BMW Z8 – Der große Wurf der Bayern

Unstrittig: auch vor dem BMW Z8 gab es unglaublich gelungene Fahrzeuge der Bayern. Was da aber auf der IAA im Jahre 1999 präsentiert und von Henrik Fisker entworfen worden ist, verdient bis heute großen Respekt.
Der Roadster zitiert deutlich erkennbar die Formensprache des BMW 507. Der Z8 könnte auch als Hommage und direkter Nachfolger des schon legendären Roadsters der 50er Jahre durchgehen, sobald man die Bilder vergleicht.

BMW Z8 – Stilmittel seiner Zeit

Der BMW Z8 versteht es, die Brücke zwischen 507 und modernen BMW zu schlagen und damit seiner eigenen Zeit weit voraus gewesen zu sein. So hatte der Roadster bereits 1999 einige stilistische Mittel, die man noch, oder erst bei den aktuellen BMW findet: Rückleuchten und Blinker in LED-Technik, Startknopf und einen hochmodernen Motor. Doch dazu später mehr.

Sofern man denn die seltene Möglichkeit hat, den Fahrersitz einmal zu besteigen, setzt sich die Fülle der Detailverliebtheit fort, die den BMW Z8 auch im Interieur zu etwas ganz Besonderem macht. Der Käufer konnte beim Leder aus einer Kombination aus zwei Farben wählen. Vor allem Rot/Schwarz hat es vielen Fahrern des BMW Z8 angetan. Außerdem wäre da noch das Lenkrad mit seinen sehr feinen Metallstreben, deren Design nicht von Tasten gestört wird. Die Rundinstrumente sind nicht zentral vor den Augen des Fahrers angeordnet, sondern in der Mitte und – typisch BMW – zum Fahrer geneigt. Der Blick nach vorne richtet sich also direkt auf die lange Motorhaube, wobei sich das Ende nur erahnen lässt. Damit kommen wir zum großvolumigen Herzen des Roadsters aus München.

BMW Z8 – Zeitloses Design trifft Motorsportgene

Der Z8 wäre nicht der Z8, wenn nicht auch der Antriebsstrang souverän wäre. Ach was souverän, absolut state of the art: der 4,9 Liter Hochleistungs-V8-Sportmotor mit Doppel-VANOS, der hauseigenen variablen Nockenwellensteuerung von BMW, stammt eigentlich aus dem ebenfalls neuen BMW M5, einem völlig konträren Fahrzeugkonzept also. Dieser M5 der Baureihe E39 war damit übrigens die schnellste Limousine der Welt. Das Beste: den V8 gab es nur in Verbindung mit einem eng gestuften 6-Gang-Schaltgetriebe. Hier wird der Freude am Fahren noch großer Tribut gezollt. Die Maschine leistet 400 PS bei 500 Nm Drehmoment. Für reichlich Vortrieb ist also gesorgt und der Roadster ist noch einmal 200 Kilogramm leichter als die Power-Limousine. Wie sich der V8 bei maximal 7.000 Umdrehungen pro Minute mit geöffnetem Dach anhört? Zum Niederknien!

BWM Z8 – Exklusivität hat nun mal seinen Preis

Kommen Sie aber nicht zu sehr ins Schwärmen: die Preise des BMW Z8 sind mittlerweile in teilweise unerreichte Höhen geklettert. Wo der Roadster bei Marktstart noch 235.000 DM kostete, so sind Fahrzeuge im gepflegten Zustand heutzutage nicht mehr unter 200.000 EUR zu finden. Er bleibt für die allermeisten also ein Traum. Zumal nur gerade mal 5.703 Exemplare die Werkshallen verlassen haben. Das eigentlich Unvorstellbare ist aber, dass der Roadster schon bald 20 Jahre alt sein soll.
Last but not least: James Bond fuhr auch einen BMW Z8: 1999 in „The World Is Not Enough“ mit Pierce Brosnan. Ein geschickter Schachzug des Marketings den Roadster zur Weltpremiere von keinem geringeren als James Bond fahren präsentieren zu lassen. Aber auch ohne die Hilfe von 007 hätte sich der BMW Z8 wohl kaum weniger gut verkauft.

Text Oliver Grüneberg // Fotos BMW AG, Classic Trader

Autor: Classic Trader

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