu genießen.

Was war das außergewöhnlichste Fahrzeug, mit dem Sie es bisher zu tun hatten?

Auch da ist es schwer ein Auto rauszustellen. Es waren viele außergewöhnliche Fahrzeuge dabei. Insbesondere die Vorkriegsautos stechen für mich da oft heraus, da sie noch individuell gebaut wurden. Bei meinem früheren Job habe ich mich zum Beispiel intensiv mit einem Mercedes-Benz 710 SS beschäftigt, mit dem Caracciola die International TT 1929 in Rekordzeit gewonnen hat. 2019 durfte ich einen spannenden BMW 328 Roadster mit einer Sonderkarosserie handeln, der ebenfalls sehr interessant war.

Thema Wertsteigerung / -erhalt: Auf welches Pferd sollte man jetzt setzen? Wie glauben Sie wird es mit der Wertentwicklung in den nächsten Jahren weitergehen?

Nach einigen Jahren, wo das Thema Wertsteigerung und Investment in der Szene und darüber hinaus omnipräsent war, ist es jetzt wieder etwas in den Hintergrund getreten. Darüber bin ich persönlich ganz dankbar, denn es rückt die Fahrzeuge an sich und das Interesse daran wieder in den Vordergrund. Letzen Endes wird nur echtes Interesse auf Dauer auch zu einer positiven Wertentwicklung führen. Die Preise haben sich insgesamt auf hohem Niveau stabilisiert, wobei es natürlich auch da Unterschiede im Detail gibt.

Es gibt ein paar allgemeine Kriterien die wichtig sind für eine gute Wertentwicklung.
– ein gefragtes Modell
– tolles Design
– geringe, aber nicht zu geringe Stückzahlen
– ein Fahrzeug einer auch heute noch attraktiven Marke
– angemessene Wartungskosten im Vergleich zum Wert
– unter Umständen Teilnahmemöglichkeiten an bestimmten Events
– Fahrspaß
– guter Zustand
– bekannte Historie
– Originalität (entweder originalgetreu restauriert oder noch besser unrestauriert und original)

Für viele Käufer spielt Nostalgie auch eine gewisse Rolle. Wenn man Erfolg im Leben hatte und die finanziellen Möglichkeiten da sind kauft man sich oft die Fahrzeuge, für die man sich als Kind oder junger Erwachsener interessierte. Zum Beispiel Autos zu denen man einen Bezug über den Vater, die Mutter oder das Fernsehen hatte. Dann gibt es die Autos, die man als 18-Jähriger gefahren hat oder gerne gefahren wäre. Also braucht man sich nur die Spielzeugautos der jetzt 30- bis 40-Jährigen anschauen und man weiß, was in den nächsten Jahren gefragt sein wird. Die steigenden Preise bei BMW M3 E30, Lancia Delta Integrale aber zum Beispiel auch für frühe Range Rover zeigen das ganz gut.

Dann gibt es Autos, die können auch ohne diesen „Nostalgiebonus“ bestehen und bleiben gefragt, auch wenn es kaum noch jemanden gibt, der diese noch live miterlebt haben. Es gibt nicht mehr viele Menschen, die schon einen Führerschein besaßen, als der Alfa Romeo 8C 2900 erschien, und trotzdem wird das immer eine Ikone bleiben. Das gilt sicher auch für Fahrzeuge wie den 300 SL, die Aston Martin DB4, 5, 6, oder auch die Citroën DS. Eine Mittelklasse-Limousine aus den 1930er Jahren ist dagegen schon weniger gefragt, und das betrifft sicher auch schon langsam einige weniger spannende Modelle aus den 1950er und 1960ern. Ein klarer Trend geht zudem in Richtung ganz originaler und unrestaurierter Fahrzeuge. Originalzustand gibt es nur einmal und ein originales Fahrzeug transportiert am besten den Spirit seiner Zeit und auch seiner Erbauer. Man kauft sich ja auch keinen Monet und malt ihn über, weil die Farbe verblasst ist oder man heute bessere Pinsel hat.

Ich denke die Fahrzeuge, die einen heute begeistern und die die oben genannten Kriterien erfüllen sind immer eine gute Wahl. Das betrifft auch noch junge Autos. Gerade diejenigen die so in Zukunft vom Konzept her sicher nicht mehr gebaut werden. Hier möchte ich exemplarisch den Porsche Carrera GT nennen. Er hat ein wunderschönes zeitloses Design, wurde in einer kleinen Stückzahl gebaut und kommt von einer großen lebendigen Marke. Sein Konzept mit mittschiffs montiertem V10 Saugmotor, dessen Kraft durch eine Handschaltung übertragen wird, wird es so wahrscheinlich nie wieder geben. Das macht ihn auch in Zukunft immer reizvoll.

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Welches ist der aus Ihrer Sicht am meisten unterschätzte oder überschätzte Klassiker und warum?

