Chevrolet Capitol Oldtimer kaufen

Geschichte des Chevrolet Capitol

Der Chevrolet Capitol Serie AA wurde 1927 als Nachfolger des Superior Serie V vorgestellt. Chevrolet nutzte die günstige Gelegenheit, dass Ford gerade die Produktion des Model T einstellte, um sich Marktanteile zu sichern. Das Modell war Chevrolets Antwort auf die starke Konkurrenz und setzte neue Akzente im unteren Mittelklassesegment. Insgesamt rollten 678.540 Exemplare vom Band, bevor 1928 der Nachfolger Series AB National erschien. Besonders bemerkenswert ist, dass 1927 der dreimillionste Chevrolet gefertigt wurde – ein Meilenstein für das Unternehmen.

Modellgeschichte

Der Capitol folgte auf den Superior Serie V und blieb nur ein Modelljahr lang im Programm. Zur Auswahl standen acht verschiedene Karosserievarianten, darunter Roadster, Coupé, Sport-Cabriolet und Limousine. Alle Modelle basierten auf dem in den USA, Kanada, Argentinien und Belgien gefertigten GM-‚A‘-Chassis. 1928 löste der Chevrolet Series AB National den Capitol ab.

Besonderheiten des Chevrolet Capitol

Das Modelljahr 1927 bleibt als Erfolgsjahr für Chevrolet in Erinnerung: Erstmals überholte die Marke den Hauptkonkurrenten Ford in den Verkaufszahlen – auch bedingt durch die Produktionspause bei Ford. Der Capitol überzeugte durch serienmäßige Öl- und Luftfilter – damals noch keine Selbstverständlichkeit. Die optische Weiterentwicklung von den gekrönten Kotflügeln bis zu den bullet-style Scheinwerfern setzte Designimpulse. Besonders hervorzuheben ist die komplett überarbeitete Kühlerverkleidung.

Technische Daten

Sondermodelle

Als sportliche Variante des Capitol wurde unter anderem ein Sport-Cabriolet angeboten. Dieser wies ein besonderes Dach auf, das zwar eine Softtop-Konstruktion hatte, aber nicht vollständig als klassisches Cabriolet gefahren werden konnte. Das Modell mit zurückklappbarem Heckvorhang war speziell für den kommunikativen Austausch zwischen den Passagieren entwickelt worden.

Schwachstellen und bekannte Probleme

Spezifische Schwachstellen oder häufige Problemzonen des Chevrolet Capitol sind aktuell nicht umfassend dokumentiert. Grundsätzlich empfiehlt es sich bei Fahrzeugen dieser Epoche, auf die Technik des Motors, die Schaltmechanik und den Zustand der Bremsen zu achten. Ersatzteile für die seltenen Karosserievarianten können mitunter schwer zu beschaffen sein.

Motor, Fahrleistung und Fahrverhalten

Der 2,8-Liter-OHV-Vierzylindermotor mit seinen 26 bhp sorgt für gemächlichen, alltagstauglichen Antrieb, wie er für amerikanische Mittelklassewagen der 1920er typisch war. Mit manueller Dreigangschaltung und Hinterradantrieb liefert der Capitol ein klassisches Fahrgefühl. Die Bandbremsen an den Hinterrädern entsprechen dem Stand der Technik jener Zeit und verlangen vorausschauenden Fahrstil. Besonders nachgefragt ist die fünfsitzige Limousine – damals wie heute ein praktischer Alltagsklassiker. Auch Roadster- und Cabriolet-Varianten werden gesucht, besonders wegen ihrer Seltenheit.

Interieur, Komfort und Design

Chevrolet beschrieb den Capitol als „The Most Beautiful Chevrolet Ever.“ Stilprägend sind die vollverkleideten Kotflügel, die neu gestaltete Kühlermaske und die auffälligen Bullet-Scheinwerfer. Das Interieur folgte dem amerikanischen Komfortanspruch der Zeit, meist mit viel Holz und hochwertigen Stoffen ausgestattet. Spezialfarben und besondere Materialien tauchten bei einigen Karosserieausführungen und Sondermodellen auf. Zubehör wie verstellbare Vorhänge im Cabriolet oder abnehmbare Fenster in Limousinen zeigen den technischen Fortschritt dieses Jahrgangs.

Weitere Besonderheiten

Ein interessantes Detail: Der Capitol war mit serienmäßigen Öl- und Luftfiltern ausgerüstet – zu dieser Zeit alles andere als Standard. Die Produktion im Ausland (unter anderem in Belgien und Argentinien) unterstreicht die internationale Bedeutung des Modells.

Zusammenfassung

Der Chevrolet Capitol von 1927 hebt sich durch seine Vielseitigkeit, die solide Technik und die breite Karosseriewahl deutlich von anderen Oldtimern seiner Klasse ab. Sowohl das Design als auch die technischen Details spiegeln den Innovationsgeist und den Wettbewerbsdruck jener Zeit wider.