Lada 2101 Oldtimer kaufen

Geschichte des Lada 2101

Der Lada 2101 geht auf das Fiat-124-Chassis zurück und wurde seit 1970 von AwtoWAS im sowjetischen Toljatti gefertigt. Grundlegende Änderungen gegenüber dem italienischen Vorbild betrafen Motor, Fahrwerk sowie zahlreiche Karosseriedetails, um den harten klimatischen und infrastrukturellen Bedingungen in der Sowjetunion standzuhalten. Mit Produktionsbeginn am 19. April 1970 markierte der 2101 den Start der Schiguli-Reihe und wurde rasch zum Massenphänomen. Der Export lief unter dem Markennamen Lada, während der Wagen auf dem Heimatmarkt traditionell als Schiguli – oder im Volksmund „Kopeika“ – firmierte. Bis zur Produktionseinstellung 1988 wurden etwa 4,7 Millionen Exemplare gebaut.

Modellgeschichte

Als erstes Modell der Schiguli-Reihe stand der Lada 2101 bis in die 1980er Jahre für erschwingliche Mobilität. Bald folgten Varianten wie der WAS-2102 Kombi. Ab 1980 begann die sukzessive Ablösung durch den moderneren WAS-2105. Exportmärkte erhielten den Wagen ab Mitte der 1970er Jahre regelmäßig als Lada, insbesondere in der DDR und Westeuropa. Die Modellreihe selbst basiert nahezu vollständig auf den Grundlagen des Fiat 124, ergänzt durch sowjetische Anpassungen im Detail.

Besonderheiten des Lada 2101

Der Lada 2101 hebt sich durch seine enorme Robustheit, den geringen Wartungsbedarf und die Möglichkeit einfacher Reparaturen im Alltag ab. Im Unterschied zum ursprünglichen Fiat 124 weist der 2101 unter anderem verstärkte Fahrwerkskomponenten, kräftigere Federn und Scheibenbremsen vorn auf. Die schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen im gesamten Ostblock trug zur hohen Verbreitung bei. Im russischen Alltag erhielt er wegen seines geringen Neupreises schnell den Übernamen „Kopeika“.

Technische Daten

Sondermodelle und besondere Ausführungen

Parallel zum 2101 erschien das Modell WAS-2102 – der technisch eng verwandte Kombi. Besonders begehrt sind heute Exportausführungen mit zusätzlicher Komfortausstattung, die seltener in Osteuropa anzutreffen waren. Werksseitige Sondermodelle waren selten, jedoch existieren vielfältige landestypische Anpassungen und Export-Spezifikationen.

Schwachstellen und typische Probleme

Bekannte Schwachstellen des Lada 2101 sind Korrosion an der Karosserie, insbesondere an den Radläufen, Schwellern und im Unterbodenbereich. Zudem sind die elektrischen Komponenten und Zündanlage gelegentlich störanfällig. Das Fahrwerk verlangt bei fortgeschrittenem Alter Aufmerksamkeit, speziell Gummilager und Stoßdämpfer können Verschleißerscheinungen zeigen. Die Mechanik gilt im Großen und Ganzen jedoch als einfach und wenig anfällig, sofern regelmäßige Wartung erfolgt.

Motorisierung, Fahrverhalten & Handling

Im Lada 2101 kommt ein einfacher, aber zuverlässiger Vierzylinder-Vergasermotor zum Einsatz. Leistung und Fahrverhalten sind unauffällig und verlässlich, vor allem auf schlechten Straßen überzeugt das robuste Fahrwerk. Die manuelle Schaltung ist solide, aber nicht sportlich ausgelegt. Trommelbremsen hinten und Scheibenbremsen vorn sorgen für zeitgemäße Verzögerungswerte der 1970er. Der Standard-Limousine 2101 mit 1,2-Liter-Motor bleibt das gängigste Modell, während Export- und Kombiversionen technisch eng verwandt sind, aber mit mehr Ausstattung und dem einen oder anderen Motoren-Upgrade punkten.

Innenraum, Komfort und Designmerkmale

Das Design des Lada 2101 folgt funktionalen Linien mit klassisch kantigen Proportionen. Typisch sind verchromte Stoßstangen, runde Hauptscheinwerfer sowie ein sachlicher Armaturenträger. Die Sitzpolster fallen straff aus, bieten jedoch genügend Alltagstauglichkeit. Für den Export kamen teilweise höherwertige Polsterstoffe, Radios und erleichterte Bedienungselemente zum Einsatz. Sonderfarben wie helle Blau- und Grüntöne waren besonders in den 1970er Jahren beliebt. Originale Zubehörteile – beispielsweise Zusatzscheinwerfer oder Zierleisten – sind heute gesuchte Ausstattungsdetails.

Weitere Besonderheiten

Der Lada 2101 wurde besonders im Osten Europas zum Alltagsbegleiter und etabliert sich heute zunehmend als Sammlerfahrzeug für Nostalgiker. Aufgrund seiner simplen Technik eignet sich das Modell auch für Einsteiger im klassischen Automobilbereich, die selbst Hand anlegen möchten.

Zusammenfassung

Der Lada 2101 verkörpert sowjetischen Fahrzeugbau in seiner pragmatischsten Form. Seine technische Anlehnung an den Fiat 124, kombiniert mit sowjetischer Anpassung und jahrzehntelanger Massenfertigung, machen ihn zum Klassiker für Fans osteuropäischer Automobilgeschichte.