Auch wenn ich mich jetzt wahrscheinlich unbeliebt mache: Überschätzt war für mich für ein paar Jahre der Porsche 911. Ich meine nicht die Sondermodelle oder die Turbos, sondern die ganz normalen Varianten mit hohen Kilometerständen. Sicher tolle Autos, aber bei der großen Stückzahl sind Exemplare auf den Markt gekommen, die für mich eindeutig überbewertet waren. Unterschätzt finde ich zum Beispiel den Ferrari 365 GTC/4. Tolles Design, große Marke, 12 Zylinder, nur 500 gebaute Fahrzeuge etc.

Dazu finde ich nach wie vor den Lamborghini Countach unterbewertet. Es war für mich als Kind einfach DAS Auto und da ging es nicht nur mir so.

Sehen Sie einen personellen Generationswechsel im Markt für klassische Fahrzeuge? Wenn ja, wie stehen Sie dazu?

Den sehe ich tatsächlich kommen und das ist ja auch ganz normal. Die Zeit schreitet voran und es werden immer Leute in den Ruhestand gehen und wieder neue hinzukommen. Im Gegensatz zu England, wo im Markt ja schon zahlreiche Firmen in zweiter Generation geführt werden, ist die Szene in Deutschland noch etwas jünger und ein Generationswechsel steht zum Teil erst noch an. Das führt dazu, dass viele wichtige Personen in unserer Szene in den nächsten zehn Jahren vermutlich aufhören oder kürzertreten werden. Da ich mich auch noch zu den jüngeren zähle, ist das für mich persönlich im Handel eher ein Vorteil als ein Nachteil. Leider führt das aber auch dazu, dass unter Umständen viel Wissen verloren geht, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Viele Werkstätten werden vielleicht nicht weitergeführt und manche Experten stehen in einigen Jahren dadurch nicht mehr zur Verfügung.

Was ist für Sie ein absolutes „Tabu“ in Sachen Klassiker?

Ein wunderschönes, original erhaltenes Fahrzeug komplett zu erneuern. Das finde ich jedes Mal unheimlich schade. Oder auch, wenn man von einer seltenen Limousine die Karosserie entfernt um eine Roadster-Replika daraus zu machen. Ansonsten kann natürlich jeder ruhig mit seinem Auto machen was er will. Insbesondere Resto-Mods von in Massen gebauten Fahrzeugen finde ich sehr spannend. Auf der anderen Seite denke ich, dass manchmal zu genau hingeschaut wird und man von den Autos unmögliches verlangt. Da sucht man den LeMans Siegerwagen im perfekten Originalzustand mit „matching numbers“. Und ein Ferrari aus den 1970ern hat keine perfekten Spaltmaße und in der Regel auch keinen einheitlich dicken Lack. Da muss man die Ansprüche zum Teil etwas korrigieren denke ich. Auch die Dokumentation in den Unternehmen war damals nicht immer so, wie wir sie heute gerne hätten. Schade finde ich auch, dass viele moderne Supersportwagen aus Angst vor einem hohen Kilometerstand und einem damit einhergehenden Wertverlust kaum noch gefahren werden. Das ist der Vorteil bei Oldtimern.

Wo hört für Sie das Thema „Klassiker“ auf und vor allem warum?

Das sehe ich ganz entspannt. Auch ein Mercedes-Benz 190 ist nun schon ein Oldtimer und das finde ich auch völlig in Ordnung so. Für mich wäre ein Golf 3 CL jetzt auch kein Traum Oldtimer, aber wenn jemand einen Bezug dazu hat, warum nicht. Ich liebe den Audi A6 C4, was sicher auch nicht jedermanns Sache ist.

Welche modernen Fahrzeuge haben für Sie das Potenzial, in 30 Jahren ein wirklicher Oldtimer zu werden?

Wie oben schon gesagt, denke ich da an den Porsche Carrera GT oder auch den SLS AMG und den Alfa 8C. Von den ganz aktuellen Fahrzeugen denke ich zum Beispiel an den Mazda MX-5 oder den Renault Alpine. Aber auch zum Beispiel der letzte Audi RS6 könnte spannend sein. Bei den Supersportwagen wird sich der Werterhalt auch durch die Nutzbarkeit und die Reparaturkosten entscheiden. Das ist etwas, was die Hersteller einkalkulieren sollten. Ein hoher Restwert kurbelt auch den Verkauf neuer Autos an und erhöht die Strahlkraft auf die zivileren Modellreihen.

Wie sehen Sie die Zukunft des Klassikerhandels und welche Herausforderungen gibt es?

