Jaguar XJ 12 (1973)

Das legendäre Gesamtkunstwerk Sir William Lyons' hat noch das vertraute Jaguargesicht mit dem hohen Kühlergrill, der bald einer höhergesetzten Stoßstange weichen musste.

Britischer Charme erlag amerikanischem Pragmatismus. Die einmalig elegante Dachlinie der Modelle mit dem kurzen Radstand fiel bis zur Serie 3 nach und nach Nützlichkeitserwägungen zum Opfer.

Tiefer Stoßfänger, kurzer Radstand und die darauf gründende Dachlinie markieren die Silhouette eine Katze, die auf dem Sprung ist.

Das Objekt der Begierde war von 1973 bis 2005 als Schönwetterauto in Südfrankreich unterwegs und wurde dann, von einem Liebhaber in Deutschland erworben, dorthin überführt, aufwändig konserviert und einer Sammlung zugeführt.

Nach 15 Jahren, die die Katze unbewegt in dieser Sammlung fristen musste, wurde sie behutsam zum Leben erweckt und unter dem Primat der Originalität sorgfältig durchrepariert.

Dabei stellte sich heraus, was schon ein Gutachten bescheinigt hatte, dass es sich um "ein außergwöhnlich gut und original erhaltenes Fahrzeug mit Gebrauchsspuren" handelt.

Die Originallack wurde unter diesen Voraussetzungen beibehalten, dem Charme der Patina gegenüber einer Neuwagenanmutung der Vorzug gegeben.

Die Farbe, von Ignoranten zuweilen zu "Kackbraun" erklärt, ist Sable: Zobel nämlich, seinerzeit der Inbegiff von Eleganz und Luxus. Nicht ohne Grund hat William Lyons die Sechszylinder-Variante in Sable von Anbeginn bis zum Ende der Dienstzeit gefahren. Mit diesem Modell hat er seine Laufbahn bei Jaguar gekrönt, geadelt von der britischen Königin.

Sir William also, der geniale Creator einer Design-Ikone gleichermaßen wie einer technischen Delikatesse. He was a man, take him for all in all, I shall not look upon his like again.

 Von 1762 gebauten mit die Beste der Überlebenden.