Matford Alsace Oldtimer kaufen

Geschichte des Matford Alsace

Matford entstand 1934 durch die Fusion des französischen Herstellers Mathis mit Ford Frankreich. Das Unternehmen brachte mit dem Matford Alsace ab 1935 bis etwa 1940 Fahrzeuge heraus, die sich sowohl in der Formensprache als auch in der Technik deutlich von anderen europäischen Ford-Modellen unterschieden. Die Produktion fand im elsässischen Straßburg statt, was der Modellreihe ihren Namen gab. Besonders im Vorkriegs-Frankreich galt der Matford Alsace als moderner Mittelklassewagen mit zuverlässig laufender V8-Technik. Mit dem Zweiten Weltkrieg endete die Produktion abrupt, weshalb heute nur noch selten Exemplare existieren.

Modellgeschichte – Matford Alsace

Im Modellprogramm von Matford war die Alsace-Baureihe das wichtigste Modell und erschien in verschiedenen Karosserieformen, insbesondere als Limousine, Cabriolet und Coupé. Der Alsace löste ältere Mathis-Modelle ab und unterschied sich technikseitig deutlich von anderen Mathis- und Ford-Modellen jener Zeit. Nach 1940 kehrte Ford Frankreich zu eigenständigen Modellen zurück.

Besonderheiten des Matford Alsace

Der Matford Alsace hebt sich durch die Kombination französisch geprägter Karosserie und amerikanischer Ford-V8-Technik ab. Das Fahrwerk wurde an europäische Straßenverhältnisse angepasst, während der Antriebsstrang mit robuster und laufruhiger US-Technik überzeugte. Charakteristisch sind Details wie vordere Einzelradaufhängung, Trommelbremsen rundum und ein großzügiger Innenraum. Die geringe Produktionszahl macht den Matford Alsace heute zu einer seltenen Erscheinung im klassischen Automobilmarkt.

Technische Daten

Sondermodelle und Sammlerversionen

Vom Matford Alsace gab es verschiedene Karosserievarianten, teils mit Ausstattungsdetails wie besonders luxuriösen Armaturenbrettern oder aufwendig verarbeitetem Interieur im Cabriolet. Spezielle Exportmodelle waren selten und sind heute besonders gesucht, umfassende Sonderserien sind jedoch nicht dokumentiert.

Schwachstellen und typische Probleme

Da der Matford Alsace eine Mischung aus französischer und amerikanischer Technik nutzt und Vorkriegstechnik typisch ist, kann es bei der Ersatzteilversorgung für Motoraggregate, Elektrik und speziell Karosserieelemente herausfordernd werden. Die V8-Motoren arbeiten zuverlässig, verlangen aber regelmäßige Kontrolle der Zündungs- und Kühlsysteme. Auch die originale Elektrik (6 Volt) ist ein potenzieller Schwachpunkt. Korrosionsschutz wurde damals kaum betrieben, daher ist Rost an Chassis und Rahmen ein zentraler Punkt bei der Bewertung. Die Trommelbremsen brauchen sorgfältige Wartung und Prüfung, um Sicherheitsstandards zu erhalten.

Motor, Fahrleistung, Getriebe und Handling

Der V8-Saugmotor des Matford Alsace sorgt für kultivierten, drehmomentstarken Lauf. Mit einer Leistung bis zu rund 85 PS und Hinterradantrieb waren Fahrten auf Landstraßen in den 1930ern zeitgemäß flott. Die Lenkung ist schwergängig, aber für damalige Verhältnisse präzise. Das manuelle Dreiganggetriebe verlangt Feingefühl beim Schalten. Im Vergleich zu rein französischen Modellen bot der Matford Alsace deutlich mehr Durchzug und Laufruhe, das Fahrwerk setzt auf Komfort statt Sportlichkeit. Zu den gefragtesten Varianten zählen das Cabriolet wegen seiner eleganten Linienführung und das Coupé als sportliche Version, beide oft mit luxuriösem Interieur und seltener Ausstattung.

Interieur, Komfort, Exterieur und Gestaltung

Das Design des Matford Alsace folgt französischer Formgebung mit stromlinienförmigem Aufbau und markanten Kotflügeln. Innen bietet der Wagen traditionell verarbeitetes Holz, hochwertige Stoffe oder Leder, je nach Ausführung. Typisch sind großzügige Sitzflächen und ein elegantes Armaturenbrett. Farben und Materialien richten sich nach französischem Geschmack der 1930er: gedeckte Töne, dezente Chromapplikationen und Details im Art-déco-Stil. Accessoires wie Ablagetaschen, verchromte Türgriffe oder seltene Stoff-Faltdächer erhöhen die Exklusivität. Die Gestaltung der Scheinwerfer und der massive Kühlergrill sind signifikante Erkennungsmerkmale.

Weitere Besonderheiten

Einige Modelle des Matford Alsace wurden für den Export in andere europäische Märkte leicht abgewandelt, etwa mit englischer Instrumentierung oder Links-/Rechtslenker-Ausführung. Einzelne Besitzer statteten ihre Fahrzeuge nachträglich mit Zubehör wie Zusatzscheinwerfern oder speziellen Emblemen aus. Die Marke Matford existierte annähernd nur dank der Sonderstellung des Alsace: Nach dem Krieg wurde sie nicht wiederbelebt.

Zusammenfassung

Der Matford Alsace verkörpert eine einmalige Phase der französischen Automobilgeschichte. Die Mischung aus robustem amerikanischem Antrieb und elegantem französischem Karosseriebau macht ihn zu einer Seltenheit auf dem Markt. Modellvielfalt, solide Technik und eigenständiges Design sind seine Kennzeichen, während Ersatzteil- und Pflegeaufwand für Kenner und passionierte Sammler besondere Aufmerksamkeit verlangen.