Reliant Scimitar Oldtimer kaufen

Einleitung und Geschichte des Reliant Scimitar

Der Reliant Scimitar wurde von 1965 bis 1986 von Reliant in Tamworth gebaut. Ursprünglich als sportlicher GT konzipiert, setzte die Baureihe mit der Einführung des GTE auf ein neues Fahrzeugkonzept: das Kombicoupé. Die GFK-Karosserie, montiert auf einem Stahlrahmen, kombiniert geringes Gewicht mit Robustheit. Der Hersteller verwendete durchgängig Ford-Motoren, zunächst den 2,6-Liter-Sechszylinder aus dem Zephyr, später den 3,0-Liter Essex V6 und nachfolgend verschiedene Ford-Aggregate. Über die Jahre bekam das Modell zahlreiche Weiterentwicklungen, stets mit dem Ziel, Alltagstauglichkeit und Sportlichkeit zu vereinen. Als Produktionsende 1986 aufgrund sinkender Nachfrage kam, waren knapp 15.000 Fahrzeuge gebaut. Der Scimitar wurde nachträglich von Middlebridge weiterentwickelt und ist bis heute dank Einzelanfertigungen präsent.

Modellgeschichte

Die Scimitar-Modellreihe begann 1964 mit der SE4 (GT), die als sportliches Coupé mit Ford-Zephyr-Motor startete. Ab 1968 entstand der GTE (SE5), zum ersten Mal als sportlicher Kombi, entworfen von Tom Karen. Die GTE-Modelle setzten Maßstäbe und inspirierten andere Hersteller. 1975 folgte die SE6-Baureihe mit breiterer, komfortablerer Karosserie und überarbeiteten technischen Details. 1980 erschien die GTC-Variante als Cabriolet. Nach dem Ende der Reliant-Produktion übernahm Middlebridge die Rechte und bot technisch überarbeitete Fahrzeuge bis 1990 an. Als inoffizieller Nachfolger gilt der kompakte Scimitar SS. Das Modell fand in mehreren Karosserievarianten und mit verschiedenen Motorisierungen seinen Platz in der britischen Sportwagen-Szene.

Besonderheiten des Reliant Scimitar

Auffällig am Reliant Scimitar ist die glasfaserverstärkte Kunststoffkarosserie, die Gewichtsvorteile und Rostschutz bietet. Der GTE führte erstmals das praktische Kombicoupé in den Markt ein: Sportwagen-Performance, aber mit Ladevolumen und Alltagstauglichkeit. Die Verwendung robuster Ford-Technik machte die Modelle vergleichsweise wartungsfreundlich. Komfortmerkmale wie elektrische Fensterheber, optionale Lederausstattung und verschiedene Dachvarianten (darunter Cabriolets und große Schiebedächer) zeugen von seiner Vielseitigkeit. Wegen seiner eigenständigen Form wurde der Scimitar gerne als Werbefahrzeug genutzt, oft mit auffälligen Lackierungen wie dem Gulf-Stil.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlerstücke

Zu den gefragtesten Varianten zählen die frühen Scimitar GT SE4-Modelle, da sie selten und ursprünglich sind. Die GTE-Modelle (SE5, SE6) und die rare Cabrio-Version GTC von 1980 stellen Sammlerstücke dar – vor allem wenn besondere Ausstattungen wie Ledersitze, Schiebedach oder Originaldokumente vorliegen. Middlebridge-Modelle (1987–1990) gelten aufgrund verbesserter Technik und geringer Stückzahl als besonders wertvoll.

Schwachstellen und typische Probleme

Die Scimitar-Modelle sind für ihre zuverlässige Mechanik und die rostfreie GFK-Karosserie bekannt. Dennoch verdienen Rahmen und Chassisteile Aufmerksamkeit, insbesondere auf Korrosion an der Stahlstruktur. Fahrwerk und Bremsanlage sollten regelmäßig kontrolliert werden, ebenso die Abdichtung der Fenster und Dächer. Die verbaute Ford-Technik sorgt zwar für Ersatzteilverfügbarkeit, Serviceaufwand an Motor, Getriebe und Differenzial entspricht aber klassischem Youngtimer-Niveau.

Motorisierung, Fahrverhalten, Getriebe und Handling

Dank des niedrigen Leergewichts und kräftiger Ford-Motoren bieten die Scimitar-Modelle dynamisches Fahrverhalten. Der hinterradgetriebene Aufbau kombiniert Sportlichkeit mit alltagstauglicher Straßenlage. Besonders Modelle mit V6-Motoren und 5-Gang-Getriebe sorgen für überdurchschnittlichen Vortrieb. Die Kombicoupé-Architektur macht längere Reisen mit Gepäck unkompliziert. Die Ausstattung mit Servolenkung, Vollleder und optionaler Automatik sorgt je nach Ausführung für gesteigerten Komfort. - SE5a: Sehr gefragt dank des harmonischen Gesamtpakets aus Leistung, Zuverlässigkeit und Design.

• SE6a: Besonders wegen verbesserter Technik und Fahreigenschaften gesucht.
• SE4b: Für Puristen als ursprünglicher GT interessant.
• Cabrio GTC: Rarität, die offene Fahrfreude mit bewährter Technik kombiniert.

Innenraum, Komfort, Exterieur und Design

Das markante Design stammt von Tom Karen. Charakteristisch ist die lange Motorhaube und das kurze Heck, das je nach Modellvariante als klassisches Coupé (GT), Kombicoupé (GTE) oder Cabriolet (GTC) daherkommt. Die Farbpalette reicht von klassischen Tönen bis zur auffälligen Gulf-Lackierung. Im Innenraum variieren die Ausstattungen von einfachen Stoffbezügen bis zu luxuriöser Lederausstattung (z. B. in Grün oder Beige). Komfortfeatures wie Zentralarmlehne, elektrische Fensterheber und optionale Radios mit elektrischer Antenne waren je nach Baujahr verfügbar. Die GFK-Konstruktion betont die flache, dynamische Silhouette – ein Wiedererkennungsmerkmal der britischen Sportwagenschule.

Weitere Besonderheiten

Viele Fahrzeuge verfügen noch über originale Auslieferungspapiere, Servicehefte und Bedienungsanleitungen. Der Scimitar eignet sich nicht nur als Sammlerfahrzeug, sondern durch seine auffällige Optik und Zuverlässigkeit hervorragend als Werbeträger. Alarmanlagen mit Fernbedienung, externe Überrollschutzsysteme und individuelle Ausstattungslösungen sind in einzelnen Fahrzeugen zu finden.

Zusammenfassung

Der Reliant Scimitar bietet als sportlicher Klassiker vielseitigen Nutzwert: Eine innovative Kunststoffkarosserie trifft auf bewährte Technik. Variantenreichtum, seltene Sondermodelle und eine hohe Nachfrage unterstreichen die Attraktivität dieser britischen Sportwagenreihe. Egal ob als GTE-Coupé mit Alltagstalent, GT für Puristen oder seltenes GTC Cabriolet – der Scimitar steht für alltagstauglichen Fahrspaß, praktische Features und eine eigenständige Designsprache.