Jack Snowdon an einer Rally in Richmond, North Hampshire, um 1957.
John Coverdale's Ehefrau, datiert auf 1957.  (Name bekannt)
An der Teilnahme an einer Rallye, datiert auf 1955.
Mille Miglia Teilnehmer 1987 T. Cohn
1937 | Jaguar SS 100 3,5 Liter

Komplett restaurierter, matching #s, Besitzergeschichte, 1000 Miglia TN

€ 463.344
🇨🇭Händler

Beschreibung

Rare Schönheit

118 Stück, genauso viele Exemplare des 3.5 Liter wurden hergestellt, bevor man nicht nur die Produktion wegen der aufkommenden Kriegswirren eingestellt hatte, sondern danach auch gleich die Namensgebung "SS" endgültig in die heute bekannte Marke Jaguar überführt hat. Bis dahin jedoch hatten sich die Ingenieure das Ziel gesetzt, den schnellsten Strassensportwagen der Welt zu bauen. Und das haben sie getan, entsprechend seiner Namensgebung war der SS 100 nämlich genau 100 Meilen pro Stunde schnell, also 164 km/h. Und das mag für die heutige Zeit nach nicht sehr viel klingen, man muss sich jedoch vor Augen führen, Autobahnen gab's damals noch keine, die Strassen waren eher doch mehr oder weniger ambitioniert asphaltierte Feldwege und es war ja auch nicht unüblich, dass noch so einige Pferdegespanne zu den Verkehrsteilnehmern zählten.

Die Faszination der Maschine
125 PS waren damals gewaltig viel. Ein Austin Seven musste mit +/- zwölf PS um die Ecken kommen. Das war quasi der Volksstandard für diejenigen, welche sich ein Auto leisten konnten und dass der SS 100 gut zehnmal so viel Motorleistung hatte, erschien sicherlich damals schon so aberwitzig, wie es heute ein Bugatti Chiron mit 1500 PS ist. Braucht ja eigentlich keiner, aber dennoch, die Faszination für Supersportler war schon 1938 sehr hoch und nicht zuletzt deswegen fanden alle SS 100 ihre Wege zu Königen, den Stars und Leuten, welche die Exklusivität dieser Fahrzeuge nicht nur wertschätzten, sondern innig liebten.

Der Nachlass
Offiziell existieren noch 37 Exemplare des SS 100 mit der 3.5 Liter Maschine. Und hier haben wir eines davon, jenes mit der Chassis Nummer 39022. Das Auto war nicht nur ein gerne gesehener Gast an der Mille 1000, sondern galt auch viele Jahre als verschollen. Und dies obwohl auch dieser Jag über die letzten 36 Jahre bei seinem jetzigen Besitzer immer wieder an zahlreichen Oldtimerveranstaltungen und Rallys teilgenommen hat. Wer dieses Auto in seinen Besitz überführen möchte braucht sich aber nicht davor zu fürchten, dass es sich hier um eine Garagenkönigin mit Standschäden handelt. Vielmehr ist dies eines jener Autos, welches oft und mit Liebe gefahren und vor allem, sehr penibel gewartet wurde. Man war sich der Herkunft des 38er sehr wohl bewusst und hat sich dementsprechend auch verantwortungsvoll um dieses, ja fast schon heilige Stück Automobilgeschichte gekümmert.

**Besitzergeschichten
**Der SS100 wurde von Henly's in London ausgeliefert und an den ersten Besitzer in North Yorkshire übergeben. Dessen Name ist leider in den Kriegswirren verlorengegangen, bekannt ist jedoch, dass das Auto über die Kriegsjahre gestanden hat. Die zweite Hand gehörte einem gewissen Mr. Henderson, seines Zeichens Rechtsanwalt aus Middlesbrough. Der dritte Besitzer war John (Jack) Snowdon, aus dessen Familienarchiv stammen übrigens auch die untenstehenden Bilder. Snowdon bewegte den Roadster standesgemäss an diversen Motorsportveranstaltungen rund um North Yorkshire (siehe zweites Bild). Alan Ensoll, seines Zeichens Jaguar-Enthusiast, Rennfahrer und Werkstattbesitzer war der nächste Mann, welcher dem SS100 die eine oder andere schnelle Meile an Rennveranstaltungen abverlangte. In Ensolls Fuhrpark befanden sich auch andere Jags, zum Beispiel ein Alu-XK120 (den er galant auf die Seite legte) , C-Type und D-Type Modelle. 1957 wechselte der SS100 dann nochmals den Besitzer und ging in die Hände von John Coverdale, bevor er ihn 1958 wieder verkauft hat. Bis dahin trug das Auto das auch immer das Kennzeichen der ersten Inverkehrssetzung in England, GPF 170. Danach verliert sich die Geschichte, man kann nur darüber mutmassen, dass der SS100 seinen Weg in die USA gefunden hat, wo schlussendlich auch sein originales Produktionsschild vor einigen Jahren auf einer Versteigerungsplattform aufgetaucht ist. 1987 ist das Auto dann wieder ins Bild gerückt, als Teilnehmer der Mille Miglia und mit Terry Cohn am Lenkrad und mit der UK-Registration USV969. Mitte der 90er Jahre wurde der SS100 unter der Hand und Regie von Peter Orlainsky, seines Zeichens ebenfalls Jaguar Enthusiast und Besitzer einer grossen Jaguar Niederlassung am Vorarlberg in Österreich mit einer wundervollen Handschrift penibel restauriert und auch über all die Jahre bis zu seinem Ableben in 2021 für den aktuellen Schweizer Besitzer und Jaguar Sammler in Schuss gehalten. Die ursprüngliche Farbkombination wurde im Zuge der Restauration umgedreht, das Auto ist bis zum heutigen Tage aussen rot und innen schwarz.