Die Ansprüche der Kundschaft werden größer, auch weil die Werte deutlich höher sind als noch vor einigen Jahren. Damit steigt das finanzielle Risiko und es ist erforderlich, gründlicher hinzusehen. Hinzu kommt, dass die jüngere Kundschaft einen anderen Zugang zu den Fahrzeugen hat. Sie haben oft selbst weniger Erfahrung mit der Technik als die Sammlergeneration davor. Das ist gar nicht wertend gemeint, sondern einfach eine normale Entwicklung. Wer in den 1950er Jahren Autofahren gelernt hat, der musste einfach mehr technische Fertigkeiten mitbringen als derjenige der auf einem Golf II Fahrschule gemacht hat. Dann hatte die vorherige Generation häufig noch andere Lebensläufe, bei denen eine handwerkliche Ausbildung am Anfang stand. Am Ende spielt der Wert auch eine Rolle. Manche Fahrzeuge sind über die Jahre so im Preis gestiegen, dass sie nun eine ganz neue Gruppe von Käufern haben. Um sich bestimmte Fahrzeuge leisten zu können, muss man ein größeres Unternehmen leiten und/oder besitzen und das bringt in der Regel mit sich, dass man seine ganze Zeit und Energie darin investiert und die Arbeiten am Auto abgibt. Ich beobachte manchmal das dadurch neue Käufer und alte Hasen ganz aneinander vorbeireden und es zu Unstimmigkeiten kommt. Das liegt am unterschiedlichen Background, am unterschiedlichen Verständnis der Materie und auch am anderen Anspruch.

Wir müssen also im Handel die Fahrzeuge noch gründlicher untersuchen und beschreiben. Das Gute ist, dass das Angebot immer breiter wird und es beispielsweise auch viele tolle Events gibt und sich auch die Hersteller immer stärker engagieren. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass kleine Spezialbetriebe nicht ohne Nachfolger schließen. Eine weitere Herausforderung sind die Sozialen Medien. Diskretion wird dadurch schwieriger und immer mehr Leute kennen immer mehr Leute flüchtig, aber nicht mehr richtig. Das verändert insbesondere den Handel mit exklusiven Fahrzeugen, wo enge persönliche Netzwerke wichtig sind.

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Welches Fahrzeug möchten Sie unbedingt noch einmal fahren und vor allem warum?

Ich hatte glücklicherweise schon die Möglichkeit mit enorm vielen Autos zu fahren. Ein Traum wäre es eines Tages mal einen Mercedes-Benz W196 Stromlinie zu fahren. Das Auto fasziniert mich, seitdem ich es das erste Mal als Kind in einem Was-ist-was Buch entdeckt habe. Und ein Bugatti EB110 SS würde mich mal interessieren.

Was sind Ihrer Meinung nach die schönsten Strecken, die man mit einem Oldtimer „erfahren“ kann?

Da gibt es viele schöne Ecken. Die Alpen haben viele tolle Strecken zu bieten, aber auch in Großbritannien gibt es tolle Gegenden wie in Schottland oder Wales. Und nicht zuletzt natürlich auch in den USA. Zum Beispiel die US-Westküste entlang, wo es ganz unterschiedliche Landschaften gibt und lange Strecken ohne Stau oder ständiges Anhalten.

Was würden Sie einem „Oldtimer-Neuling“ am liebsten mit auf den Weg geben?

Bei der Auswahl des Autos würde ich erstmal darauf schauen, was einem selbst gut gefällt und was für die geplante Nutzung auch geeignet ist. Dann würde ich ein Fahrzeug kaufen, das man finanziell auch unterhalten kann. Je nach Budget und eigenem Schraubertalent bleibt das Auto sonst stehen und das macht ja auch keinen Sinn. Also lieber ein besseres Exemplar eines günstigeren Modells kaufen, als umgekehrt. Das ist sowieso einer der wichtigsten Tipps. Ein schlechtes Auto besser zu machen ist fast immer teurer als gleich ein gutes zu kaufen. Für mich persönlich muss es aber kein perfektes Auto sein. Ich fahre meine Autos gerne und ich möchte nicht jedes Mal Angst vor einem Kratzer haben. Wenn es dann an den Kauf geht, am besten noch jemand zweites mitnehmen. Man ist selbst oft nicht mehr ganz objektiv und prüft vielleicht nicht mehr genug. Für einen Neuling ist zudem wichtig zu verstehen, dass die Autos auch als Neuwagen schon nicht perfekt oder fehlerfrei waren. Man wird keinen Spaß haben, wenn man erwartet, dass der Wagen so funktioniert wie ein Neuwagen. Es kann immer mal was sein und damit komme ich zu meinem letzten Tipp: am besten hat man mindestens zwei Autos. Das erhöht die Chance das immer eines da ist, das fährt.


KONTAKT ZU Bastian Voigt Collectors Cars

Bastian Voigt Collectors Cars
Herr Bastian Voigt
Zedernstraße 14
33415 Verl

Tel.: +49 5246 9330337
[email protected]
www.bastianvoigt.de

Text & Fotos Bastian Voigt Collectors Cars GmbH

Autor: Classic Trader

Die Classic Trader Redaktion besteht aus Oldtimer-Enthusiasten, die Euch mit spannenden Geschichten versorgen. Kaufberatungen, unsere Traum Klassiker, Händlerportraits und Erfahrungsberichte von Messen, Rallyes und Events. #drivenbydesire

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