1970 | Mercedes-Benz 250 C

Mercedes hatte in den 1950er und 1960er Jahren in der Oberklasse, im Gegensatz zu seinem damaligen Hauptkonkurrenten Opel Kapitän, stets Coupés und Cabriolets zur Seite gestellt. Wahrscheinlich ließ sich durch die aufwendigen Coupés und Cabriolets und ihre relativ geringe Stückzahl kaum Geld verdienen, aber Mercedes hatte die Strahlkraft dieser Luxusautos auf das gesamte Portfolio erkannt und ganz sicher schwärmten viele Besitzer einer Mercedes-Limousine von einem eleganten Coupé oder Cabriolet. Opel war mit dem Kapitän Marktführer und erreichte 1956 im deutschen Oberklassesegment einen Marktanteil von 56,5 %. Davon konnte Mercedes nur träumen! Opel versäumte es aber, Coupés und Cabriolets anzubieten. Langfristig war die Strategie von Mercedes besser und das Image von Mercedes überholte Opel. Opel versuchte dann 1965 bis ’67 mit dem nur 347 mal gebauten Diplomat Coupé mitzuhalten, aber der Zug war bereits abgefahren. Mercedes wiederholte das Spiel 1969 in der oberen Mittelklasse und bot vom W114 (wegen des Erscheinungsjahrs der Limousine 1968 im Volksmund „Strich-8“ genannt) auch Coupés an. Den 250 C mit Vergaser und den 250 CE mit Einspritzanlage. 1972 wurde der 250 CE aus dem Programm genommen und durch die Typen 280 C und 280 CE ersetzt. Zum Modelljahr 1976 wurden die überaus erfolgreichen Limousinen der Strich-Acht-Baureihe vom Modell W123 abgelöst. Die Coupés blieben jedoch noch bis 1977 im Programm und Mercedes hatte Opel längst vom Thron gestoßen. Von 1969 bis 1972 wurde für den Export der 250 C mit einem 2,8-Litermotor mit gleicher Leistung wie der 2,5-Litermotor, jedoch mit deutlich besserer Durchzugskraft, gebaut. Von 1972 bis zum Produktionsende des 250 C wurde dieser robusteste Benzinmotor des „Strich-8“ dann auch in Deutschland zum Standardmotor des 250 C. Heute sind Autos mit diesem Motor unter Kennern begehrt, denn sie haben einen guten Drehmomentverlauf und sind wartungsfreundlicher als die Einspritzmotoren des 250 oder 280 CE.

Dieses Coupé wurde im Sommer 1971 nach Saint Louis in Missouri, USA, ausgeliefert. Zum Fahrzeug gehört ein dicker Leitzordner, und daraus kann man entnehmen, dass das Auto bis 2012 im Erstbesitz war und offenbar nicht in den Wintermonaten gefahren wurde. Bei Meilenstand 97.417 wurde das Auto nach Deutschland verkauft. Der neue Besitzer in Deutschland hat das Auto gründlichst untersuchen und instand setzen lassen. Das Fahrwerk wurde neu gebuchst, die Bremsen komplett überholt, der Motor zerlegt und neu aufgebaut, der Tank versiegelt und die Karosserie äußerlich nachlackiert. Die Lackdicke beträgt rundum zwischen 150 und 250 Micrometer, was sehr gute Werte für eine Neulackierung sind. Nach weiteren elf Jahren kam das Auto 2023 in seine dritten Hände, zu einem Oldtimersammler nach Freiburg. Der Lack ist immer noch gut, hat aber im Laufe der dreizehn Jahre nach der Lackierung ein paar kleine Beschädigungen durch Steinschlag erhalten. Am Radlauf hinten links wurde ein Kratzer weglackiert, was man leider sehen kann. Wenn Sie es wünschen, können wir die amerikanischen seitlichen Begrenzungsleuchten entfernen und danach beide Fahrzeugseiten unterhalb der seitlichen Zierleisten neu lackieren. Dann sind nicht nur die Begrenzungsleuchten weg, sondern auch die meisten der kleineren Lackschäden. Das Auto ist mit Automatikgetriebe, originaler Klimaanlage, Servolenkung, vier elektrischen Fensterhebern, Zentralverriegelung, Tempomat, Zusatzscheinwerfern, Metalliclackierung, Ledersitzen, Kopfstützen, vier Aufrollgurten und anderem mehr fast voll ausgestattet. Es fehlen praktisch nur Leichtmetallräder, Colorverglasung und ein Schiebedach. Dass kein Schiebedach eingebaut ist, ist allerdings auch ein Vorteil, denn diese Autos mit Schiebedach haben oft durchgerostete Schweller, durch die das Drainagewasser des Schiebedachs abgeleitet wird. Das Auto mit der aktuellen Laufleistung von 175.734 Kilometern zeichnet sich nicht nur durch den sehr guten Zustand und seine Ausstattung aus, sondern auch durch die Tatsache, dass der robuste 2,8-Litermotor mit 130 PS eingebaut ist und das blaue Armaturenbrett völlig intakt ist. Die blauen Innenausstattungen sind zwar sehr gefragt, aber gerade die blauen Armaturenbretter neigen zur Rissbildung. Ein super ausgestattetes Strich-8-Coupé in einem super Zustand mit umfangreicher Dokumentation.

Wir unterziehen jedes Fahrzeug einer systematischen Prüfung – von der Karosserie über den Motor bis zur Elektrik. Auf dieser Basis erstellen wir drei Angebotsvorschläge. Sie entscheiden, welches Angebot am besten zu Ihnen passt.

**Économie – 28.500 €
Betriebsbereites und verkehrssicheres Fahrzeug mit bis Juni 2026 gültiger Hauptuntersuchung und H-Gutachten.

Standard – 30.200 €
Inklusive großer Inspektion, Ölwechsel, sowie neuer Hauptuntersuchung.

Suprême – 36.600 €
Inklusive der Beseitigung der seitlichen Begrenzungsleuchten und anschließender Lackierung beider Fahrzeugseiten unterhalb der seitlichen Zierleisten. Außerdem mit neuer Hohlraumkonservierung und Unterbodenkonservierung mit Wachs.**

Die Details zu den drei Angebotsvorschlägen senden wir Ihnen gerne zu. Oder Sie rufen uns einfach an und wir erläutern Ihnen alles persönlich.