Wir stehen nach wie vor in Kontakt mit einem Mitglied der Familie Snowdon. Sollten sich noch weitere Bilder, Daten oder Geschichten zu dem SS100 mit dem Chassis 39022 finden, werden wir die Geschichte selbstverständlich weiter anreichern. Auf jeden Fall, vielen Dank an die Familie Snowdon, das Teilen solcher Informationen hält diese Art von Autos am Leben und deren Faszination aufrecht.

Der Innenraum
Was für wundervoll barocke Armaturen. Es ist eine Mischung zwischen Grossmutters Standuhr und den Rundungen einer Skulptur. Auch bei diesem Auto wurden bei der Restauration Mitte der 90er Jahre keine Kompromisse gemacht, was die Originalität anbelangt. Sitze, Lenkrad, Anzeigen, Kontrollleuchten, Zierteile, Teppiche, das Verdeck, alles ist so, wie es damals war und heute noch sein soll. Und nebenbei, man sitzt in diesem Auto erfreulich gut für ein Fahrzeugkonzept, welches Anfangs des letzten Jahrhunderts fernab von Computern und Ergonomiestudien entstanden ist. Beschädigungen oder Defekte sucht man vergebens.

Dynamik
125 Pferde aus 3.5 Litern und sechs Zylindern. Soviel zu den nackten Zahlen. Wichtiger jedoch ist bei diesem Auto dieses absolut einmalige Fahrgefühl. Der Hubraum ist nicht nur spürbar, sondern auch hörbar. Der Sound dieses Sechszylinders ist einfach nur atemberaubend schön, unnachahmlich sportlich und absolut ehrlich. Der Vortrieb ist auch für heutige Verhältnisse mehr als ausreichend und man kriegt sehr schnell einen Eindruck davon, wie damals gewesen sein muss, hat man dieses Auto denn zügig über einen Alpenpass bewegt. Wohlgemerkt, auf Schotter und ausgewaschenen Pfaden. Heute würde man dieses Auto im Hinblick auf seine Seltenheit sicherlich nicht mehr unbedingt am Limit über den Gotthard scheuchen wollen, aber, man könnte, wenn man denn wollte. Man darf nicht vergessen, diese Autos sind trotz Ihrer filigranen Formen mehr als nur solide und auch dieser SS 100 kommt auf den zweiten Blick auf die Technik daher wie eine Burg. Massiver Stahl wo man hinblickt und Kunststoffe sind sowieso Fehlanzeige.

Die Lenkung kann man als straff bezeichnen und das, sofern man es so nennen möchte, Einlenkverhalten ist sehr direkt und ohne zeitliche Verzögerung. Man ist versucht, das Auto aufgrund der quasi nicht vorhandenen Tendenz zur Seitenneigung auch mal etwas schneller in eine Kurve zu wuchten, wären denn da nicht die sehr überschaubaren Reifendimensionen. Dort sind natürlich Grenzen gesetzt und man tut sich gut, sich zuerst an das Fahrverhalten des SS 100 langsam heranzutasten und vor allem, sich in der Bedienung des Getriebes etwas einzufuchsen.

Seiner ursprünglichen Bestimmung nach kann man den SS 100 definitiv auch sehr sportlich bewegen, seine eigentliche Paradedisziplin jedoch das gemächliche Tempo. Denn auch dort gibt der Jag nicht nur seinen Insassen ein gutes Gefühl, sondern auch jenen, welche diese für die heutige Zeit absolut ungewöhnlichen Formen wahrnehmen und kaum ihren Blick von diesem feuerroten Roadster lassen können, jedenfalls so lange bis er aus dem Blickfeld verschwunden ist. Die optische Dynamik dieses Autos ist nämlich zu Recht, absolut legendär.

Zustand
Der seltene 3.5er wurde mitte der 90er Jahre in Österreich nach Werksspezifikation komplett in einem absolut erstklassigen Betrieb für klassische SS und Jaguar in Österreich (Orlainsky, Bludenz) neu aufgebaut. Die Farbkombination wurde zugunsten der sportlichen Optik umgedreht, das Auto war vom Werk her aussen schwarz und innen rot. Abgesehen davon entspricht das Auto jener Konfiguration, welche damals am Samstag den 12. Februar von Henlys in London an die Firma Spark Motors ausgeliefert wurde. Dies trifft auch auf die Kombination von Chassis, Karosserie und Motor zur, das Auto ist nachvollziehbar matching #s (frisches Jaguar Heritage Trust Certificate vorhanden).

Die Chromteile sind frei von Oxydationen und Beschädigungen. Der Lack hat rundherum seine gesunde Tiefe und wird vor Übergabe nochmal in einen absolut perfekten Zustand gebracht. Der Innenraum ist tadellos, keine Kratzer, geplatzten Nähte oder gerissene Teppiche. Die Elektrik funktioniert tadellos. Der Motor startet auch im kalten Zustand innert weniger Umdrehungen und verfällt zügig in einen stabilen Leerlauf. Leistung ist definitiv da. Das Getriebe schaltet sich absolut präzise und mit normalem Kraftaufwand. Die Lenkung besitzt kein spürbares Spiel um die Mittellage.

Einige kleine Gebrauchsspuren haben sich die letzten Jahre an dem Auto gesammelt, diese werden vor Übergabe an einen neuen Besitzer selbstverständlich durch einen spezialisierten und hochrenommierten Fachbetrieb komplett beseitigt.

Originales und Originelles
Wie bereits erwähnt, abgesehen von der umgedrehten Farbkombination entspricht das Auto, soweit nachvollziehbar, der Konfiguration und Zustand bei Werksauslieferung. Selbstverständlich sind auch die kleinen, ovalen Steckscheiben bei dem Auto dabei. Der Motor befindet sich, abgesehen von einem nachträglich angebrachten Hitzeschutzblech oberhalb der Auspuffkrümmer und einer Ölauffangwanne am Unterboden in Originalzustand (revidiert). Der Veteraneneintrag wurde im Juni 2020 ohne Beanstandungen bis 2026 verlängert.

1987 hat dieser SS 100 nach unserer Recherche an der Mille Miglia teilgenommen. Und sein Fahrer war niemand geringeres als Terry Cohn, seines Zeichens berühmter Sammler und Inhaber der Fine Motor Company. Cohn war regelmässige Teilnehmer der berühmten Rally in Italien und ein hochgeschätzter Experte, wenn es um eben die ganz feinen Fahrzeuge der Vorkriegszeit ging, Autos aus dessen Hand gelten auch viele Jahre nach seinem Ableben immer noch als Highlights an diversen Auktionen und Veranstaltungen.

Noch mehr Bilder dieses englischen Kunstwerkes findest Du in unserer Galerie auf unserer Website. Solltest Du Interesse an oder Fragen zu diesem Fahrzeug haben, benutze bitte das  Formular auf der Seite oder ruf uns unter untenstehender Nummer an. Wir werden uns selbstverständlich zeitnah bei Dir melden.

Fahrzeugdetails

Fahrzeugdaten

Marke
Jaguar
Modellreihe
SS
Modell
SS 100 3,5 Liter
Erstzulassung
12.1937
Baujahr
1937
Tachostand (abgelesen)
86 600 km
Fahrgestellnummer
39022
Motornummer
M510
Getriebenummer
Not recorded
Matching numbers
Ja
Anzahl Vorbesitzer
Nicht angegeben

Technische Details

Karosserieform
Cabriolet (Roadster)
Leistung (kW/PS)
92/125
Hubraum (ccm)
3485
Zylinder
6
Anzahl Türen
2
Lenkung
Rechts
Getriebe
Manuell
Gänge
4
Antrieb
Heck
Bremse Front
Trommel
Bremse Heck
Trommel
Kraftstoff
Benzin

Individuelle Konfiguration

Außenfarbe
Rot
Herstellerfarbbezeichnung
Red
Faltdach
Ja
Innenfarbe
Schwarz
Innenmaterial
Leder

Sonderausstattung

Dokumentation
Frontscheiben klein
Seitenscheiben
Cockpitverdeck

Zustand & Zulassung

Zustandskategorie
Restauriert
Gutachten vorhanden
H-Kennzeichen
Scheckheft & Rechnungen
Zugelassen
Fahrbereit
Unfallfrei
Mille Miglia geeignet

Verkäufereinschätzung

Motor
Lack
Innenraum
Technik

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